Zahnfleischentzündung – welche Symptome sind typisch?

Beim Zähneputzen fällt Ihnen auf, dass der ausgespuckte Schaum eine leicht rötliche Farbe aufweist? Oder Sie haben gelegentlich einen metallischen Geschmack im Mund? Wie auch immer Sie Zahnfleischbluten feststellen, es ist in jedem Fall ein Warnsignal des Körpers und kann auf eine Zahnfleischentzündung hindeuten. Welche Symptome noch typisch sind und wieso Sie diese nicht ignorieren sollten, lesen Sie hier.

Zahnfleischbluten – das Symptom Nummer Eins einer Zahnfleischentzündung

Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, fest und befüllt den Raum zwischen den Zähnen. Im Normalfall blutet es nicht – selbst, wenn man etwas isst, seine Zähne putzt oder der Zahnarzt seine Arbeiten im Mund verrichtet. Insofern ist Zahnfleischbluten in aller Regel ein wichtiges Alarmsignal dafür, dass etwas nicht stimmt. In den meisten Fällen handelt es sich um ein typisches Symptom einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder einer Entzündung des Zahnbettes (Parodontitis). Eher selten sind andere Ursachen wie eine zu kräftige Zahnputztechnik dafür verantwortlich.

Das bringt Ihr Zahnfleisch zum Bluten

Sie erkennen Zahnfleischbluten daran, dass beispielsweise beim Zähneputzen der ausgespuckte Schaum rötliche verfärbt ist. Oft beginnt entzündetes Zahnfleisch auch bei einem Biss in einen Apfel oder ein knuspriges Brötchen zu bluten, was sich als rote Spuren auf dem Lebensmittel bemerkbar macht. Teilweise wird bei einigen Betroffenen das Zahnfleisch auch allein durch eine Berührung blutig.

Wieso entsteht Zahnfleischbluten?

Ursache des Zahnfleischblutens sind in den meisten Fällen Plaque-Bakterien, die das Zahnfleisch durch die Produktion von Giftstoffen reizen. Als Reaktion darauf löst das Immunsystem eine Entzündung aus, die zwar die Bakterien zerstören soll, gleichzeitig aber auch das Zahnfleisch reizt – was zu Blutungen führt.

Trotz der Blutung sollten Betroffene nicht auf das Zähneputzen verzichten, dadurch wird die Zahnfleischentzündung nur noch schlimmer – Plaque muss entfernt werden, sonst ist die Chance auf Heilung gering. Das gelingt am besten mit einer Interdentalbürste (für die Zahnzwischenräume) sowie unterstützend mit einer herkömmlichen Zahnbürste.

Aha!

Bei Rauchern kann das Symptom Zahnfleischbluten als Warnsignal für eine Zahnfleischentzündung ausbleiben. Das liegt daran, dass die Inhaltsstoffe der Zigaretten eine schlechtere Durchblutung der Mundschleimhaut bewirken. Folglich blutet sie seltener – selbst wenn sie entzündet ist. Da eine Zahnfleischentzündung meistens keine Schmerzen verursacht, wird die Krankheit bei ausbleibender Blutung oft übersehen.

Eiter am Zahnfleisch: Ein unangenehmes Symptom der Zahnfleischentzündung

In den meisten Fällen verläuft eine Zahnfleischentzündung schmerzlos. Nicht allerdings, wenn sich am Zahnfleisch Eiter bildet, der bei Druck hervortritt – autsch, das tut vielen Betroffenen bei jedem Bissen weh und unschön sieht es auch aus. Meistens ist Eiterbildung am Zahnfleisch eines der Symptome für eine chronische Zahnfleischentzündung. Sie wird vom Immunsystem in Auftrag gegeben, um eindringende Bakterien fernzuhalten – also kann Eiter sozusagen als eine Abwehrmauer des Körpers verstanden werden. Doch nicht nur Eiter am Zahnfleisch ist ein Symptom für eine chronische Zahnfleischentzündung, auch diese Anzeichen sind typisch:

  • starker Mundgeruch
  • angeschwollene Lymphknoten
  • entzündete Mundschleimhaut

Wichtig ist, bald nach dem Auftreten der Entzündungsmerkmale einen Zahnarzt aufzusuchen. Meist ist eine chronische Zahnfleischentzündung dann gut therapierbar.

Schwellung, Rötung und Co. – weitere Symptome einer Zahnfleischentzündung

Neben Zahnfleischbluten und Eiter am Zahnfleisch sind auch Schwellung und Rötung sowie starker Mundgeruch typische Symptome für Zahnfleischprobleme. Das Immunsystem reagiert auf Eindringlinge wie Bakterien mit bestimmten Abwehrmaßnahmen. Diese lassen unter anderem das Zahnfleisch anschwellen und durchbluten es stärker, um die Bakterien schnell wieder aus dem Organismus zu entfernen.

Symptome einer Zahnfleischentzündung rechtzeitig erkennen

Wer hin und wieder beim Zähneputzen von Zahnfleischbluten betroffen ist, nimmt dieses Symptom oft nicht richtig ernst oder übersieht es glatt, da es keine Schmerzen verursacht. Bei leichtem Zahnfleischbluten ist das grundsätzlich noch kein Grund zur Besorgnis. Tritt es jedoch gehäuft in Kombination mit anderen Symptomen einer Zahnfleischentzündung auf und/oder kommt es zu stärkeren Blutungen, kann eine ausbleibende Behandlung durch Medikamente oder Hausmittel im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen.

Wird eine Zahnfleischentzündung nicht therapiert, können die Bakterien das Zahnbett angreifen und zu einer Entzündung führen. Ist das der Fall, sprechen Experten von Parodontitis. Sie hat zur Folge, dass die Zähne durch das zurückgehende Zahnfleisch plötzlich deutlich länger aussehen, da die Zahnhälse freiliegen. Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch ganz ihren Halt und fallen aus.

Gut zu wissen

Wer zweimal im Jahr die zahnärztliche Vorsorge in Anspruch nimmt, schützt sich im Regelfall vor einer unentdeckten Zahnfleischentzündung. Zusätzlich wirkt eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene vorbeugend bei jeglichen Zahnfleischproblemen.