Moderne Medikamente imitieren

Seit Jahrtausenden wurden Wirkungen und Heilprozesse durch die verschiedensten Pflanzen und Pflanzengemische, ihren unterschiedlichen Zubereitungs- und Anwendungsarten beobachtet und dokumentiert. Die Klostermedizin hat hier große Dienste geleistet. Moderne Labore imitieren einzelne Wirkstoffe, um sie dann technisch in großem Umfang herstellen zu können.

Allerdings hat die technische Produktion eines einzelnen Wirkstoffes auch ihre Nachteile: Denn während das Substanzgemisch einer Pflanze oft zu einer gemäßigten Wirkung führt, treten in technisch reinen Produkten zwar die Wirkungen, aber in gleichem Maße auch die Nebenwirkungen (z. B. Herz-Kreislauf-Beschwerden) heftiger zutage. Die Ursache: Manch scheinbar unbedeutende Begleitsubstanz mildert die unangenehmen Nebenwirkungen des Hauptwirkstoffes.

Wirkung und Nebenwirkung

Kräuter können Wirkungen und damit auch Nebenwirkungen haben, die nicht zu unterschätzen sind. So ist z. B. der Fingerhut eine giftige Pflanze, aber geringe Konzentrationen des Digitalis genannten Heilkrautes bewirken eine Rhythmisierung des Herzschlages. Die Dosierung macht hier den Unterschied zwischen Heilmittel und Gift. Gehen Sie deshalb auch mit „natürlichen Medikamenten“ sorgsam um.