Scharlach: Symptome bei Kindern und Erwachsenen

Scharlach zählt zu den häufigsten Kinderkrankheiten
Scharlach zählt zu den häufigsten Kinderkrankheiten

Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Sie zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten bei Kindern, aber auch Erwachsene sind betroffen. Zu den Symptomen von Scharlach gehört unter anderem der typische rote Hautausschlag und die „Himbeerzunge“.

Vorsicht: Scharlach ist ansteckend!

Die Scharlach-Bakterien – überwiegend A-Streptokokken – werden beim Sprechen, Husten oder Niesen über Tröpfcheninfektion übertragen. Nur selten stecken sich Menschen über gemeinsam verwendete Gegenstände an, wie etwa Spielzeug oder Besteck. Nichtsdestotrotz ist Scharlach hochansteckend. Die Ansteckungsgefahr besteht schon vor Ausbruch der Krankheit und endet erst etwa 48 Stunden nach Beginn der Behandlung mit Antibiotika.

Scharlach: Symptome im Überblick

Scharlach äußert sich zwei bis sieben Tage nach der Ansteckung. Scharlach-Symptome, die zu Beginn der Erkrankung plötzlich auftreten, sind:

  • akut hohes Fieber
  • Kopfschmerzen
  • starke Halsschmerzen
  • rote Wangen
  • Schluckbeschwerden
  • Schüttelfrost
  • Müdigkeit

Manche Patienten klagen auch über Bauchschmerzen. In dieser Phase ähneln die Symptome von Scharlach denen einer Erkältungskrankheit oder eines grippalen Infekts. Erst im späteren Verlauf treten die für Scharlach charakteristischen Symptome wie weiße Flecken auf den Mandeln, „Himbeerzunge“ und Hautausschlag auf.

Rote Flecken – das typische Scharlach-Symptom

Nach einigen Tagen wird das bekannteste Symptom von Scharlach sichtbar: Ein Hautausschlag mit kleinsten, dicht stehenden roten Flecken (Scharlach-Exanthem). Der Ausschlag beginnt meist in der Leistengegend beziehungsweise an den Oberschenkelinnenseiten und breitet sich über den Brustkorb auf Arme und Beine aus. Betroffen sind vor allem

  • Achselhöhlen,
  • Leisten und
  • Ellenbeugen.

Zudem sind die Wangen oft hochrot, während die Mundpartie auffällig blass ist. Denn das Dreieck rund um Mund und Nase ist nicht von einer Rötung oder dem Hautausschlag betroffen. Nach etwa einer Woche beginnt sich die Haut zunächst im Gesicht, dann am ganzen Körper großflächig zu schuppen, wobei Handinnenflächen und Fußsohlen am stärksten betroffen sind. Der Hautausschlag kann bis zu drei Wochen anhalten.

Masern, Röteln oder Scharlach?

Auch Masern und Röteln weisen einen rötlichen Hautausschlag auf. Bei Scharlach handelt es sich allerdings um eine leicht erhabene Rötung, die samtartig erscheint. Dieses Exanthem löst keinen Juckreiz aus. Übt man Druck auf die Haut aus, verblassen die roten Flecken etwas.
Bei einer wiederholten Scharlachinfektion kann der Hautausschlag übrigens kaum sichtbar sein oder sogar ganz ausbleiben.

Scharlach-Symptom „Himbeerzunge“

Parallel zum Hautausschlag verstärken sich auch die Scharlach-Symptome in Mund und Rachen: Die Mandeln sind nicht nur geschwollen und gerötet, sondern weißlich-fleckig. Der Rachen wird zunehmend röter. In dieser Phase bildet sich in der Regel ein weißer Zungenbelag, der nach drei bis vier Tagen abgestoßen wird. Darunter sind dann die entzündeten und geröteten Geschmacksknospen (Papillen) sichtbar. Die Zunge erinnert an die raue Oberfläche einer Himbeere, weshalb man von der „Himbeerzunge“ spricht.

Scharlach-Symptome bei Kindern

Scharlach tritt meist im Alter zwischen vier und sieben Jahren auf. Dadurch sind Kindergärten oder Schulen häufiger betroffen, vor allem in der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und März. Da Scharlach zu den klassischen Kinderkrankheiten gehört und sich die typischen Symptome bei Kindern (Fieber, Hautausschlag, „Himbeerzunge“) sehr deutlich zeigen, wird die Krankheit in der Regel eindeutig diagnostiziert.

Gefürchtete Komplikationen einer Scharlach-Erkrankung sind vor allem Entzündungen des Herzens, der Nieren und der Gelenke (so genanntes Rheumatisches Fieber). Darum wird Scharlach mit Antibiotika behandelt. Dies verkürzt die Dauer der Krankheit erheblich, die Ansteckungsgefahr für andere wird gemindert.

Scharlach-Symptome bei Erwachsenen

Laut Schätzungen der Stiftung Kindergesundheit erkranken jedes Jahr rund 50.000 Menschen in Deutschland an Scharlach. Die überwiegende Mehrheit davon sind Kinder, allerdings entfällt immerhin ein Viertel auf Erwachsene.

Besonders in der Anfangsphase sind die Scharlach-Symptome bei Erwachsenen milder, sodass die Krankheit erst später erkannt und behandelt wird. Das führt mitunter zu schwereren Verläufen.

Auch Menschen, die als Kind bereits Scharlach hatten, können sich als Erwachsene wieder mit der Krankheit infizieren. Zwar entsteht eine Immunität durch die Erstinfektion, allerdings nur gegen den speziellen Bakterienstamm, der Scharlach ausgelöst hatte. Da es allerdings eine Vielzahl an Streptokokken gibt, die als Auslöser gelten, ist eine erneute Erkrankung nicht ausgeschlossen.

Übrigens: Eine Impfung gegen Scharlach gibt es bisher nicht.

Bei Scharlach zum Arzt

In der Apotheke gibt es rezeptfrei einen Schnelltest für Scharlach. Das ersetzt jedoch nicht den Gang zum Arzt, da die mitunter schweren Symptome behandelt werden müssen. Wird die Erkrankung entsprechend therapiert, verläuft sie bei Kindern meist harmlos. Eine verschleppte Scharlach-Erkrankung kann hingegen zu schweren Komplikationen wie Entzündungen des Herzens führen.