ADHS - 10 Tipps für Eltern
Kinder mit ADHS kosten im Alltag Kraft und Zeit. Sie leiden unter Störungen der Aufmerksamkeit und Konzentration. Zudem legen sie meist ein hyperaktives und impulsives Verhalten an den Tag. Etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben ADHS – das sind rund 500.000 Kinder und Jugendliche. Der Erziehungsstil der Eltern hat erheblichen Einfluss auf das Verhalten Ihres Kindes. Das gilt auch für Kinder mit ADHS.
ADHS – diese Regel helfen Eltern (und Kindern)
- Ein Kind mit ADHS ist nicht nur unkonzentriert, zappelt herum und tut sich mit dem Einhalten von Regeln schwer, sondern es hat auch gute Seiten. Versuchen Sie diese wahrzunehmen und achten Sie nicht nur auf das, was nicht funktioniert. Bestärken Sie Ihr Kind in seinen guten Seiten und zeigen Sie ihm, dass sie es gerne haben und nicht alles schlecht an ihm ist.
- Loben Sie Ihr Kind, wenn es etwas gut gemacht oder auch nur sich angestrengt hat. Einem Kind mit ADHS fällt es schwer, Regeln einzuhalten und Aufgaben zu Ende zu bringen. Durch das Lob erfährt es Anerkennung und Bestätigung und macht die Erfahrung, dass es nicht nur Kritik und Zurechtweisungen gibt. Und durch die positive Verstärkung fördern Sie die „guten“ Verhaltensweisen.
- Klare Regeln geben Ihrem Kind Halt, Orientierung und Sicherheit. Stellen Sie gemeinsam Regeln für das Familienleben auf, an die sich alle halten müssen, und setzen Sie Ihrem Kind klare Grenzen. Natürlich müssen Sie auch darauf achten, dass Ihr Kind mit ADHS die Regeln auch einhält.
- Achten Sie auf eine gute Kommunikation mit Ihrem Kind. Senden Sie Ihrem Kind klare und eindeutige „Ich-Botschaften“, die es gut verstehen kann. Ein Beispiel: "Ich möchte, dass du deine Bücher vom Teppichboden ins Regal räumst." Kontrollieren Sie anschließend, ob Ihr Kind dies gemacht hat. Konfrontieren Sie Ihr Kind nicht mit einer zu großen Aufgabe, die es nicht schaffen kann (das ganze Zimmer aufräumen), sondern besser mit kleinen erfüllbaren Teilaufgaben.
- Ein Kind mit ADHS braucht eine klare Tagesstruktur, an der er sich orientieren kann. Auch verlässliche Rituale helfen einem Kind mit ADHS. So weiß es besser, wann welches Verhalten erwünscht ist.
- Kinder mit ADHS tun sich schwer, Regeln einzuhalten. Falls es Regeln übertritt, sollten Sie immer konsequent und unmittelbar reagieren. Bei einer Sanktion, die erst einige Stunden später erfolgt, kann es den Bezug zum Anlass nicht mehr herstellen. Auch wenn sie einen Regelübertritt einmal bestrafen und ihn das andere Mal durchgehen lassen, gibt Ihrem Kind keine Orientierung. Eine angemessene negative Sanktion bei unerwünschtem Verhalten wäre beispielsweise eine kleine Auszeit.
- Manche Situationen sind für Kinder mit ADHS besonders problematisch, etwa die Hausaufgaben. Damit nicht alles aus dem Ruder gerät, vereinbaren Sie vorher Regeln für diese Situationen und denken Sie sich gemeinsam Belohnungen aus, wenn Ihr Kind die Situationen gemeistert hat.
- Auch wenn es Ihnen manchmal schwer fällt – bleiben Sie ruhig, seien Sie geduldig mit Ihrem Kind und behalten die Übersicht. Versuchen Sie, Verständnis für die Besonderheiten im Verhalten des Kindes mit ADHS aufzubringen. So fühlt es sich nicht dauernd abgelehnt.
- Wenn die Emotionen überkochen, sind Diskussionen oft fruchtlos. Hier sind Auszeiten für Sie selbst und Ihr Kind ein besseres Mittel als die direkte Konfrontation. Wenn Sie sich beruhigt und wieder mehr Gelassenheit haben, lässt sich oft besser eine Lösung für das Problem finden.
- Kinder mit ADHS rauben den Eltern Zeit und Kraft. Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse und nehmen Sie sich Auszeiten, in denen Sie selbst entspannen können. Gute Entspannungstechniken sind Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung. Wenn Sie Ihre Energie-Akkus wieder aufgeladen haben, profitiert auch Ihr Kind mit ADHS davon.