Hypnobirthing: Geburt unter Hypnose

Frau bereitet sich in Therapie auf Hypnobirthing vor.
Hypnobirthing: Hypnose statt PDA? Die Medizin ist sich uneinig über diesen Trend.

Beim Trend Hypnobirthing handelt es sich vereinfacht formuliert um eine Geburt unter Hypnose. Ziel der Methode ist es, dass die Mutter bei der Geburt des Babys keine Schmerzen verspürt. Aber wie funktioniert das? Und welche Kritikpunkte gibt es beim Hypnobirthing?

Hypnobirthing – was ist das?

Ziel einer jeden Hypnose ist es, den Menschen in einen Zustand der Entspannung zu versetzen, in dem er oder sie aber gleichermaßen konzentriert bleibt. Genauso soll auch das Hypnobirthing wirken: Der Ansatz beruht auf dem Gedankengang, dass Frauen bei der Geburt vor allem deswegen Schmerzen haben, weil sie die Beschwerden erwarten. Die Angst vor den Schmerzen sollen diese, laut den Anhängern der Theorie, also quasi erst auslösen.

Diejenigen, die von Hypnobirthing überzeugt sind, argumentieren, dass mithilfe der Methode das sogenannte Angst-Spannungs-Schmerz-Syndrom durchbrochen wird. Beschwerden während der Schwangerschaft sollen daher verschwinden, wenn auch die Angst vor ihnen nachlässt. So wird in Hypnobirthing-Kursen beispielsweise vermittelt, dass Frauen keine Furcht vor der Geburt haben müssen, sondern stattdessen ruhig und entspannt bleiben können.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass frau bei der Geburt keine Schmerzen haben soll, wenn sie sich entsprechend darauf vorbereitet. Selbsthypnose und die Durchführung von zuvor in Kursen des Hypnobirthing erlernten Techniken zur

  • Lockerung,
  • Entspannung und
  • Atmung helfen den werdenden Müttern, die Geburt ohne Ängste zu überstehen.

Neben dem Abbau der eigenen Furcht zielt das Hypnobirthing auch darauf ab, dass Frauen die Geburt des eigenen Kindes als eine positive Erfahrung in Erinnerung behalten.

Geburt ohne PDA

Ein wesentlicher Vorteil des Hypnobirthing soll darin liegen, dass eine Geburt ohne die Einnahme von Schmerzmitteln realisierbar ist. Denn bei einer Geburt, bei der Schmerzmittel zum Einsatz kommen, besteht eher das Risiko eines abrupt fallenden Blutdrucks oder einer zu starken Entspannung der Muskulatur der Gebärmutter, was letztendlich die Wehen abschwächt. Beim Hypnobirthing ist das Risiko für die genannten Folgen wie bei einer Geburt ohne PDA deutlich geringer.

Gut zu wissen:

Die Periduralanästhesie (PDA) sorgt dafür, dass die Schmerzen bei einer Geburt durch örtliche Betäubung an der Wirbelsäule nicht mehr wahrgenommen werden.
 
Im Weiteren begründen Befürworter ihre positive Haltung gegenüber dem Hypnobirthing damit, dass die Methode die Dauer der Geburt verkürze und die Mutter während der Geburt ruhiger und entspannter sei, was sich in der verringerten Anzahl an Komplikation widerspiegle. Zudem dauere auch die Regenerationsphase nach der Niederkunft nicht so lange an wie bei konventionellen Geburten.

Kritik am Hypnobirthing

Die vermeintlichen Vorteile sind in der Medizin stark umstritten. Mediziner und Hebammen, die dem Hypnobirthing kritisch gegenüberstehen, zweifeln vor allem an seiner Umsetzbarkeit. Die Experten verweisen darauf, dass

  • Geburten nun einmal mit Schmerzen verbunden sind, mit denen man bestmöglich umgehen muss.
  • Ängste vor der Geburt etwas ganz Normales sind und sich nicht so einfach abstellen lassen.
  • Eine Geburt ohne PDA auch sinnvoll sein kann.

Ganz gleich, ob Sie sich als Eltern für oder gegen Hypnobirthing entscheiden, wichtig ist immer, eine auf Informationen basierende Entscheidung zu treffen. Der behandelnde Facharzt hilft Ihnen dabei genauso weiter wie eine Hebamme oder andere Experten, die sich mit der Thematik der Geburt ohne PDA auseinandergesetzt haben.

Wo kann ich mich sonst noch über Hypnobirthing informieren?

Der Trend zu einer bewussten, aber trotzdem möglichst schmerzfreien Geburt – die ohne PDA auskommt – hat in den vergangenen Jahren viele Anhänger gewonnen. Ausdruck dieser Entwicklung ist nicht zuletzt, dass einige Autoren Bücher über das Thema des Hypnobirthing geschrieben haben.

Darüber hinaus existieren in den meisten großen Städten oft mehrere Anbieter, die einen entsprechenden Kurs im Hypnobirthing durchführen, entsprechend ausführlich über die Zusammenhänge informieren, Techniken zu einer entspannten Atmung vorstellen und den werdenden Müttern damit ihre bestehenden Ängste nehmen. Sollten Sie sich also für Hypnobirthing oder eine Geburt ohne PDA interessieren, gibt es verschiedenste Mittel und Wege dies anzugehen – von einem Buch über das Internet bis hin zu einem Kurs.