Brustkrebs - mehr Tumore im Alter

Brustkrebs - mehr Tumoren im Alter
Brustkrebs - mehr Tumoren im Alter
Mit dem Alter steigt das Risiko einer Brustkrebserkrankung. Damit erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass im Screening Brustkrebs entdeckt wird.
 

Das Alter ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Brustkrebs. Mit den zunehmenden Jährchen der Frauen steigt auch das Risiko, dass Brustkrebs entdeckt wird. Das belegt der aktuelle Evaluationsbericht der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, der Daten der Screening-Teilnehmerinnen in 5-Jahres-Altersguppen auswertet. Die Brustkrebsentdeckungsrate bei den 65- bis 69-jährigen Frauen sei doppelt so hoch wie bei den 50- bis 54-Jährigen.

Mammografie-Screening – nur 56 Prozent nehmen teil

Im Berichtsjahr 2012 wurden rund 2,8 Millionen Frauen untersucht, davon nahmen 700.000 erstmals an der Mammografie teil. Der größte Anteil an Erstuntersuchungen entfiel mit 69 Prozent auf die Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren. Innerhalb der 2,1 Millionen Folgeuntersuchungen waren die Altersgruppen erwartungsgemäß gleichmäßiger verteilt mit dem geringsten Anteil von 20 Prozent in der jüngsten Altersgruppe und dem höchsten Anteil von 30 Prozent bei den 55- bis 59-jährigen Frauen. Die durchschnittliche Teilnahmerate im Mammografie-Screening betrug 56 Prozent.

Brustkrebs - Entdeckungsrate steigt mit dem Alter

Bei den Frauen, die zum ersten Mal an dem Screening teilnahmen, fanden die Radiologen in der Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren bei 6 von 1000 untersuchten Frauen Brustkrebs. Bei den 65- bis 69-Jährigen erhielten 15 von 1000 Frauen eine Brustkrebsdiagnose. Bei Frauen, die wiederholt am Screening teilnahmen, wurde im Vergleich seltener Brustkrebs diagnostiziert. In der Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren betraf das rund 4 von 1000 untersuchten Frauen. Waren die Frauen zwischen 65 und 69 Jahre alt, spürte die Mammografie bei 8 von 1000 Frauen bösartige Tumore auf.

Je älter die Frau, desto fortgeschrittener der Brustkrebs

„Unsere Auswertungen zeigen, dass das Risiko für einen prognostisch ungünstigen Brustkrebs erhöht ist, wenn eine Frau erstmals in einem höheren Alter am Screening teilnimmt“, sagt Vanessa Kääb-Sanyal von der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Rund 33 Prozent der bei den 65- bis 69-jährigen Erstteilnehmerinnen entdeckten Karzinome sind größer als 20 Millimeter oder haben bereits in die Lymphknoten gestreut. In der Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren ist der Anteil mit 25 Prozent geringer.

Brustkrebs - mehr frühe Stadien entdeckt

Seit Einführung des Mammografie-Screenings werden anteilig mehr kleine Tumore ohne Lymphknotenbefall gefunden. Durchschnittlich 19 Prozent der in 2012 entdeckten Karzinome waren nicht invasiv. Vor dem Screening waren es 7 Prozent.

Bei den Folgeuntersuchungen hatten 37 Prozent der invasiven Karzinome eine Größe von zehn Millimetern oder weniger, vor dem Screening war der Anteil mit nur 14 Prozent deutlich geringer. Der Anteil der invasiven Karzinome mit maximal 20 Millimeter Durchmesser lag 2012 im Screening bei 82 Prozent, vor Screening bei 49 Prozent.

Ohne Lymphknotenbefall waren rund 80 Prozent der invasiven Karzinome. Vor dem Screening waren es nur 57 Prozent.

17.300 Brustkrebsdiagnosen pro Jahr

Von den Screening-Teilnehmerinnen im Jahr 2012 wurden rund 131.000 (4,6 Prozent) zur Abklärung einer Auffälligkeit wiedereinbestellt. Bei rund 35.000 Frauen (1,2 Prozent) wurde eine Gewebeentnahme erforderlich. Bei jeder zweiten dieser Frauen bestätigte sich der Brustkrebsverdacht (17.300 Brustkrebsdiagnosen). Das entspricht durchschnittlich 6 Brustkrebsdiagnosen auf 1000 untersuchte Frauen.

Jährlich erkrankten über 70.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs, so das Robert Koch-Institut (2013). Rund 17.500 Frauen sterben jedes Jahr daran. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.