Alkohol und erektile Dysfunktion

Mann mit Bierflasche in der Hand leidet unter erektiler Dysfunktion

In der Welt der Genüsse ist Alkohol für viele ein willkommener Begleiter, der den Kopf frei macht und die Stimmung hebt. Doch wie bei allen Genussmitteln lauern auch hier Gefahren — insbesondere für das Liebesleben. Der schmale Grat zwischen ungezwungenem Genuss und dem schleichenden Einfluss des Alkohols auf unsere intimsten Begegnungen wirft die Frage auf: Welche Rolle spielt Alkohol bei der erektilen Dysfunktion? In diesem Artikel tauchen wir ein in die komplexe Beziehung zwischen Alkohol und männlicher Potenz und wie ein scheinbar harmloser Schluck das Feuer der Leidenschaft auslöschen kann. Lesen Sie mehr über die Risikofaktoren für erektile Dysfunktion, ihre Behandlung und Lösungen im umfassenden Leitfaden von Health and Go.

Zusammenhang zwischen Alkoholismus und erektiler Dysfunktion

Dass sich Alkoholismus negativ auf viele Bereiche in unserem Leben auswirken kann, ist den meisten Menschen bekannt. Dass es jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen Alkoholismus und männlicher Potenz gibt, dürfte nicht jedem bewusst sein. Alkoholismus schwächt nicht nur die Erektionsfähigkeit, sondern kann auch die Ursache für eine erektile Dysfunktion sein.

Übermäßiger Alkoholismus kann den Blutfluss im Körper beeinflussen, einschließlich des Blutflusses zum Penis. Alkohol kann auch auf den Hormonhaushalt des Körpers einwirken, was zu einer Abnahme des Testosteronspiegels führen und sich somit negativ auf die Sexualfunktionen auswirken kann. Ein weiterer Faktor ist die Einwirkung von Alkohol auf unser Nervensystem.

Auswirkungen von Alkohol auf die Potenz

Auswirkungen auf die Nerven

Nervenschäden sind eine mögliche Folge von übermäßigem Alkoholkonsum. Dass sich solche Nervenschäden negativ auf die erektile Funktion auswirken, liegt daran, dass Alkohol sowohl periphere als auch zentrales Nervensystem beeinflussen kann. Das periphere Nervensystem ist das System, das Informationen vom Gehirn und Rückenmark zu den verschiedenen Teilen des Körpers, einschließlich der Genitalien, überträgt. Alkoholkonsum kann die Nerven, die für die sexuelle Funktion wichtig sind, schädigen und die Übertragung von Signalen vom Gehirn zum Penis beeinträchtigen.

Wirkungen auf die Gefäße

Alkohol kann auch die Blutgefäße beeinträchtigen, die für Potenz wichtig sind. Wenn Alkohol in den Körper gelangt, erweitert er vorübergehend die Blutgefäße. Auf lange Sicht kann exzessiver Alkoholkonsum jedoch zu einer Verengung der Blutgefäße führen. Das führt dann zu einer beeinträchtigten Durchblutung des Penis und in der Folge möglicherweise zu einer Potenzstörung. Wenn Alkohol einen erhöhten Blutdruck verursacht, schränkt dieser auch die Durchblutung des Penis ein. Dabei ist eine ausreichende Durchblutung ausschlaggebend für die Versteifung des Gliedes.

Wirkungen auf den Hormonhaushalt

Alkoholismus kann auch Auswirkungen auf Hormone haben, die für die Potenz wichtig sind. Der exzessive Alkoholkonsum kann zu einer Unterdrückung der Testosteronproduktion führen, was mitunter eine verringerte Libido und erektile Dysfunktion begünstigt.

Zusätzlich kann vermehrter Alkoholkonsum zu einer erhöhten Produktion von Östrogen führen, einem weiblichen Hormon, das bei Männern normalerweise in geringen Mengen produziert wird. Ein Anstieg des Östrogenspiegels im Körper eines Mannes hat eine verminderte Libido und Potenzstörung zur Folge.

Ebenfalls kann Alkoholismus zu einer erhöhten Produktion von Stresshormonen wie Cortisol führen. Ein hoher Cortisolspiegel im Körper kann zu einer verminderten sexuellen Libido führen und auch die erektile Funktion beeinträchtigen.

Auswirkungen auf die psychische und geistige Gesundheit

Alkoholismus beeinträchtigt Betroffene auf vielen Ebenen. Konkret bedeutet das, dass durch den Alkohol nicht nur der Körper zu Schaden kommt, sondern auch die Psyche und die geistige Gesundheit. Übermäßiger Alkoholismus kann zu Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Erkrankungen führen. Diese Erkrankungen können zum Beispiel dazu führen, dass eine Person weniger sexuell aktiv ist oder sich weniger attraktiv fühlt, was in verminderter Libido und Potenzproblemen resultieren kann.

Langfristiger Alkoholkonsum kann zu einer Schädigung der Nervenzellen im Gehirn führen, was zu kognitiven Beeinträchtigungen wie Gedächtnisverlust, Konzentrationsproblemen und vermindertem Denkvermögen führen kann. Diese Beeinträchtigungen können auch die Fähigkeit einer Person beeinträchtigen, sexuell aktiv zu sein und eine Erektion aufrechtzuerhalten.

Wie man die Auswirkungen von Alkohol auf die Potenz verringert

Alkoholkonsum einschränken

Um den eigenen Alkoholkonsum erfolgreich einzuschränken, muss man den eigenen Konsum in einem ersten Schritt genau analysieren. Darauf folgt eine Zielsetzung: Wie viel will ich trinken? Wann will ich trinken? Und wenn ich nicht trinke: Welches Alternativverhalten gibt es? Wer diese Fragen im Voraus beantwortet, wird weniger schnell zu Alkohol verführt. Und wenn man sich für ein alkoholisches Getränk entscheidet, gibt es immer die Möglichkeit, ein Getränk mit weniger Alkohol zu wählen. Zudem bietet es sich an, alkoholfreie Tage festzulegen. Das alles funktioniert natürlich nur dann relativ leicht, wenn der eigene Alkoholkonsum kein krankhaftes Ausmaß annimmt.

Risikoarme Trinkmenge für Männer pro Alkoholart

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt Männern einen maximalen Alkoholkonsum von 24 Gramm Alkohol täglich. Das entspricht zum Beispiel eineinhalb Gläser Wein oder zwei kleinen Gläsern Bier. Weil die männliche Leber größer ist als die weibliche, baut sie Alkohol schneller ab. Aus diesem Grund ist die empfohlene Trinkmenge für Männer höher als die Empfehlung für Frauen.

Welche Arten von Alkohol sind weniger und welche mehr schädlich?

Es liegt auf der Hand: Hochprozentiger Alkohol wie Wodka, Gin und Whisky hat einen höheren Alkoholgehalt als Wein oder Bier und können daher schneller zu einer Alkoholvergiftung führen. Sie sind auch oft mit Zucker und anderen Zusatzstoffen versetzt, die zu Dehydrierung, Kopfschmerzen und anderen negativen Auswirkungen auf den Körper führen können. Grundsätzlich gilt: Jeder maßlose Konsum von Alkohol ist potenziell schädlich. Wer jedoch zu alkoholärmeren Varianten greift, kann den eigenen Alkoholpegel besser regulieren und läuft weniger schnell in die Gefahr, betrunken zu sein.

Regelmäßig Sport treiben

Sport wirkt sich in unterschiedlicher Form positiv auf den Alkoholkonsum aus. Da wäre einerseits der Einfluss von Sport auf die geistige Gesundheit. Weil Sport sich positiv auf die Psyche auswirkt, wird so das Risiko einer Alkoholsucht verringert. Zudem baut man durch regelmäßigen Sport Stress ab. Und weil exzessiver Alkoholkonsum immer wieder als Stressverminderung missbraucht wird, kann man durch Sport lernen, Stress konstruktiv abzubauen.

Ernähren Sie sich gesund

Für einen gesunden Lebensstil gilt: Alkohol ist ein Genussmittel und sollte deshalb nur sporadisch und in gesundem Maße konsumiert werden. Zudem ist eine gesunde Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Vitalstoffen wichtig. Genug Gemüse, Proteine und Kohlenhydrate sind essentiell für unsere Gesundheit. Zu einer gesunden Ernährung gehören hauptsächlich frische Produkte und Selbstgekochtes.

Schlussfolgerung

Gegen einen kontrollierten Alkoholkonsum von Zeit zu Zeit ist nichts einzuwenden. Wer aber unter Potenzproblemen leidet und selbst regelmäßig alkoholische Getränke konsumiert, sollte seinen Konsum genau analysieren und diesen gegebenenfalls reduzieren. Unter Umständen ist auch ein Besuch beim Allgemeinarzt empfehlenswert. Alkohol kann die Ursache einer vorübergehenden erektilen Dysfunktion sein. Wenn Sie unter einer Alkoholsucht leiden, suchen Sie sich bitte professionelle Hilfe.