Ciclosporin Wechselwirkungen

Ciclosporin geht Wechselwirkungen mit zahlreichen Wirkstoffen ein. Im Folgenden nur eine Übersicht über die wichtigsten:

In Kombination mit anderen Immun-unterdrückenden Wirkstoffen erhöht Ciclosporin die Infektionsanfälligkeit und das Risiko der Bildung bestimmter Krebsarten. Insbesondere sollte der Wirkstoff nicht mit Tacrolimus kombiniert werden, da Tacrolimus zusätzlich die Giftigkeit von Ciclosporin auf die Nieren verstärkt.

Werden Glukokortikoide mit Ciclosporin kombiniert, steigt die Gefahr von epileptischen Krampfanfällen.

Bei gleichzeitiger Anwendung des Wirkstoffs mit Verbindungen, welche die Nierenfunktion belasten oder die Niere vergiften, kommt es zu einer verstärkten Nierenschädigung. Hierzu zählen Wirkstoffe wie Amphotericin B, Ciprofloxacin, Melphalan, Trimethoprim, Sulfamethoxazol und Vancomycin sowie die Wirkstoffgruppen der Aminoglykosid-Antibiotika, der H2-Rezeptorenblocker und der nicht-steroidalen Antirheumatika. Auch bei gleichzeitiger Einnahme der Blutfettsenker Bezafibrat und Fenofibrat wird die Nierenfunktion stark eingeschränkt.

Eine gleichzeitige Einnahme von Diclofenac erhöht die Konzentration des Diclofenacs im Blut und verstärkt damit auch dessen Wirkungen und Nebenwirkungen.

Folgende Substanzen erhöhen die Blutspiegel von Ciclosporin und damit auch die Wirkungen und Nebenwirkungen des Wirkstoffs: Ketoconazol, Fluconazol, Itraconazol, Doxycyclin, hormonellen Verhütungsmitteln, Propafenon, Methylprednisolon, Metoclopramid, Danazol, Allopurinol, Amiodaron, Cholsäurederivate und Imatinib sowie die Wirkstoffgruppen der Makrolid-Antibiotika, Protease-Inhibitoren (Saquinavir) und Kalziumkanalblocker (Diltiazem, Nicardipin, Verapamil, Mibefradil, Lercanidipin).

Die folgenden Stoffe senken die Blutkonzentration von Ciclosporin und vermindern damit seine Nebenwirkungen und Wirkungen: Barbiturate, Carbamazepin, Phenytoin, Metamizol, Rifampicin, Nafcillin, Octreotid, Proburcol, Ticlopidin, Terbinafin, Troglitazon, Sulfinpyrazon, Sulfadiamidin, Trimethoprim und Johanniskraut-Präparate.

Der Wirkstoff zum Abnehmen, Orlistat, verändert die Aufnahme und damit die Blutkonzentration von Ciclosporin. Es sowohl zu Konzentrationesteigerungen wie -senkungen kommen. Die Blutkonzentration von Ciclosporin muss deshalb sorgsam überwacht werden.

Ciclosporin kann den Abbau von Digoxin, Colchicin, Prednisolon, Everolimus und Sirolimus vermindern und dadurch die Wirkungen und Nebenwirkungen der Wirkstoffe verstärken.

Die gemeinsame Einnahme von Ciclosporin mit Statinen kann zu schweren Fällen der Muskelerkrankung Rhabdomyolyse führen. Ist die gleichzeitige Gabe der Wirkstoffe nicht zu vermeiden, müssen die Statine vom Arzt schwächer dosiert werden.

Da Ciclosporin den Kaliumspiegel im Blut beeinflusst, sollten andere Wirkstoffe, die dies auch tun, nicht eingenommen werden. Hierzu zählen zum Beispiel kaliumhaltige Arzneimittel, kaliumsparende Entwässerungsmittel, ACE-Hemmer und AT1-Rezeptor-Antagonisten.

Der Blutdrucksenker Nifedipin erhöht die Gefahr von Zahnfleischwucherungen und sollte deshalb bei betroffenen Patienten nicht angewendet werden.

Impfungen können bei gleichzeitiger Ciclosporin-Therapie zu Problemen führen, da sie entweder nicht richtig funktionieren oder die Gefahr einer Infektion besteht. Insbesondere sollte im Behandlungszeitraum auf Lebendimpfungen verzichtet werden.

Während der Einnahme von Ciclosporin sollte kein Grapefruitsaft getrunken werden, da dieser die Blutkonzentration von Ciclosporin erhöht und damit dessen Nebenwirkungen verstärkt.