Kaliumsparende Entwässerungsmittel Anwendung

auch bezeichnet als: Kaliumretinierende Diuretika; Antikaliuretika; Diuretika, kaliumretinierende; Diuretika, kaliumsparende; Kaliumsparende Diuretika; Entwässerungsmittel, kaliumsparende

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Anwendungsgebiete der Wirkstoffgruppe Kaliumsparende Entwässerungsmittel und die jeweils zur Anwendung kommenden Wirkstoffe.

Zur Gruppe der kaliumsparenden Entwässerungsmittel gehören
Spironolacton, Kaliumcanrenoat, Triamteren und Amilorid.

Kaliumsparende Entwässerungsmittel haben zwei Einsatzgebiete, die Behandlung von Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) und die Behandlung von Bluthochdruck:
  • Häufige Ursache der Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) sind Funktionsstörungen des Herzens, der Niere oder der Leber.
    1. Bei Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) reicht die Herzleistung nicht aus, die Niere richtig mit Blut zu versorgen. Die Niere versucht daher, ihre Blutzufuhr durch Erhöhung des Blutdrucks zu steigern. Das erreicht sie auf zwei Wegen: Durch Ausschüttung des Stoffes Angiotensin II, der die Gefäße zusammenzieht, und durch Produktion des Hormons Aldosteron, das die Ausscheidung von Kochsalz und Wasser bremst. Beides zusammen sorgt für einen höheren Druck im Gefäßsystem, der das Herz zusätzlich belastet. Andererseits führt der Druck auch zum Übertritt von Flüssigkeit in das Gewebe und dort zur Wassereinlagerung.

    2. Zu nierenbedingten Ödemen kommt es beispielsweise bei Entzündung der Nierenkörperchen (Glomerulonephritis). Diese Krankheit führt zu vermehrter Zurückhaltung von Kochsalz und des daran gebundenen Wassers im Körper. Auch ein so genanntes nephrotisches Syndrom kann nierenbedingte Ödeme verursachen. Es kommt dabei zu einer gesteigerten Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin und einem entsprechenden Eiweißmangel des Bluts. Das Blut wird "wässriger", es entlässt mehr Flüssigkeit durch die Gefäßwände in das Gewebe.

    3. Ist die Leber geschädigt, wird weniger Eiweiß produziert und ins Blut ausgeschieden. Auch hier entlässt das "wässrige" Blut Flüssigkeit durch die Gefäßwände, wodurch sich im Gewebe Wasseransammlungen bilden.

    Von den vier kaliumsparenden Entwässerungsmitteln haben nur Spironolacton und Kaliumcanrenoat einen für die Einzeltherapie von Wasseransammlungen ausreichend entwässernden Effekt. Triamteren und Amilorid wirken wesentlich schwächer. Für die Behandlung von Ödemen muss man Triamteren und Amilorid daher zum Beispiel mit Thiaziden und thiazidartigen Entwässerungsmitteln oder Schleifendiuretika kombinieren.
  • Der unterstützenden Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) mit kaliumsparenden Entwässerungsmitteln liegt folgender einfacher Effekt zugrunde. Durch die vermehrte Wasserausscheidung verringert sich die Menge des kreisenden Blutes und der Druck in den Gefäßen sinkt. Zur Blutdrucksenkung werden die kaliumsparenden Entwässerungsmittel aber nicht alleine eingesetzt sondern in vielfältigen Kombinationen mit anderen Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern, Betablockern und Calciumkanalblockern.