Wie Koffein den Schlaf beeinflusst

Jeder weiß: Kaffee macht wach. Hauptverantwortlich dafür ist das darin enthaltene Koffein. Was viele nicht wissen: Koffein ist auch in schwarzem und grünem Tee enthalten, ebenso in Cola und vielen anderen Limonaden. Es versteckt sich auch in Lebensmitteln wie Tiramisu oder Schokolade.

Koffein wirkt an den gleichen Bindungsstellen (Rezeptoren) im Gehirn wie die körpereigene Substanz Adenosin,
Tasse Kaffee
hat dabei aber den gegenteiligen Effekt. Adenosin blockiert die Ausschüttung aller belebenden und aktivierenden Nervenbotenstoffe. So bleiben die Nervenzellen nicht ständig erregt, sondern können wieder in den „entspannten“ Zustand zurückkehren. Besetzt Koffein aber die Rezeptoren von Adenosin, werden weiterhin die belebenden Botenstoffe ausgeschüttet. Die Nervenzellen werden also unablässig erregt. Aus diesem Grund wirkt Koffein so anregend.

Ältere können von Koffein profitieren

Es gibt aber auch Altersgruppen, die von einer abendlichen Portion Koffein profitieren. Kaffee kann, muss aber nicht vom Schlaf abhalten, so die Erfahrung vieler Ärzte und Pflegekräfte. Vor allem ältere Menschen werden durch eine Tasse Kaffee oft ruhiger und schlafen besser ein. Das hat folgenden Hintergrund: Schlafstörungen bei älteren Menschen sind oft auf eine zu geringe Hirndurchblutung zurückzuführen. Koffein fördert die Durchblutung im Gehirn, wodurch auch das Schlafzentrum aktiviert wird. Zudem wirkt Kaffee dem Abfall der Atemfrequenz beim Einschlafen entgegen, was die Schlafqualität älterer Menschen erheblich verbessern kann.

Wichtig ist dabei nur, dass man sich in den ersten 15 Minuten nach dem Kaffeetrinken hinlegt. Nur dann profitiert das Schlafzentrum im Gehirn von der Mehrdurchblutung. Zögert man zu lange, beginnt das Koffein belebend zu wirken – dann ist es fast unmöglich, in den Schlaf zu finden. Wenn man zu diesem Zeitpunkt aber bereits schläft, verpufft die belebende Wirkung des Koffeins, sie wird im Schlaf einfach nicht wahrgenommen.