Psychosen Behandlung

Psychosen werden zunächst mit Medikamenten behandelt, die das Nervensystem dämpfen. Diese Wirkstoffe heißen Neuroleptika. Die "klassischen" Neuroleptika beeinflussen eher den Botenstoff Dopamin an den Nervenzellen, die "atypischen" den Botenstoff Serotonin. Dadurch bilden sich Halluzinationen und Wahnvorstellungen zurück. Angst, Spannung und das Gefühl, kontrolliert zu werden, lösen sich auf. Beispiele für typische Neuroleptika sind Haloperidol, Chlorprothixen, Perazin, Melperon, Thioridazin und Fluspirilen. Zu den atypischen Neuroleptika gehören unter anderem die Wirkstoffe Sulpirid, Clozapin, Risperidon, Amisulprid, Quetiapin, Olanzapin und Ziprasidon.

Weitere Medikamente, die bei Psychosen eingesetzt werden können, sind der MAO-Hemmer Moclobemid sowie die Antiepileptika Carbamazepin und Clomethiazol. Bei krankhaften Ängsten steht Clomipramin zur Verfügung.

Der Patient kann sich nach oder während der medikamentösen Behandlung auf die zweite Säule, die Psychotherapie, einlassen. Konflikte, die an der psychischen Entgleisung beteiligt waren, können jetzt in Ruhe besprochen und neue Verhaltensweisen eingeübt werden. Kunst- und Sporttherapie helfen dem Patienten, neue Fähigkeiten bei sich zu entdecken und sich positiv zu erleben.

Die Behandlung kann je nach Schwere der Erkrankung auf einer psychiatrischen Station oder ambulant bei einem Hausarzt/Psychiater und einem Psychotherapeuten erfolgen. Bei Psychosen wegen Alkoholmissbrauch, Drogen oder Medikamenten muss ein begleiteter Entzug erfolgen.