Lebensmittelallergie - Stadtkinder in Gefahr

Lebensmittelallergie - Stadtkinder sind häufiger betroffen
Lebensmittelallergie - Stadtkinder sind häufiger betroffen
Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf ganz normale Nahrungsmittel. Vor allem betroffen sind Kinder, die in Städten leben - weniger die "Landeier". 

Lebensmittel wie Schalentiere, Nüsse, Eier oder Milch sind nicht für jeden Menschen ein Vergnügen. Etwa fünf bis sieben Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter einer Nahrungsmittelallergie. Im Prinzip kann jedes Lebensmittel ein potenzieller Allergieauslöser sein. Bei Säuglingen sind am häufigsten sind Kuhmilch, Soja und Hühnerei die Ursache der Nahrungsmittelallergie; bei Kindern kommen Nüsse, Fisch und Weizen hinzu. Jetzt wiesen Forscher des Johns Hopkins Children's Center nach, dass Stadtkinder neben dem erhöhten Allergie- und Asthmarisiko zusätzlich ein höheres Risiko für Nahrungsmittelallergien besitzen. Sprösslinge, die auf dem Land aufwachsen, kommen bei allen drei Allergieformen besser weg.

Nahrungsmittelallergie – Kinder im Visier

Die Wissenschaftler verfolgten die Gesundheit von mehr als 500 Kindern, die in vier US-Großstädten lebten,  von der Geburt an bis zum fünften Lebensjahr. Aufgezeichnet wurde, mit welcher Menge an Allergenen sie im Haushalt ausgesetzt werden, wie gut sie körperlich beeinander waren und wie sie ernährt wurden. Zudem untersuchten die Forscher, ob im Blut der Kinder  Immunglobulin E (IgE)-Antikörpern auf Milch, Eier und Erdnüsse vorhanden waren. Solche Antikörper setzt der Organismus bei einer Abwehrreaktion auf Nahrungsmittel frei. Sie sind ein Hinweis darauf, dass eine Nahrungsmittelallergie vorliegt.

Die häufigsten Auslöser einer Nahrungsmittelallergie

 

Mehr als 50 Prozent der Kleinen reagierten empfindlich auf Milch, Eier und Erdnüsse. Etwa zehn Prozent hatten eine ausgeprägte Nahrungsmittelallergie. Die häufigsten Auslöser der Nahrungsmittelallergie waren Erdnüsse mit 6 Prozent, Eier mit 4,3 Prozent und Milch mit 2.7 Prozent.

Etwa eines von zehn Kindern, das in einer Stadt groß werde, reagiere allergisch auf Nahrungsmittel wie Milch, Eier oder Erdnüsse. Ein Großteil reagiere sensibel auf diese Lebensmittel, aber noch ohne Symptome einer Nahrungsmittelallergie zu zeigen. Die Dunkelziffer könne aber noch höher liegen, glauben die Wissenschaftler. Man müsse möglichst schnell die Risikofaktoren und Mechanismen aufdecken, die für das gehäufte Auftreten der Nahrungsmittelallergien bei den Sprösslingen verantwortlich seien, warnt der Studienautor Robert Wood. „Dies ist ein Warnzeichen“, so Wood weiter. Denn die Kinder hätten sowieso schon ein erhöhtes Risiko für andere Formen von Allergien.

Allergie – Immunsystem außer Rand und Band

Eine Allergie bedeutet immer, dass das Immunsystem auf bestimmte Stoffe überschießend reagiert. Meist sind es Stoffe aus der Umwelt, die normalerweise harmlos sind. Der Organismus schüttet vermehrt Antikörper (Typ IgE) gegen die vermeintliche Gefahrenquelle aus – bei einer Nahrungsmittelallergie ist es ein Lebensmittel. Meist ist nicht das gesamte Lebensmittel der Auslöser, sondern nur ein Eiweißbestandteil, etwa aus der Kuhmilch oder dem Sojaprotein.

Eine Nahrungsmittelallergie lässt sich therapieren, indem man das allergieauslösende Lebensmittel vermeidet (Karenz). Allergiker sollten jedoch nicht einfach das Lebensmittel vom Speiseplan streichen, sondern eine ausgewogene Ernährung trotz Allergie sicherstellen. Außerdem ist es wichtig, dass man weiterhin Spaß am Essen hat!