Silvester - Tipps für ein gesundes Feuerwerk!

Silvester - Tipps für ein gesundes Feuerwerk
Silvester - Tipps für ein gesundes Feuerwerk
Ein Feuerwerk gehört für die meisten zu Silvester und einem guten Start ins neue Jahr. Doch häufig verletzen sich Menschen beim Böllerschießen.

Der Start ins Neujahr ist laut, fröhlich und bunt. Doch während die einen ausgelassen den Start ins neue Jahr feiern, beginnt die Hochsaison für Ärzte in Krankenhäusern – vor allem für die Handchirurgen. Denn viele verletzten sich beim Böllerschießen an den Händen und Fingern. Oft blieben durch abgetrennte Finger und Fingerglieder oder zerstörte Hände Funktionseinschränkungen zurück, warnt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Silvesterböller – Männer in Gefahr

Bundesweite Statistiken über Böllerverletzungen an Silvester gibt es nicht. Die meisten Verletzten sind junge Männer im Alter bis zu 25 Jahren. Die zweite Hauptrisikogruppe sind 50- bis 60-jährige Männer. „Bei beiden Gruppen ist oft Alkohol mit im Spiel. Je mehr Alkohol man im Blut hat, desto leichtsinniger wird man“, erklärt Prof. Andreas Eisenschenk von der DGOU. Die meisten großen Handverletzungen werden durch selbst gebastelte Polen-Böller verursacht. Am häufigsten sind aber Verletzungen eines oder mehrerer Finger sowie Hautverletzungen. „Wenn Böller in der Nähe des Kopfes explodieren, kann es aber auch zu Trommelfellzerstörungen kommen – und wenn sie sich in der Hosentasche entzünden, zu Genitalverletzungen.“

Silvester – das tun Sie bei Verletzungen durch Böller

Richtig ernst wird es für die Chirurgen an Silvester ab circa 22 Uhr. Ein großes Problem ist bei Böllerverletzungen, dass Explosionen keine glatten Schnittwunden verursachen, sondern zerfetzte Ränder. Das macht das Nähen der Wunde schwierig bis unmöglich. „Wenn ein Körperteil verletzt war, wird immer eine Einschränkung bleiben, in Gefühl oder Funktion“, erklärt Eisenschenk.

Ein abgetrennter Finger zum Beispiel kann noch nach acht bis zehn Stunden wieder angenäht werden, auch wenn er nicht gekühlt wurde. Deshalb empfiehlt Eisenschenk: „Bevor man etwas falsch macht, die Gliedmaßen lieber ungekühlt transportieren. Denn wenn sie mit Eiswasser in Kontakt kommen, quellen sie auf und dann ist ein Wiederannähen nicht mehr möglich.“

An Neujahr kommen hauptsächlich Kinder, die sich beim Sammeln der Blindgänger verletzt haben. Meist seien die Verletzungen nur leicht und Kinder könnten sich gut regenerieren. Bei Kindern und jungen Erwachsenen im Alter bis zu 25 Jahren sei die Wahrscheinlichkeit, dass verletzte Nervenverbindungen wieder voll funktionstüchtig werden, noch sehr hoch. Bei 35- bis 40-jährigen Patienten ist die Wahrscheinlichkeit schon merklich geringer, ab 50 Jahren nimmt sie sogar deutlich ab.

Silvester - Tipps für ein gesundes Feuerwerk

  • Damit es erst gar nicht zu Verletzungen kommt, empfehlen die Experten der DGOU einen sorgsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern und geben folgende Tipps:
  • Kaufen Sie Feuerwerkskörper nur im Fachhandel und lesen Sie die Gebrauchsanweisung. Achten Sie auf das CE-Zeichen und die BAM-Prüfnummer (Bundesamt für Materialprüfung).
  • Verwenden Sie keine selbst gebastelten oder manipulierten Feuerwerkskörper! Sie sind besonders gefährlich, da bei ihnen unsicher ist, wann und wie stark sie explodieren.
  • Verwenden Sie am besten nur Feuerwerkskörper, die nicht in der Hand gezündet werden müssen! Lagern Sie Vorräte nicht am Körper, sondern verschlossen und in sicherem Abstand.
  • Feuerwerkskörper, die nicht explodiert sind, sollten Sie nicht noch einmal zünden, sondern sofort entsorgen! Das schützt Kinder und Jugendliche, die am Neujahrstag Blindgänger sammeln und nachzünden.
  • Knaller und Böller sollten für Kinder und Jugendliche tabu sein! Besonders gefährdet sind männliche Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren.
  • Zünden Sie die Böller nicht, wenn Sie alkoholisiert und halten Sie den Sicherheitsabstand ein. Alkohol enthemmt und macht unvorsichtig. Schon kleine Mengen beeinflussen das Verhalten.