Schlafstörungen kommen fast unbemerkt

Die vielen ungewohnten Eindrücke im neuen Job, die ersten Wochen als Vater oder Mutter oder die Zeit nach der Trennung von einem Partner: In diesen und vielen anderen Situationen können wir uns leicht erklären, warum wir schlecht schlafen. Nach der Gewöhnung an neue Lebensumstände vergehen Schlafprobleme meist von selbst. Was aber, wenn die Ursache für den unterbrochenen Schlaf oder die Einschlafschwierigkeiten nicht so leicht zu fassen sind?

Typischerweise fallen Schlafstörungen erst dann auf, wenn der auslösende Anlass bereits lange vorüber ist.

Mann mit Schlafsötrungen
Viele Schlafstörungs-Patienten berichten beispielsweise, dass sie nach einer Phase nächtlicher Wachzeiten mit Grübeleien längst keine Sorgen mehr hätten und entspannt ins Bett gingen – aber trotzdem nicht ein- oder durchschlafen können. Woran liegt das?

Organische Ursachen

Krankheiten, die tagsüber keinerlei Beschwerden machen, können aufgrund der körperlichen Veränderungen, die in der Nacht auftreten, schlafstörend wirken. So erhöht sich zum Beispiel der Atemwegswiderstand im Schlaf, was gerade bei Menschen mit Lungenerkrankungen (wie Bronchial- Asthma) nächtliche Atemprobleme verursachen kann und so Durchschlafstörungen hervorruft. Menschen mit geschwächter Herzmuskulatur werden hin und wieder durch Brustenge-Beschwerden aus dem Schlaf gerissen. Das liegt unter anderem daran, dass sich bei den Betroffenen tagsüber oft Wasseransammlungen in den Beinen bilden. Dieses Wasser fließt nachts im Liegen mit dem venösen Rückstrom zum Herzen ab. Dadurch überdehnt sich die vorgeschädigte Herzmuskulatur – Herz- beziehungsweise Brustenge sind die Folge.

Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung

Experten unterscheiden über 80 verschiedene Schlafstörungen. Fast die Hälfte der Menschen in Mitteleuropa hat wiederholt Schlafprobleme. Studien zufolge und laut Aussage der Krankenkassen werden etwa 15 Prozent der Bevölkerung ärztlich wegen Schlafstörungen behandelt. Die häufigsten Diagnosen sind:

Hilfe bei organisch bedingter Schlafstörung

Das sagt die Betroffene: „In den letzten Wochen konnte ich nicht so gut schlafen. Nachts musste ich ein- bis zweimal öfter als sonst zur Toilette, danach fand ich nicht mehr in den Schlaf. Außerdem brauchte ich drei Kopfkissen, um richtig atmen zu können. War ich im Schlaf etwas tiefer gerutscht, erwachte ich und musste mich aufsetzen. Ich dachte an ein Schlafmittel und erzählte meinem Neffen davon, er ist Krankenpfleger. Er sagte, mein Herz könne für die Schlafstörung verantwortlich sein. Ich solle umgehend meinen Hausarzt aufsuchen. Und wirklich, ich habe eine Herzmuskelschwäche. Mit den richtigen Medikamenten geht es mir mittlerweile deutlich besser und ich kann nachts wieder ruhig schlafen.“ (Helga F., 64, Hausfrau)