Schlafstörungen - das sind die Gefahren
Schlafstörungen hat jeder Mensch ab und an. Doch rund sechs Prozent der Deutschen leiden unter Einschlaf- und Durchschlafstörungen, die behandlungsbedürftig sind. Etwa eine Million Bundesbürger schluckten aus diesem Grunde regelmäßig Schlafmittel, erklärt die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
Schlafstörungen – so leiden Körper und Psyche
Werden die Schlafstörungen chronisch, drohen Herz-Kreislauf Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch die Zuckerkrankheit Diabetes.
Schlafstörungen schlagen sich auch auf die Psyche nieder. Wer schlecht oder zu wenig schläft, hat ein höheres Risiko für Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen wie Alkohol-, Drogen- oder Medikamentensucht. Auch die Suizidgefahr steigt aufgrund des Schlagmangels und der geringen Schlafqualität.
Schlafstörungen - Schichtarbeiter und Führungskräfte in Gefahr
Auf die Schlafdauer des Menschen wirken sich auch die Veränderungen in der Arbeitswelt aus. So wiesen Forscher nach, dass Schichtarbeit, die Zunahme der Stressbelastung am Arbeitsplatz und die Einführung der neuen Medien wie Internet und Smartphone negative Auswirkungen auf die Schlafdauer des Menschen haben.
Mehr als 30 Prozent der Menschen, die im Schichtdienst tätig sind, klagen über Schlafstörungen. Zusätzlich haben sie ein höheres Risiko für Magen-Darm- und Herz-Kreislauf Erkrankungen. Ein erhöhtes Krebsrisiko ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig gesichert. Gerade bei Schichtarbeitern ist das Unfallrisiko auf dem Nachhauseweg bis zum etwa Achtfachen erhöht.
Etwa 20 Prozent der Manager, Führungskräfte und Politiker schlafen nachts weniger als fünf Stunden. Mehr als die Hälfte der Spitzenkräfte in unserem Lande fühlt sich chronisch übermüdet und trifft doch in diesem kritischen Zustand wichtige Entscheidungen für Unternehmen und Gesellschaft.
Smartphones und Co rauben Kindern den Schlaf
Internet, Smartphones und PCs rauben Jugendlichen den Schlaf und führen zu Übermüdung in Schule und Unterricht. Die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst bringt die Biouhr vieler durcheinander. Eine Folge ist, dass sich das Unfallrisiko im Straßenverkehr erhöht.
Die gesellschaftlich festgelegten Zeiten für den frühen Arbeits- und Schulbeginn sind mit der inneren Uhr der meisten Menschen nicht unbedingt überein zu bringen. Jugendliche leiden durch den sehr frühen Schulbeginn in Deutschland oft unter einem chronischen Schlafdefizit. Die Folge sind Übermüdung und Lernschwierigkeiten. Familienministerin Manuela Schwesig macht sich deshalb für einen späteren Schulbeginn stark.
Lärm führt zu Schlafstörungen
Umweltlärm wie Straßen-, Bahn- und Fluglärm kann den Schlaf nachhaltig beeinträchtigen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bei Kindern und Jugendlichen auch Lernverzögerungen hervorrufen. Der Bahnlärm störe den Schlaf noch stärker als Straßen- und Fluglärm, so Wissenschaftler.
So wichtig ist gesunder Schlaf
Gesunder und ausreichender Schlaf ist extrem wichtig für den Menschen. Guter Schlaf fördert das Leistungsvermögen, die Aufmerksamkeit sowie Lern- und Gedächtnisprozesse. Er wirkt sich auch auf das emotionale Wohlbefinden, die Gesundheit und schließlich auch auf die Lebenserwartung aus.