Problemlösungen im Schlaf

Viele Menschen kennen das. Sie beschäftigen sich am Tag mit einer Frage, ohne eine passende Antwort zu finden. Und am nächsten Morgen ist die Lösung plötzlich da. Hirnforscher gehen davon aus, dass das Gehirn Probleme im Schlaf lösen kann.

Vor allem in der Tiefschlafphase geht das Gehirn Probleme kreativ an.
Frau schläft im Bett
Es verknüpft Informationen neu und sorgt so für den morgendlichen Aha-Effekt.

Verblüffende Ergebnisse

Dabei kann das Gehirn im Schlaf durchaus komplizierte Probleme und Fragestellungen lösen, wie Wissenschaftler der Universität Lübeck nachgewiesen haben. Unter der Leitung von Jan Born, der 2010 den angesehenen Leibniz-Preis erhielt, zeigten sie 106 Freiwilligen eine Reihe von Zahlen, die nach Regeln angeordnet waren. Zwei der Regeln kannten die Teilnehmer, eine dritte war versteckt. Ein Teil der Teilnehmer durfte nach dem Blick auf die Zahlen acht Stunden schlafen, die anderen weniger. Am folgenden Tag erkannten doppelt so viele der ausgeschlafenen Teilnehmer die versteckte dritte Regel. Nach Angaben von Jan Born führen bereits kleinste Veränderungen der Gehirnaktivität im Tiefschlaf dazu, dass Gedächtnis und Kreativität des Gehirns leiden.

REM-Schlaf und Träume

Während theoretisches Wissen vor allem im Tiefschlaf gefestigt wird, speichert das Gehirn Bewegungsabläufe vor allem im REM-Schlaf. Untersuchungen im Schlaflabor haben belegt, dass Sportler oder Reha- Patienten nach intensivem Training mehr REM-Schlaf haben als Nichttrainierende. Aber nicht nur für die Bewegung ist der REM-Schlaf wichtig. Diese Phase ist die Zeit der Träume. Und Träume sind für die seelische Gesundheit wichtig. Auch sie tragen dazu bei, Probleme im Schlaf zu lösen.