Schlaf kann vor Krebs schützen

Eine US-Studie hat nachgewiesen, dass körperliche Betätigung Frauen vor Krebs, insbesondere Brustkrebs, schützt. Das National Cancer Institute in Bethesda erweiterte diese Untersuchung und kam zu folgendem Ergebnis: Frauen, die sich viel bewegen und außerdem regelmäßig mindestens sieben Stunden schlafen, sind ganz besonders vor jeder Art von Krebs geschützt. Schlafmangel senkt hingegen den schützenden Effekt der sportlichen Betätigung.

James McClain und sein Team analysierten für ihre Studie die Gesundheitsdaten von 6.000 US-Bürgerinnen.

Frau schläft in rosa Bettwäsche
1998 wurden deren Sport- und Schlafgewohnheiten festgehalten. Knapp zehn Jahre später hatten 604 Frauen der Studie Krebs bekommen, davon 186 Brustkrebs. Als die Experten schließlich den Bezug zwischen Sport, Schlaf und Krebs auswerteten, wurde deutlich: Sportliche Frauen, die außerdem viel schliefen, hatten ein 50 Prozent geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken, als sportlich aktive Frauen mit Schlafdefiziten. Aus diesem Ergebnis folgert James McClain: „Ohne ausreichende Erholungsphasen nützt die sportliche Aktivität in Hinblick auf das Krebsrisiko wenig.“

Wie Schlaf vor Krebs schützt

Die Frage nach der Ursache für den positiven Effekt des Schlafes auf das Krebsrisko kann die Medizin bislang nicht eindeutig beantworten. Es werden mehrere Erklärungsansätze verfolgt. 

  • Grundsätzlich fördert guter Schlaf das Immunsystem und unterstützt es so dabei, gegen Krebs vorzugehen beziehungsweise gestörtes Wachstum von Zellen zu vermeiden. 
  • Die vermehrte Produktion des Wachstums-Hormons HGH im Tiefschlaf könnte die Körperzellen einerseits vor Missbildungen bewahren und andererseits das schnellere Wachstum von gesunden Körperzellen fördern.
  • Das Schlaf-Hormon Melatonin könnte die Körperzellen vor sogenannten freien Radikalen schützen. Diese aggressiven Sauerstoffverbindungen stehen im Verdacht, unter bestimmten Umständen das Erbgut von Zellen zu schädigen und Krebs-Wachstum zu begünstigen. Auch verlangsamt Melatonin das Zellwachstum. Das könnte sich auf die normalerweise sehr schnelle Zellteilung der Krebszellen nachteilig auswirken. Es gibt auch Hinweise darauf, dass dieser Effekt von Melatonin diese Zellen sogar absterben lässt.