Zählen Sie schon mal die Schäfchen: So finden Sie das richtige Bett

Eine junge Frau springt auf ihrem Bett: Eine gute Matratze hält auch wilde Kissenschlachten aus.
Auf einer hochwertigen Matratze können Sie nicht nur gut schlafen, sondern auch jede Menge Spaß haben.

Boxspring, Polster oder doch lieber Futon: Die Entscheidung für ein Bett erweist sich manchmal als ziemlich schwierig, denn die Auswahl ist riesengroß. Doch welche Schlafinsel passt am besten zu Ihnen? Wir geben einen Überblick zum Thema Bett und verraten, worauf Sie bei Matratzen achten sollten.

Die unterschiedlichen Arten von Betten

Neben der Optik spielt der Aufbau der Ruhestätte eine wichtige Rolle. Bevor Sie also ein Bett kaufen, überlegen Sie sich, was Ihnen neben Größe und Aussehen besonders wichtig ist. Folgende Arten sind üblicherweise im Handel erhältlich:

  • Boxspringbett: Bestehend aus den drei Komponenten Box mit Federkern, Matratze und Topper, also einer matratzenähnlichen, dünnen Auflage. Anders als bei herkömmlichen Modellen erhalten Sie das komplette Liegesystem zusammen mit dem Bett.
  • Betten mit Lattenrost: Ob aus Massivholz, Metall oder gepolstert mit Leder – der Bettenmarkt hat einiges zu bieten. Der Aufbau dieser Betten ist allerdings immer der Gleiche. Sie bestehen aus Gestell, Lattenrost und Matratze.
  • Futonbett: Hierbei ist der Rahmen besonders niedrig, was bedeutet, dass sich die Liegefläche nah über dem Boden befindet. Futonbetten sind an asiatische Schlafstätten angelehnt. Sie bestehen ebenfalls aus Lattenrost und Matratze.
Spezielle Betten für Kinder und Senioren
  • Betten für Senioren: Ein Bett für ältere Menschen zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr hoch ist. Damit wird Senioren der Ein- und Ausstieg erleichtert, da sie häufig nicht mehr so gut beweglich sind.
  • Betten für Kinder: Neben der Größe spielt bei Kinderbetten die Optik eine große Rolle. Besonders beliebt sind Hochbetten, die zudem platzsparend sind. Bei den Schlafstätten für die Kleinen wird zudem auf die Sicherheit Wert gelegt, zum Beispiel in Form von abgerundeten Kanten.
 
Viele Menschen stellen sich momentan allerdings die Frage: Boxspringbett oder doch eine herkömmliche Variante?

Boxspringbett oder Lattenrost: Die richtige Wahl des Bettes

Erst seit einigen Jahren erfreut sich das Boxspringbett auch in Deutschland steigender Beliebtheit. Ursprünglich kommt diese Form aus den USA. Wer vor der Entscheidung für ein neues Bett steht, wird an diesem Trend womöglich nicht vorbeikommen.

Boxspringbett

Ein Boxspringbett besteht aus drei Teilen:

  • Box als Unterfederung: Sie ist mit einem Bonell- oder Tonnentaschenfederkern, also Stahlfedern, ausgestattet und dient als Grundlage für die nächste Schicht.
  • Matratze: Ähnlich wie bei herkömmlichen Betten gibt es die Matratze in verschiedenen Härtegraden. Meist stehen die Varianten eins (weich) bis fünf (hart) zur Auswahl.
  • Topper: Dieser Teil ist im Grunde eine dünne Matratze, die den Abschluss des Liegesystems bildet.

Die Bestandteile sind ideal aufeinander abgestimmt und als Ganzes erhältlich. Der Vorteil eines Boxspringbettes ist also neben der gemütlich wirkenden Optik, dass Sie sich die einzelnen Komponenten nicht erst zusammensuchen müssen. Den Topper können Sie nach Belieben austauschen, was besonders nach einigen Jahren Gebrauch hygienisch ist. Außerdem ist er immer so groß wie die gesamte Liegefläche des Bettes. Wenn Sie also ein Doppelbett mit zwei einzelnen Matratzen möchten, dann können Sie damit die unbeliebte Ritze zwischen den beiden Teilen überdecken. Boxspringbetten haben in der Regel auch einen höheren Einstieg. Das erleichtert das Aufstehen aus dem Bett und bietet sich somit ebenfalls für ältere Menschen an.

Betten mit Lattenrost

Auch die herkömmlichen Betten bestehen aus drei Teilen, die allerdings in der Regel getrennt voneinander gekauft werden müssen.

  • Gestell: Von Massivholz bis Polster ist hier nahezu alles möglich.
  • Lattenrost: Der Lattenrost ist in verschiedenen Stärkegraden erhältlich und kann in der Regel auch individuell angepasst werden. Der Kopfteil einiger Lattenroste lässt sich verstellen, sodass die Liegefläche für den Oberkörper etwas erhöht wird.
  • Matratze: Bei der Matratze haben Sie ebenfalls die Qual der Wahl. Welche Arten es gibt und welche Eigenschaften sie mit sich bringen, lesen Sie im nächsten Abschnitt.

Der Vorteil dieser Bettart ist, dass Sie sich Ihr Liegesystem individuell zusammenstellen können. Sie sind nicht an ein bestimmtes Design gebunden und können zum Beispiel bei einem Umzug das Gestell tauschen – vorausgesetzt die Größe des Bettes bleibt bestehen. Bei einem Doppelbett können beide Parteien selbst wählen, welche Matratze sie möchten. Das macht Sinn, da jeder Mensch eine andere Vorliebe und Schlafhaltung hat.

Arten von Matratzen: Die Qual der Wahl

Wer sich für ein Bettgestell mit Lattenrost entscheidet, braucht eine passende Matratze. Die Wahl ist abhängig von Körpergewicht und -länge, Schlafvorlieben, körperlichen Einschränkungen wie Rückenschmerzen und Erkrankungen wie Allergien. Daneben stehen verschiedene Grundmodelle zur Auswahl:

  • Federkern: Diese Matratze setzt sich aus mehreren Lagen zusammen. In der Mitte befinden sich meist Stahlfedern, danach kommen eine Schutz- und Polsterschicht und dann das Obermaterial. Auch bei dieser Matratzenform gibt es nochmals drei Kategorien.
  • Latex: Das Material entsteht durch Aufschäumen von Kautschuk. Die Hersteller unterscheiden zwischen natürlichem (aus dem Kautschukbaum) und synthetischem Kautschuk (aus Erdöl). Häufig werden beide Formen miteinander gemischt.
  • Kaltschaum: Dieses Modell besteht aus Kunststoff, meist Polyurethan, das unter niedrigen Temperaturen aufgeschäumt wurde. Die Struktur besteht aus groben Poren, weswegen sie besonders atmungsaktiv ist. Das Qualitätsmerkmal der Kaltschaummatratze ist das Raumgewicht (RG). Die Zahl gibt an, wie viel Kilogramm Rohmaterial für einen Kubikmeter aufgeschäumt wurden. Je höher die Zahl, desto hochwertiger und langlebiger ist die Matratze.
  • Viscoschaum: Diese Art besteht aus thermoelastischem Schaumstoff, auch als Memory-Foam (Gedächtnisschaum) bekannt. Wenn Sie Ihre Handfläche kurz in die Matratze drücken, bleibt der Abdruck noch einige Zeit sichtbar. Da Viscoschaum in der Regel zu weich ist, wird diese Art auch in Kombination mit zum Beispiel einem Taschenfederkern angeboten.

Die Matratzen sind in verschiedenen Härtegraden und Größen erhältlich. Welches Modell am besten zu Ihnen passt, können Sie durch Testliegen feststellen.

Betten für Kinder:
Bis etwa zum sechsten Lebensjahr[1] brauchen die Kleinen keine spezielle Matratze. Die Betten für Kinder und Babys sind in der Regel mit einer starren Federgrundlage und einer mittelweichen Matratze ausgestattet. Erst, wenn Ihr Kind ein Bett von 70 mal 140 Zentimeter benötigt, müssen Sie die Matratze genauer anpassen.

Die Federkernmatratze: Nicht nur zum Springen geeignet

Bei dieser Art der Matratze unterscheiden Hersteller wiederum zwischen unterschiedlichen Formen:

  • Bonellfederkern: Die ineinander gedrehten Federn sind in der Mitte tailliert, also in der Mitte schlanker als oben und unten, und durch Drähte miteinander verbunden. Wenn sich jemand auf die Matratze legt, gibt dadurch die gesamte Fläche nach.
  • Taschenfederkern: Die Federn befinden sich einzeln in Gewebetaschen und sind somit nicht miteinander verbunden. Dies ermöglicht, dass die Matratze bei Belastung nur punktuell nachgibt.
  • Tonnentaschenfederkern: Die Windung der Federn ist anders als beim Bonellfederkern in der Mitte nicht tailliert, sondern weist mittig einen größeren Durchmesser als unten und oben auf – ähnlich einer Tonne. Die Stahlfedern sind in Gewebetaschen einzeln verpackt. Die Matratze passt sich besonders gut und punktuell an die Körperform an.

Einige Geschäfte bieten ein mehrwöchiges Probeliegen in den eigenen vier Wänden an. Sie können somit bequem in Ihrem eigenen Bett testen, welche Matratze Sie am besten finden und das Modell im Notfall gegen ein anderes tauschen.

Kauf eines Bettes: Welche Matratze darf es denn sein?

Um Ihnen die Entscheidung für eine Matratze zu erleichtern, haben wir einige wichtige Vor- und Nachteile der gängigen Formen zusammengefasst.

Vor- und Nachteile der Matratzen-Arten im Überblick

 VorteilNachteil
Federkern
  • gute Durchlüftung
  • kostengünstig
  • in unterschiedlichen Varianten erhältlich (Bonell, Taschen, Tonnentaschen)
  • lange Lebensdauer
  • schlechte Wärmeisolation
  • schweres Eigengewicht
  • Feder schwingen nach
Latex
  • ideal für Allergiker, da schlechter Boden für Hausstaubmilben
  • passen sich dem Körper sehr gut an
  • für Personen geeignet, die schnell frieren
  • lange Lebensdauer von zehn Jahren
  • hohes Eigengewicht
  • hochwertige Matratzen sind teuer
  • pflegeintensiv
Kaltschaum
  • geringes Eigengewicht
  • gute Wärmeisolation, daher geeignet für Menschen, die schnell frieren
  • passend für unruhige Schläfer
  • selbst bei hochwertigen Matratzen Neukauf nach sechs bis acht Jahren nötig
Viscoschaum
  • fast schwereloses, entlastetes Liegen
  • gibt durch Wärme und Druck nach und passt sich dem Körper an
  • ideal für Seitenschläfer
  • für Allergiker und Asthmatiker empfehlenswert
  • nicht geeignet für Menschen mit hohem Körpergewicht, unruhige Menschen und Bauchschläfer