Der Lippenstift wird 125
Die Anfänge des Lippenstifts
Der Wunsch von Frauen, ihre Lippen zu betonen, ist beinah so alt wie die Menschheit. Bis ins Jahr 3500 vor Christus lassen sich die Spuren der Lippenfarbe zurückverfolgen. Von Nofretete über die alten Griechinnen und Japanerinnen bis hin zu Königin Elisabeth I., haben sich seit jeher die Damen mit unterschiedlichsten Naturprodukten ihre Lippen gefärbt.
Ein explizit für die Lippenmalerei erdachtes und vermarktetes Produkt wie den Lippenstift gab es jedoch erst 1883. Als revolutionäre Neuheit wurde der erste Lippenstift auf der Weltausstellung in Amsterdam präsentiert. Eingewickelt in Seidenpapier zeigten zwei Pariser Parfümeure ihre neueste Erfindung für die Damenwelt: ein rotes "Würstchen" aus gefärbtem Rizinusöl, Hirschtalg und Bienenwachs. Zunächst konnten sich nur wenige Frauen für das sehr teure Schminkutensil begeistern. Lange Zeit war der Lippenstift bei den Damen des Bürgertums und der feinen Gesellschaft als unschicklich und sogar sündhaft verpönt. Er wurde vorerst nur von Prostituierten und Gauklerinnen verwendet.