Brustvergrößerung - das sollten Sie wissen

Frau wägt verschiedene Implantatgrößen für eine Brustvergrößerung gegeneinander ab.
Brustvergrößerungen gibt es in verschiedenem Umfang. Auch gibt es verschiedene Implantatarten.

Viele Frauen wünschen sich aus ästhetischen Gründen größere Brüste. Aber auch im Anschluss an eine Amputation der Brust aufgrund einer Krebserkrankung oder einem Unfall besteht vielfach das Bedürfnis nach einer plastischen Rekonstruktion. Die Brustvergrößerung – medizinisch Mamma-Augmentation – gehört folgerichtig zur plastisch-rekonstruktiven Chirurgie. Im Jahr 2016 wurden in Deutschland rund 45.600 Brustvergrößerungen durchgeführt – der Eingriff zählt somit zu den Maßnahmen im plastisch-ästhetischen Bereich, die sehr häufig vorgenommen werden und auf erprobte Techniken zurückgreifen können. Wie aus einer Studie hervorgeht, werden die meisten Brustvergrößerungen in den USA vorgenommen. Eine Übersicht der Länder mit den meisten Eingriffen finden sie hier.

Die verschiedenen Methoden bei Brustvergrößerungen

Bei einer Brustvergrößerung können Frauen auf zwei Methoden zurückgreifen: Entweder werden Implantate mit Fremdmaterial in die Brust eingefügt oder per Eigenfettmethode. Welches Implantat das Richtige ist, hängt oftmals nicht nur von persönlichen Wünschen ab, sondern ist mitunter auch eine Kostenfrage und Risikoabwägung.

Brustvergrößerungen mit Implantaten

In den letzten Jahrzehnten haben sich Brustvergrößerungen mit Implantaten stark etablieren können und gelten als die klassische Methode in diesem Feld. Kurzzeitig waren gegen eine bestimmte Art von Implantaten gesundheitliche Bedenken entstanden, weil fehlerhafte Implantattypen verwendet wurden sowie ein sich nicht als begründet erweisender Zusammenhang zwischen Silikonimplantaten und Brustkrebs vermutet wurde.

Im Allgemeinen allerdings gilt der Einsatz von Implantaten bei der Mamma-Augmentation als bewährte, sichere Methode, die immer weiter verbessert wird. Es stehen hierbei in der Regel Modelle mit Größen von 80-600 Millilitern zur Verfügung, was eine umfassende Bandbreite im Hinblick auf das gewünschte Ergebnis erlaubt. Seriöse Ärzte gehen nicht über diese Größe hinaus, weil überdimensioniert große Brüste gesundheitliche Belastungen für eine Frau mit sich bringen können.

Die Implantate bestehen aus einer Hülle (Silikonelastomer oder Micropolyurethanschaum) und werden mit kohäsiven (zusammenhaltend) Silikongel beziehungsweise einer Kochsalzlösung gefüllt, selten mit einem Gemisch beider Substanzen.

Für Silikonimplantate sprechen:

  • geben der Trägerin ein sehr authentisches Gefühl.
  • stehen für ein natürlich wirkendes Ergebnis.
  • erlauben viele verschiedene Formen.

Für Kochsalzimplantate sprechen:

  • gelten als sicherer im Hinblick auf die nicht erwünschte Bildung einer Kapselfibrose (Verhärtung des Implantats).
  • erlauben einen kleineren Schnitt bei der Operation.
  • sind preisgünstiger als Silikonimplantate.

Operation und Operationstechniken bei der Brustvergrößerung

Das operative Einbringen von Implantaten wird in der Regel unter Vollnarkose vorgenommen. Es handelt sich um einen größeren operativen Eingriff, der eine gewisse OP-Vorbereitung, Schnitte und eine gute OP-Nachsorge erfordert. Unterschiedliche Schnittführungen kommen dabei zum Einsatz, die über

  • die Achselhöhle,
  • die Brustumschlagfalte oder
  • den Brustwarzenhof erfolgen.

Die Wahl der Schnitttechnik hängt von den gewünschten Ergebnissen sowie von den Vorlieben des Arztes ab. Wird die Brustumschlagfalte oder die Achselhöhle als Eingang für das Implantat gewählt, hat das in der Regel den Vorteil, dass die Narben weitestgehend unsichtbar bleiben. Dabei kommt es aber immer auf die Umstände des Einzelfalls an.

Brustvergrößerungen mit Eigenfett

Im Gegensatz zu Brustvergrößerungen mit Implantaten wird bei der Eigenfett-Methode kein Fremdkörper in die Brüste eingebracht. Auch beschränkt sich der erforderliche operative Eingriff auf die Entnahme von Eigenfett aus anderen Körperstellen wie Bauch, Hüfte oder Oberschenkeln. Es wird ein sehr natürliches Ergebnis erreicht. Technisch wird das Eigenfett unterspritzt, so dass an der Brust keine Narben entstehen. Nachteilig kann es sein, dass die Vergrößerung hier nicht ganz in dem Ausmaß erzielt werden kann wie beim Einsatz von Implantaten.

Operationsrisiken, unerwünschte Folgen und das Operationsergebnis

Die Mamma-Augmentation mit Implantat weist allgemeine und spezifische Operationsrisiken auf. Zu den allgemeinen Risiken zählt etwa das Narkoserisiko. In geringen Maße besteht ein Infektionsrisiko wie bei jeder Operation.

Eine spezifische unerwünschte Folge bei der Brustvergrößerung ist die Kapselfibrose. Dabei verhärtet und verkapselt sich das Implantat in der Brust und muss in aller Regel entfernt werden. Da die Oberfläche der Implantate heute aber aufgeraut wird, hat sich die Wahrscheinlichkeit für die Bildung einer solchen Verkapselung stark verringert. Die raue Oberfläche wirkt einer Verhärtung entgegen, weil sich das Implantat besser und natürlicher in das Brustgewebe einfügt, ohne sich damit zu verbinden.

Auch Empfindungsstörungen etwa an den Brustwarzen kommen vor sowie starke Narbenbildungen bei entsprechender Veranlagung oder unzureichender Narbenpflege nach der OP.

Um ein den persönlichen Wünschen entsprechendes Operationsergebnis zu erhalten, ist neben der Kompetenz und Erfahrung des Arztes vor allem auf eine intensive Vorbesprechung des Eingriffs entscheidend. Dabei sollten die individuellen Möglichkeiten mit den Wünschen der Patientin in möglichst große Übereinstimmung gebracht werden, denn die Vorstellungen der einzelnen Frau zum Aussehen ihrer Brüste sind sehr individuell und unter Umständen nicht immer realisierbar. Im Anschluss an den Eingriff sorgt eine professionelle Nachsorge einschließlich guter Narbenpflege dafür, dass die Gefahr unerwünschter Folgen geringer ausfällt. Der Erfolg der Operation lässt sich aber erst nach Wochen und Monaten endgültig bewerten.

Es ist allerdings nicht immer eine Operation nötig, um einen schönen Busen zu formen. Hier finden Sie weitere Tipps rund um den Blickfang Dekollete.