Angina Pectoris Symptome

auch bezeichnet als: Brustenge, Herzenge, Stenokardie
Angina Pectoris ist ein schmerzhaftes Engegefühl in der Brust. Es ist das Hauptsymptom der so genannten koronaren Herzerkrankung (KHK). Bei dieser Form der Herzerkrankung wird die Herzmuskulatur nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Etwa die Hälfte aller koronaren Herzerkrankungen äußern sich mit einer Angina Pectoris (wörtlich "Brustenge"). Die Betroffenen bekommen starke Herzschmerzen, meist direkt hinter dem Brustbein. Dazu kommen ein Engegefühl im Brustkorb und Atembeklemmungen. Betroffene haben oft das Gefühl, als würde ein Schraubstock ihren Brustkorb zusammenpressen. Die Schmerzen werden dabei immer als dumpf, ziehend oder bohrend beschrieben. Oft strahlen sie in den linken Arm, Unterkiefer oder Halsbereich aus, seltener wird der rechte Arm oder der Oberbauch angegeben. Frauen klagen häufig statt über Brustschmerzen über Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Magen- oder Bauchschmerzen.

Bei Angina Pectoris wird eine stabile von einer instabilen Form unterschieden. Angina Pectoris wird als stabil bezeichnet, wenn die Symptome belastungsabhängig auftreten und nach Beenden der Anstrengung rasch wieder verschwinden. Stabil bedeutet auch, dass die Brustschmerzen stets bei einer annähernd gleichen Belastung auftreten. Das müssen nicht immer körperliche Anstrengungen sein, auch starke emotionale und seelische Erregungen können das Herz belasten. Stabil bedeutet außerdem, dass die Beschwerden gut auf Medikamente ansprechen, welche die Herzkranzgefäße erweitern, wie beispielsweise Nitrate.

"Instabil" wird jede Angina Pectoris genannt, die neu auftritt oder in Situationen Beschwerden verursacht, bei denen bislang keine Schmerzen entstanden sind. Auch Angina-Pectoris-Beschwerden, die in ihrer Dauer und Häufigkeit rasch zunehmen sind "instabil". Diese Form der Angina Pectoris wird auch akutes Koronarsyndrom genannt. Da die Gefahr eines Herzinfarktes sehr hoch ist, sollte der Rettungsdienst gerufen und der Betroffene sofort in ein Krankenhaus gebracht werden.

Es gibt auch eine Art von Angina Pectoris, bei der anfängliche Beschwerden trotz fortgesetzter Belastung wieder verschwinden. Hier reagiert der Körper von sich aus auf die Belastung, indem er gefäßerweiternde Stoffwechselprodukte freisetzt.

Bei der seltenen Prinzmetal-Angina ist eine krampfartige Verengung der Herzkrankgefäße (Koronarspasmus) die Ursache. Sie tritt nicht unbedingt im Zusammenhang mit Belastungen auf, sondern führt häufig während der Nacht und in Ruhe zu plötzlichen Beschwerden. Die Brustschmerzen sind dabei meist länger anhaltend als bei den anderen Angina-Pectoris-Formen.

Wann zum Arzt bei Angina Pectoris

Ein Arzt sollte in jedem Fall konsultiert werden, wenn unter Belastung wiederholt Herz- oder Brustschmerzen auftreten, auch wenn diese nach der Anstrengung wieder verschwinden.

Dasselbe gilt für Schmerzen in den Armen (oft der linke Arm), Bauch- und Unterkieferschmerzen. Frauen sollten außerdem auf Zeichen von Müdigkeit und Kurzatmigkeit achten.

Ebenfalls eine ärztliche Kontrolle erfordern Atemnot bei Belastung und spürbare Rhythmusstörungen des Herzens wie Extraschläge oder Aussetzer. Dies können Vorboten einer Angina pectoris sein.

Treten die Symptome bereits in Ruhe oder bei kleinsten Anstrengungen oder eventuell mehrmals am Tag auf, so ist die Situation lebensbedrohlich. Ein Arzt muss dann unverzüglich aufgesucht werden, um einen drohenden Herzinfarkt zu verhindern.