Wundbehandlung und Wundpflege Selbsthilfe & Vorbeugung

Verletzungen ohne offene Hautwunden sollten rasch gekühlt werden. Die Kühlung lindert den Schmerz deutlich und verringert die Schwellung durch den Bluterguss.

Kleine Verletzungen kann man einfach mit einem Pflaster versorgen. Bei oberflächlichen und leicht blutenden Wunden reicht ein einfacher Schutzverband mit möglichst sterilem Verbandsmaterial. Schürfwunden werden zuvor mit Wasser von grobem Schmutz befreit. Gegebenenfalls wird außerdem ein antiseptisches Mittel wie beispielsweise Povidon-Jod zur Desinfektion der Haut angewendet. Bei der Erstversorgung von blutenden Wunden bei anderen Personen sollte man darauf achten, dass Schutzhandschuhe verwendet werden. Man schützt sich damit vor der Übertragung von HI-Viren oder Hepatitis-Viren.

Erfrierungen, Verbrennungen, Verätzungen, Platzwunden, Risswunden, Bisswunden und Schusswunden müssen immer vom Arzt oder Rettungsdienst versorgt werden.

Erste Hilfe Maßmnahmen:
  • vorläufige Blutstillung
  • bei stark blutenden Wunden Anlegen eines Druckverbandes
  • Ruhigstellung des verletzten Bereiches, um weitere Schmerzen und Belastungen zu vermeiden
  • keimarme oder keimfreie Abdeckung
  • Patienten betreuen und beruhigen bis medizinische Hilfe eintrifft.
Im Allgemeinen sollte man Wunden nicht auswaschen, außer bei:
  • Verbrennungen und
  • Verätzungen.
Eine Verbrennung sollte unmittelbar (jedoch nur maximal fünf Minuten) nach Entfernen der Hitzequelle gekühlt werden. Damit werden die Schmerzen gelindert und die Verbrennung eingegrenzt. Zur Kühlung kleinflächiger Verbrennungen verwendet man kühles, nicht jedoch kaltes Leitungswasser (etwa 20 Grad Celsius). Das Kühlen mit Eis sollte vermeiden werden, weil es Erfrierungen verursachen kann. Auch sollte man nur keimarmes Wasser (ideal wäre Leitungswasser) verwenden, um Infektionen vorzubeugen.

Bei stärker blutenden Wunden wird eine sofortige Hochlagerung des verletzten Körperteils empfohlen, um den Blutverlust so gering wie möglich zu halten. Als nächste Maßnahme erfolgt die Abdeckung der Wunde mit sterilem Verbandsmaterial. Sollte die Blutung durch diese Maßnahmen nicht zum Stillstand kommen, muss auf die Wunde - und damit auf die Arterien im Wundbereich - Druck ausgeübt werden. Durch festes Aufdrücken des Verbandsmaterials mit der Hand wird eine Blutung am einfachsten und sichersten reduziert. Der nächste Schritt der fachgerechten Wundversorgung ist das Anlegen eines Druckverbands. Mit einem richtig angelegten Druckverband ist es möglich, über einen längeren Zeitraum einen kontinuierlich wirkenden Druck auf die Wunde einwirken zu lassen. Durch diese äußerst einfachen Maßnahmen können auch vom Ersthelfer so gut wie alle Blutungen gestoppt werden. Die weitere Versorgung muss dann aber innerhalb weniger Stunden durch einen Arzt erfolgen. Ein Abbinden der Wunde wird heute nicht mehr empfohlen.

Heilt eine Wunde ohne Komplikationen ab, können in der Nachsorge Hautpflegemittel wie zum Beispiel Dexpanthenol verwendet werden, um das neu entstandene empfindliche Gewebe zu pflegen.

Wann zum Arzt bei Wundbehandlung und Wundpflege

Bei allen größeren und tieferen Wunden sollte ein Arzt hinzugezogen werden, da die Gefahr von Entzündungen und eines zu hohen Blutverlusts besteht. Erfrierungen, Verbrennungen, Verätzungen, Platzwunden, Risswunden, Bisswunden und Schusswunden sollten immer vom Arzt oder Rettungsdienst versorgt werden.

Bei Verletzungen im Gesicht sollte ein Arzt aufgesucht werden, um unschöne Narbenbildung zu verhindern.

Fremdkörper dürfen ausschließlich durch einen Arzt in Wunden entfernt werden. Ebenso sollten stark verschmutzte Wunden nur durch einen Arzt gereinigt werden. Bei starken Blutungen muss umgehend der Notarzt gerufen werden.

Besteht kein Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), muss eine entsprechende Impfung durch den Arzt vorgenommen werden.