Glutenunverträglichkeit Selbsthilfe & Vorbeugung

Gegen Zöliakie hilft ausschließlich eine entsprechende Ernährung ohne das Klebereiweiß Gluten (glutenfreie Diät). Wenn Sie eine glutenfreie Diät konsequent einhalten, werden Sie rasch merken, dass es Ihnen besser geht. Die Beschwerden lassen innerhalb weniger Wochen deutlich nach. Bei konsequenter Ernährungsumstellung erholt sich die Darmschleimhaut sogar so sehr, dass die Zotten wieder wachsen. Eine konsequent befolgte glutenfreie Diät senkt auch das Risiko für bösartige Tumoren (insbesondere der Lymphgefäße, sogenannte Lymphome), die sonst bei Zöliakie nach Jahrzehnten erhöht möglich sind.

Zu den glutenhaltigen Getreiden gehören Weizen, Roggen und Gerste sowie die alten Getreidesorten Grünkern, Dinkel und Kalmut. Diese müssen Sie meiden, wenn bei Ihnen eine Zöliakie festgestellt wurde. Ebenso alle Produkten, die diese Getreide enthalten. Schon die kleinsten verzehrten Mengen können den Krankheitsverlauf wieder anheizen. Neueren Studien zufolge ist ein dauerhafter mäßiger Verzehr von Hafer bei erwachsenen Patienten mit Zöliakie nicht schädlich. Erlaubt sind auch Reis, Mais, Soja, Buchweizen, Kartoffeln, Tapioka, alles Obst und Gemüse sowie jede Art Fleisch und Fisch.

Wichtig: Halten Sie die Diät konsequent ein, auch wenn es Sie mittlerweile beschwerdefrei sind. Die Unverträglichkeit besteht lebenslang und die Probleme tauchen wieder auf, sobald Sie wieder glutenhaltige Kost essen. Achten Sie auf die Aufschrift "glutenfrei" oder auf das "Glutenfrei-Logo" ? eine durchgestrichene Kornähre. Eine große Auswahl an glutenfreien Produkten erhalten Sie in Reformhäusern und Naturkostläden. Achten Sie unbedingt auf verstecktes Gluten. Dies findet sich zum Beispiel in Tütensuppen, Fertigsoßen, Pudding, Pommes Frites, Würstchen, Eis, vielen fettreduzierten Produkten, Chips und Flips, Ketchup, Senf, Schokolade und Gewürzmischungen.

Bei einer neu aufgetretenen Zöliakie besteht anfangs gleichzeitig auch eine Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktoseintoleranz). Deshalb sollten Sie auf Milch und Milchprodukte solange verzichten, bis Ihr Arzt es Ihnen wieder rät.

Auch gegen die unangenehmen Beschwerden der Hautkrankheit Dermatitis herpetiformis Duhring hilft eine glutenfreie Diät. Diese sollten Sie sorgfältig einhalten, auch Sie wenn ansonsten keine Magen-Darm-Probleme haben. Meist bessern sich die Symptome innerhalb von ein bis zwei Tagen. Auch Jod (beispielsweise in Seefisch, Jodsalz) kann auslösend wirken. Reduzieren Sie deshalb - nach Absprache mit dem Arzt - eventuell die Jodaufnahme.

Sollten Sie ins Krankenhaus müssen, informieren Sie am besten gleich bei der Aufnahme Ärzte und Pflegepersonal über Ihre Zöliakie beziehungsweise Sprue. So kann das Küchenpersonal informiert werden, und für Sie eine glutenfreie Diät zusammenstellen.

Medikamente zur Besserung oder Heilung der Zöliakie gibt es bis jetzt nicht.

Wann zum Arzt bei Zöliakie

Wenn Sie chronisch Durchfall, fettige Stühle oder einen Blähbauch haben und sich längere Zeit müde und schlecht fühlen oder deutlich Gewicht verlieren, sollten Sie dieses von einem Arzt abklären lassen. Das gleiche gilt bei einer Neigung zu Verstopfung. Bei einem Kind, das länger stark missgelaunt und reizbar ist sowie übelriechende Durchfälle hat und/oder nicht altersentsprechend wächst und zunimmt, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.