Vitamin-A-Mangel Selbsthilfe & Vorbeugung

Bei einer gesunden Mischkost ist die Versorgung mit Vitamin A in der Regel kein Problem. Einerseits nehmen wir Vitamin A als Vorstufe - als Provitamin A auch Beta-Carotin genannt - aus pflanzlichen Nahrungsmitteln auf. Im Darm wird das Beta-Carotin gespalten und in der Leber daraufhin in das eigentliche Vitamin A umgewandelt. In tierischen Lebensmitteln ist Vitamin A enthalten, dass unser Körper direkt nutzen kann. Ernähren sich Menschen von rein pflanzlicher Kost, kann je nach Zubereitung und Lagerung ein Vitamin-A-Mangel entstehen. Denn längeres Lagern, Sauerstoff und Licht zerstören das Provitamin A fast vollständig. Beim Kochen sinkt der Vitamingehalt zusätzlich um etwa ein Drittel. Vegetarier sollten deshalb auf eine gezielte Aufnahme Beta-Carotin-reicher Nahrungsmittel achten. Dazu gehören vor allem Karotten, Spinat, Obst und alle grünen Pflanzen, die nach Möglichkeit biologisch angebaut worden sind und roh beziehungsweise frisch verzehrt werden sollten.

Vor allem in Schwangerschaft und Stillzeit, während des Wachstums sowie bei andauerndem Stress und chronischen Infekten muss ein erhöhter Vitamin-A-Bedarf gedeckt werden. Das gilt auch für Kinder mit erhöhter Infektanfälligkeit.

Die bedeutendsten Lieferanten von Vitamin A sind Rinderleber und Fischleberöle (Lebertran). Auch Butter, Käse und Eigelb enthalten viel Vitamin A. Provitamin-A kommt, insbesondere als Farbstoff, in allen pflanzlichen Produkten vor. Besonders reichhaltig sind Möhren, Grünkohl und Petersilie.

Kann eine ausreichende Vitamin-A-Zufuhr nicht über die Ernährung gedeckt werden, stehen Kapseln oder Suspensionen mit Vitamin A zur Verfügung. Bei nachgewiesenem Vitamin-A-Mangel sind Dosierungen von 25.000 bis 50.000 I.E. sinnvoll (werden in der Regel vom Arzt verordnet); zur Vorbeugung eines Vitamin-A-Mangels sind Tagesdosen von 1.500 - 10.000 I.E. ausreichend.

Vitamin A gibt es ist auch in Kombination mit den ebenfalls antioxidativ wirkenden Vitaminen Vitamin C und Vitamin E (so genannte Radikalenfänger). Eine regelmäßige Einnahme dieser ACE-Kombination soll Krebserkrankungen, Sehstörungen und Hautschäden vorbeugen.

Zur Vorbeugung von allgemeinen Vitaminmangelzuständen gibt es auch Kombinationen mit anderen Vitaminen (so genannte Multivitaminpräparate) wie Betacaroten + Vitamin A + Vitamin B-Komplex + Biotin + N-Acetyl-DL-methionin + Folsäure + Vitamin C + Vitamin E + Eisen oder Vitamin A + Vitamin D3 + Vitamin B1 + B2 + B6 + Vitamin C + Vitamin E + Nicotinamid + Dexpanthenol.

Zur vorbeugenden Behandlung von Lichtschäden der Haut sollen Sie täglich etwa 75 Milligramm Betacaroten ungefähr vier Wochen vor Urlaubsbeginn oder der Sommersaison einnehmen.

Zur Vorbeugung von Nachtblindheit und Sehstörungen sowie zur Behandlung von Vitamin-A-Mangel bedingten Störungen am Auge können Sie Augentropfen und Augensalben mit dem Wirkstoff Vitamin A als Retinolpalmitat anwenden. Außerdem stehen innerlich einzunehmende Vitamin-A-Präparate zur Verfügung.

Wann zum Arzt bei Vitamin-A-Mangel

Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Mattigkeit und Abgeschlagenheit können Symptome eines Vitamin-A-Mangels sein, aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Halten diese Symptome länger als drei bis fünf Tage an, informieren Sie bitte einen Arzt.

Blutarmut (Anämie) mit Blässe, Kurzatmigkeit und Leistungsverlust können durch einen Vitamin-A-Mangel bedingt sein, aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Diese Beschwerden sollten vom Arzt untersucht werden.

Bei Sehstörungen, verschlechtertem Dämmerungssehen oder Anzeichen für eine Nachtblindheit - wie vermindertes Sehen bei Nachtfahrten mit dem Auto oder allgemeine Sehrobleme in der Nacht - sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Häufig ist eine Vitamin-A-Mangel die Ursache.

Ein Arztbesuch zum Abklären der Ursache sollte ebenfalls erfolgen bei:
  • Haarausfall
  • trockener Haut und trockenen Augen
  • schlecht heilenden Wunden
  • Hautveränderungen mit Überpigmentierung
  • Knötchen auf der Haut
  • gehäuft auftretenden Infektionen
  • vermindertem Geruchs- und Tastsinn
  • Kropfbildung
  • Wachstumsstörungen und Zahnanlagestörungen bei Kindern.
In einigen Fällen kann eine Unfruchtbarkeit durch einen Vitamin-A-Mangel bedingt sein. Fragen Sie bei unerfülltem Kinderwunsch Ihren Arzt um Rat.