Magenschleimhautentzündung – Ursachen und Hilfe
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Magenschleimhautentzündung?
Was sind die Symptome einer Magenschleimhautentzündung?
Welche Ursachen hat eine Gastritis?
Wie wird eine Magenschleimhautentzündung behandelt?
Was ist eine Magenschleimhautentzündung?
Bei einer Magenschleimhautentzündung wird die Schutzschicht der Magenwand angegriffen. Ein Überschuss an aggressiver Magensäure kommt mit der Magenschleimhaut in Berührung und schädigt die Schleimhautzellen. Eine Gastritis kann sehr plötzlich auftreten – Mediziner sprechen von einer akuten Magenschleimhautentzündung. Sie kann sich aber auch über einen längeren Zeitraum entwickeln (chronische Gastritis). Mediziner schätzen, dass in den westlichen Ländern etwa die Hälfte der über 50-Jährigen an einer chronischen Magenschleimhautentzündung leidet – sie verläuft oft vollkommen unbemerkt.
Magenschleimhautentzündung - Symptome
Eine akute Gastritis verursacht starke Schmerzen in der Magengegend und im Rücken. Dazu kommen Gastritis-Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Die chronische Magenschleimhautentzündung verläuft dagegen oft symptomlos. Manchmal verursacht sie unspezifische Oberbauchbeschwerden, Aufstoßen, Blähungen oder ein Völlegefühl nach dem Essen.
Ursachen einer Magenschleimhautentzündung
Die akute und chronische Magenschleimhautentzündung haben verschiedene Ursachen.
Akute Magenschleimhautentzündung
Folgende Faktoren sind häufige Auslöser einer akuten Magenschleimhautentzündung:
- Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen: Beispiele sind Herpesviren, Zytomegalie-Viren, der Hefepilz Candida albicans oder das Bakterium Helicobacter pylori.
- Medikamente: Beispiele sind nichtsteroidale Antirheumatika wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac, Kortison oder Zytostatika im Rahmen einer Chemotherapie.
- Strahlentherapie bei Krebserkrankung
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Rauchen
- Kaffee oder scharfe Gewürze, die den Magen reizen
- Lebensmittelvergiftungen etwa durch verdorbenes Softeis
- Stress
- Leistungssport (Runner's Stomach)
Chronische Magenschleimhautentzündung
Die chronische Gastritis wird in verschieden Typen eingeteilt:
- Typ A (Autoimungastritis)
- Typ B (Helicobacter-pylori-Gastritis – häufigste Form),
- Typ-C (chemisch bedingte Gastritis)
- Sonderformen (sehr selten), zum Beispiel die Crohn-Gastritis im Rahmen der chronische entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn.
Chronische Gastritis Typ B
Bei etwa 85 Prozent der chronischen Magenschleimhautentzündungen ist das Bakterium Helicobacter pylori die Ursache. Mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung sind Träger des Helicobacter-Keims. Er nistet sich in der obersten Zellschicht der Magenschleimhaut ein. Ohne Therapie kann er jahrelang im Magen überleben, sich vermehren und den Prozess der Magensäureproduktion beeinflussen. In der Folge wird die Magenschleimhaut angegriffen. Selten sind andere Bakterien die Ursache der Typ-B-Gastritis.
Magenschleimhautentzündung – Therapie
Die Therapie einer Magenschleimhautentzündung hängt von ihrer Ursache und der Ausprägung ab.
Akute Gastritis
Ernährung: Bei einer akuten Gastritis hilft es oft, ein bis zwei Tage auf das Essen zu verzichten und sich anschließend durch Schonkost (Tee, Haferschleim, Zwieback) zu ernähren. Nehmen Sie lieber mehrere kleine statt wenige üppige Mahlzeiten ein. Essen Sie langsam und nehmen Sie sich Zeit. Vermeiden Sie Ärger und Aufregung – sie schlagen auf den Magen. Verzichten Sie am besten auch eine Zeit lang auf magenreizende Stoffe wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol. Eine akute Gastritis heilt dann meist von alleine und ohne Folgen aus.
Medikamenteneinnahme überprüfen: Sind Medikamente die Auslöser der Gastritis, sollten Sie diese in Absprache mit Ihrem Arzt absetzen und eine besser verträgliche Alternative finden.
Pflanzliche Mittel und Wärme: Auch Tees oder Tropfen mit pflanzlichen Wirkstoffen aus Kamillenblüten, Galantwurzel, Schafgarbenkraut oder Süßholzwurzel lindern die Gastritis-Symptome ebenfalls. Auch Wärmekissen oder Wärmflaschen können helfen.
Medikamente:
- Antazida neutralisieren die Magensäure (rezeptfrei, bei leichten Beschwerden)
- H2-Rezeptorblocker: Sie verringern die Produktion der Magensäure.
- Protonenpumpenhemmer: Sie hemmen die Magensäureproduktion sehr effektiv und werden bei stärkeren Beschwerden eingesetzt.
Chronische Gastritis
Bei der chronischen Gastritis Typ B steht die Bekämpfung des Magenbakteriums Helicobacter pylori im Vordergrund. Eine Eradikationstherapie besteht drei Komponenten: Der Patient nimmt etwa fünf bis sieben Tagen lang zwei verschiedene Antibiotika ein. Meist wird eine Kombination aus Clarithromycin und Amoxicillin eingesetzt, die Helicobacter abtöten sollen. Ein Protonenpumpenhemmer erhöht den pH-Wert der Magensäure und macht das Antibiotikum effektiver.