Lebensmittelvergiftung: Welche Anzeichen sprechen dafür?

Typische Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung sind Durchfall und Erbrechen.
Durchfall und Übelkeit sind nur ein kleiner Teil der Symptome von einer Lebensmittelvergiftung.

Eine Lebensmittelvergiftung ist in vielen Fällen harmlos. Je nach Auslöser kann die Erkrankung jedoch akut gefährlich werden. Gerade Kinder, Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem und ältere Personen können durch eine Lebensmittelvergiftung stark geschwächt werden. Dann ist es wichtig, die Anzeichen schnell zu erkennen – und zu handeln.

Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung

Zwar sind die Ursachen für eine Lebensmittelvergiftung sehr unterschiedlich, die Symptome ähneln sich dennoch. Denn dem Körper wurden Keime oder Giftstoffe zugeführt, die er instinktiv herausbefördert – die schnellsten Möglichkeiten dazu sind Erbrechen und Durchfall.

Weitere Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Bauchschmerzen
  • Magenkrämpfe

Auch Austrocknung kann ein Anzeichen für eine Lebensmittelvergiftung sein. Diese erkennen Sie daran, dass der Betroffene plötzlich faltige Haut und eingefallene Augen hat.

Welche Symptome einer Lebensmittelvergiftung deuten auf einen Notfall hin?

Besonders bei Anzeichen von starker Erschöpfung, Bewusstseins- oder Atemstörungen, ist größte Vorsicht geboten. Spätestens wenn Pulsveränderungen und Herz-Kreislauf-Störungen wie etwa Blutdruckbeschwerden auftreten, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen oder im Zweifel einen Notarzt verständigen.

Inkubationszeit einer Lebensmittelvergiftung

Die Symptome einer Lebensmittelvergiftung treten meist wenige Stunden nach der Aufnahme der Keime (Inkubationszeit) auf. Allerdings kann es auch schon während des Konsums des Nahrungsmittels zu den ersten Symptomen wie Übelkeit und Magenschmerzen kommen. Der Grund: Die Inkubationszeit einer Lebensmittelvergiftung ist abhängig vom Auslöser, aber auch davon, wie viel von dem Nahrungsmittel aufgenommen wurde.

Beispielsweise ist bei Pilzvergiftungen die Inkubationszeit sehr kurz. Sind Bakterien die Ursache für die Lebensmittelvergiftung, treten die ersten Anzeichen meist innerhalb von 24 Stunden auf. Die Inkubationszeit variiert zwischen 12 und 35 Stunden. Eine Ausnahme ist der Erreger Campylobacter, bei dem die typischen Symptome erst nach zwei bis sieben Tagen auftreten.

Behandlung einer Lebensmittelvergiftung

In erster Linie werden bei einer Lebensmittelvergiftung die Symptome behandelt beziehungsweise gelindert. Das bedeutet, dass vor allem der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden muss. Patienten sollten also viel trinken, empfohlen sind 40 Milliliter pro Tag und Kilogramm Körpergewicht. Das heißt zum Beispiel: Ein Mensch mit einem Gewicht von 70 Kilogramm sollte 2,8 Liter trinken. Geeignet sind ungesüßte Tees und Wasser. Besonders Fenchel- oder Kamillentee wirken auf den Magen-Darm-Trakt beruhigend und positiv auf die typischen Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung wie Bauchschmerzen und Magenkrämpfe.

Wichtig für Eltern:

Wenn ein Kind von der betroffen ist, sollte das nächste Giftinformationszentrum oder der Haus- beziehungsweise Kinderarzt informiert werden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
 
Bei sehr hohem Flüssigkeitsverlust kann zusätzlich die Gabe einer Elektrolytlösung das allgemeine Wohlbefinden verbessern, denn diese enthalten konzentriert wichtige Mineralstoffe, die durch Erbrechen und Durchfall übermäßig ausgeschieden werden. Elektrolytlösungen gibt es als Pulver in der Apotheke freiverkäuflich. Auch Babys und Kinder dürfen Elektrolytlösungen nehmen, die Gabe sollte aber vorab unbedingt mit einem Kinderarzt besprochen werden.

In sehr schweren Fällen kann es notwendig sein, die Erkrankung mit einem Antibiotikum zu therapieren.

Sofortmaßnahmen bei einer schweren Lebensmittelvergiftung

Wenn Sie den Verdacht haben, jemand könnte unter einer Lebensmittelvergiftung leiden, beobachten Sie die Anzeichen ganz genau.

  • Ist dem Patienten übel? Muss er erbrechen?
  • Leidet er vielleicht unter starken Bauchschmerzen und -krämpfen?
  • Hat er heftigen Durchfall, der wässrig aussieht?

Wenn ja, kann es sinnvoll sein, ein Erbrechen auszulösen und Aktivkohle zuzuführen. Mithilfe der medizinischen Kohle ist es möglich, dass die schädlichen Substanzen dem Körper schneller entzogen und ausgeschieden werden. Beachten Sie vor der Einnahme die Packungsbeilage.

Sind die Vitalzeichen (BAP) des Patienten gestört, ergreifen Sie umgehend geeignete Maßnahmen. Wählen Sie auf jeden Fall den Notruf, wenn neben den übrigen Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung die Atmung aussetzt oder der Betroffene das Bewusstsein verliert. Während Sie auf den Rettungswagen warten, vergessen Sie nicht, Giftreste, noch vorhandene Speisen und/oder Erbrochenes sicherzustellen. Dies kann später hilfreich sein, um den Auslöser der Lebensmittelvergiftung auszumachen.

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Fazit

Lebensmittelvergiftungen können viele verschiedene Auslöser haben. Die Symptome sind sich jedoch ähnlich: In erster Linie leiden Patienten unter Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Hinzu kommen Begleiterscheinungen wie Magenprobleme und Erschöpfung. In schweren Fällen verlieren Betroffene zu viel Flüssigkeit und werden bewusstlos – davon sind eher Kinder und geschwächte Menschen betroffen. In diesen Fällen muss ein Notarzt alarmiert werden.

Die akute Behandlung einer normalen Lebensmittelvergiftung besteht aus Schonung und dem Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes. Auch die Gabe von Elektrolytlösungen kann sinnvoll sein. Lediglich in schweren Fällen verschreibt der Arzt ein Antibiotikum.