Gastritis Behandlung

Bei Verdacht auf Gastritis wird der Arzt eine Magenspiegelung (Gastroskopie) vornehmen. Dabei kann er die Schleimhaut des Magens- und Zwölffingerdarms über eine kleine Kamera betrachten, die in einen Plastikschlauch (Endoskop) durch den Mund bis in den Magen eingeführt wird. Außerdem ist es möglich, per Endoskop kleine Gewebeproben aus dem Magen zu entnehmen. Diesen Vorgang nennt man Gewebe-Biopsie. Bei der Untersuchung idieser Gewebsstücke kann unterschieden werden, ob die Magenschleimhaut entzündet ist, sich ein Geschwür oder im schlimmsten Fall gar ein Krebs-Tumor gebildet hat. Um eine Infektion mit Helicobacter pylori-Bakterien nachzuweisen, stehen neben der Magenspiegelung spezielle Blut- und Atemtests zur Verfügung.

Je nach Ursache der Erkrankung kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Da bei der akuten Gastritis übermäßig viel saurer Magensaft produziert wird, verschreibt der Arzt vor allem Medikamente zur Hemmung der Magensäureproduktion.

Am wirksamsten sind die so genannten Protonenpumpenhemmer (zum Beispiel Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol), Lansoprazol und Rabeprazol.

Mittel der zweiten Wahl sind die H2-Rezeptorenblocker (zum Beispiel Cimetidin, Ranitidin, Nitazidin und Famotidin).

Auch so genannte säurebindende Mittel (Antazida), welche die von den Drüsen bereits abgesonderte Magensäure neutralisieren, können angewendet werden. Eine bewährte verschreibungspflichtige Wirkstoffkombination aus Lokalanästhetikum und Antazidum ist zum Beispiel Aluminiumhydroxid + Magnesiumcarbonat + Oxetacain.

Wenn der Magen durch die Entzündung stark verkrampft ist und sich dadurch die Magenbewegung bei der Verdauung verringert, helfen Medikamente, welche die Magenbewegungen anregen (so genannte Prokinetika und Domperidon) und Metoclopramid).

Die Folgen einer unzureichenden Therapie können die Chronifizierung der Gastritis oder die Entwicklung eines Magengeschwürs (Ulkus) sein.

Die chronischen Formen der Gastritis lassen sich wie folgt behandeln:
  • Bei der Gastritis Typ A wirkt die Therapie abhängig vom Schweregrad der Entzündung. Es werden vorzugsweise magensäureblockende Protonenpumpenhemmer und H2-Antihistaminika, aber auch säureneutralisierende Antazida verabreicht. Sind die Belegzellen des Magens zu einem großen Teil zerstört, ist eine lebenslange Substitution von Vitamin B12 erforderlich. Außerdem sollten zur regelmäßigen Kontrolle, Magenspiegelungen durchgeführt werden. So kann der Arzt sicher stellen, dass sich kein Magenkrebs gebildet hat.
  • Die Gastritis Typ B muss nicht behandelt werden, so lange die Besiedelung des Magens mit Helicobacter pylori keine Beschwerden oder Schleimhautschäden verursacht. Nur wenn Gastritis-Symptome auftreten, wird das Bakterium über einen Zeitraum von sieben Tagen mit den Antibiotika Amoxicillin und Clarithromycin (alternativ Metronidazol) sowie einem Protonenpumpenhemmer bekämpft. Ziel ist die komplette Vernichtung des Krankheitserregers. Diese Therapie wird als Eradikation bezeichnet.
  • Bei der Gastritis Typ C sind in erster Linie die auslösenden Faktoren wie Alkohol und Medikamente zu meiden. Auch hier ist begleitend der Einsatz von Säureblockern sinnvoll. Lässt sich eine Langzeittherapie mit der Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika nicht vermeiden, ist ein gesonderter Magenschutz mit Ranitidin oder Esomeprazol dringend erforderlich. Ein schwacher Magenausgangsmuskel kann durch Gabe von Prokinetika behandelt werden, die zur Steigerung der Aktivität der Magen-Darm-Muskulatur beitragen.
Bei Komplikationen (zum Beispiel Magenblutung, Magendurchbruch oder Geschwürbildung- und durchbruch) sind endoskopische oder chirurgische Maßnahmen notwendig.