Gallensteine Ursachen

Bei der Entstehung von Cholesterinsteinen wirken verschiedene Faktoren zusammen. Eine wichtige Voraussetzung ist die Übersättigung der Gallenflüssigkeit mit Cholesterin. Im Normalfall beträgt das Verhältnis von Gallensäuren zu Cholesterin in der Galle 20:1. Sinkt dieses Verhältnis auf unter 13:1, bleibt das Cholesterin nicht mehr gelöst, sondern fällt aus. Das heißt, es bilden sich feste Bestandteile. Darüber hinaus bewirkt eine erhöhte Konzentration von Schleimstoffen (Muzine), die in den Gallenwegen produziert werden, eine verstärkte Ausfällung von Cholesterin in der Galle. Auf diese Weise entstehen Mikrokristalle, die unter dem Einfluss weiterer Faktoren, zum Beispiel einer verzögerten Gallenblasenentleerung, zu Gallensteinen heranwachsen können. Die Ursachen für ein gestörtes Verhältnis von Gallensäuren zu Cholesterin sind vielfältig. Erbliche Belastungen, Geschlecht, Alter, Ernährung und auch bestimmte Erkrankungen spielen dabei nachweislich eine große Rolle.

Erbliche Belastung:
Gallensteine treten mitunter gehäuft innerhalb einer Familie auf, so dass von einer erblich verursachten Anfälligkeit (Disposition) ausgegangen werden kann. Die genauen Faktoren, die zu dieser Disposition führen, sind nicht bekannt. Menschen mit genetisch bedingten Fettstoffwechselstörungen, bei denen der Körper neben dem Cholesterin in der Nahrung zu viel eigenes Cholesterin bildet, haben ein erhöhtes Risiko, Gallensteine zu entwickeln.

Geschlecht:
Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Zusätzlich steigt das Risiko für Frauen, Gallensteine zu entwickeln, mit der Anzahl der Schwangerschaften. Ein Zusammenhang mit der Einnahme von Östrogenen (weibliche Sexualhormone), zum Beispiel im Rahmen einer Schwangerschaftsverhütung, konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Alter:
Mit höherem Lebensalter nimmt die Häufigkeit von Gallensteinen zu.

Ernährung:
Eine cholesterinreiche Ernährung führt zu einem Anstieg des Cholesterinspiegels im Blut und begünstigt so die Entstehung von cholesterinhaltigen Gallensteinen. Auch eine ballaststoffarme Ernährung erhöht das Risiko der Bildung von Gallensteinen. Sie verzögert die Weiterleitung der Nahrung im Darm, wodurch es zu einer erhöhten Aufnahme (Resorption) von Fetten ins Blut und damit einem Anstieg des Blutcholesterinspiegels kommt.

Übergewicht:
Übergewichtigkeit (Adipositas) geht in der Regel mit einer erhöhten Konzentration von Cholesterin im Blut einher. Schon ein Übergewicht von etwa 20 Prozent verdoppelt das Risiko für die Entstehung von Gallensteinen.

Gallensäuremangel:
Ein Verlust oder eine verminderte Bildung der Gallensäuren, die das Cholesterin in Lösung halten und somit dessen Ausfällen verhindern, begünstigt ebenfalls die Bildung von Gallensteinen. Diese Gallensäuren werden, nachdem sie ihre Aufgabe bei der Fettverdauung erfüllt haben, vom Darm wieder aufgenommen. Nur etwa 4 Prozent gehen mit dem Stuhl verloren, die übrigen 96 Prozent gelangen zurück in die Leber. Die Gallensäuren kreisen also in einem so genannten enterohepatischen Kreislauf zwischen dem Darm und der Leber. Bei entzündlichen Erkrankungen des Darms, zum Beispiel Morbus Crohn oder auch nach einer operativen Entfernung größerer Darmabschnitte, ist die Wiederaufnahme der Gallensäuren durch den Darm gestört und die Gallensäuren gehen über den Stuhl verloren. Die Leber kann diesen Verlust nicht ausgleichen, so dass der Anteil der Gallensäuren in der Galle sinkt.

Zur Gallenblasen- oder Gallengangentzündung kommt es, wenn sich bei bestehenden Gallensteinen Bakterien ansiedeln und so eine Infektion verursachen.