Gallensteine (Cholelithiasis)
Was sind Gallensteine?
Gallensteine (Cholelithiasis) sind keine Steine im wörtlichen Sinn, sondern Ansammlungen von Kristallen, die sich in der Gallenblase oder in den Gallengängen ablagern können. Gallensteine bestehen entweder aus Cholesterin (Cholesterinsteine) oder dem Pigmentmaterial Bilirubin (ein gelbes Abbauprodukt des Blutfarbstoffes Hämoglobin) - dann sprechen Mediziner von Pigmensteinen. Mit etwa 80 Prozent kommen Cholesterinsteine am häufigsten vor. Es gibt aber auch gemischte Steine (Cholesterin-Pigment-Steine).
Gallensteine sind ein häufiges Gallenleiden. Mediziner schätzen, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Deutschen von Gallensteinen betroffen sind. Frauen entwickeln zwei- bis dreimal häufiger Gallensteine als Männer. Das Risiko für Gallensteine steigt ab dem 40. Lebensjahr deutlich an. Am häufigsten sind Umweltfaktoren der Grund für die Entwicklung von Gallensteinen, etwa eine falsche Ernährung. Aber auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Oft bemerken die Betroffenen die Gallensteine nicht. Bei einem Teil lösen die Gallensteine aber früher oder später Schmerzen aus.
Risikofaktoren für Gallensteine
Ärzte vermuten, dass das weibliche Sexualhormon Östrogen ein Risikofaktor für Gallensteine ist (deshalb sind Frauen auch häufiger betroffen als Männer. Ein weiterer Risikofaktor ist das Übergewicht. Auch Gallensteine in der Familie, die Zuckerkrankheit Diabetes oder Lebererkrankungen erhöhen das Risiko für Gallensteine.
So entstehen Gallensteine
Die Gallenflüssigkeit besteht zum Großteil aus Wasser. Darin sind die anderen Bestandteile der Gallenflüssgikeit lösbar, etwa die Gallensäuren, Eiweiße und Bilirubin. Nicht löslich ist dagegen das Cholesterin, es wird nur durch eine ausreichende Menge von Gallensäuren in Lösung gehalten (sie umhüllen die Gallensäuren wie ein Mantel). Gallensteine entstehen, wenn die Bestandteile der Gallenflüssigkeit nicht im richtigen Verhältnis zueinander vorliegen und dadurch die schlecht löslichen Bestandteile verklumpen.
Gallensteine - Symptome
Cholesterinsteine sind hell gefärbt und können sehr groß werden (mehrere Zentimeter), die Pigmentsteine besitzen eine dunkle Farbe und bleiben dagegen meist klein - man bezeichnet sie deshalb auch als "Gallengrieß". Gallensteine bilden sich oft in der Gallenblase (Gallenblasensteine oder Cholezystolithiasis) und bleiben dort meist unentdeckt. Befinden sich die Gallensteine über längere Zeit in der Gallenblase, können können sie die Gallenblasenwand reizen und Entzündungen verursachen (Gallenblasenentzündung oder Cholezystitis). Wenn die Gallensteine in die Gallengänge wandern (Gallengangssteine oder Choledocholithiasis), kann es zur gefürchteten Gallenkolik kommen.
Treten nach fettreichen Mahlzeiten Schmerzen im rechten Oberbauch auf, die mit Übelkeit oder Blähungen verbunden sind, können Gallensteine dahinter stecken. Die Symptome, die Gallensteine verursachen, können denen Beschwerden bei einer Magenschleimhautentzündung sehr ähnlich sein; bei Erkrankungen sind deshalb leicht zu verwechseln. Deshalb sollte beim Verdacht auf Gallensteine immer ein Arzt konsultiert werden, der eine eindeutige Diagnose stellen kann. Gallensteine lassen sich gut behandeln. Dabei werden auch rezeptpflichtige und rezeptfreie Medikamente eingesetzt.
Gallensteinen vorbeugen
Eine gesunde und ballaststoffreiche Kost bringt die Verdauung in Schwung und hilft, Gallensteinen vorzubeugen. Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor für Gallensteine. Wenn Sie Ihr Gewicht reduzieren möchten, helfen eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und ausreichend Bewegung. Gut sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern oder Radfahren.