Folsäuremangel Ursachen

Folsäuremangel ist sehr weit verbreitet. Und doch zählt Folsäure zu den sogenannten kritischen Vitaminen. Kritisch deswegen, weil die meisten Menschen Mühe haben, genug Folsäure mit der Nahrung aufzunehmen.

Offizielle Risikogruppen für einen Folsäuremangel sind:

  • rein pflanzlich ernährte Säuglinge und Kleinkinder
  • Kinder und Jugendliche in der Pubertät
  • schwangere Frauen und stillende Mütter
  • chronisch kranke Menschen
  • Personen, die eine Chemotherapie und/oder Bestrahlungen erhalten
  • Menschen, die übermäßig viel Alkohol trinken (Alkoholabhängigkeit).

Ein erhöhter Folsäure-Bedarf besteht:

  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • im Wachstum
  • bei Rauchern
  • bei Schilddrüsenüberfunktion
  • bei Erkrankungen der Atemwege oder des Verdauungstrakts
  • bei einer langandauernden Einnahme bestimmter Medikamente, wie beispielsweise Antiepileptika zur Behandlung von Krampfleiden oder der Antibabypille (orale Kontrazeptiva) zur Schwangerschaftsverhütung.

Eine verminderte Folsäureaufnahme kann durch Darmerkrankungen bedingt sein. Dazu gehört zum Beispiel Morbus Crohn aus der Gruppe der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Bei diesen Personen besteht neben dem Folsäuremangel meist noch ein Mangel an anderen Vitaminen wie Vitamin C, Vitamin A oder Vitamin E, Nährstoffen, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Kalzium und Spurenelementen wie Jod und Eisen.

In der Medizin wird manchmal auch bewusst ein Folsäuremangel herbeigeführt. Dies ist hauptsächlich bei der Behandlung von bösartigen Tumoren (Krebs) der Fall. Dazu werden spezielle Medikamente, sogenannte Folsäure-Antagonisten, verabreicht. Diese Medikamente heben die Folsäure-Wirkung im Körper auf. Mediziner erhoffen sich von dieser Behandlung, dass der Tumor seine Zellen nicht mehr erneuern kann. Denn ohne Folsäure können die Krebszellen keine Erbsubstanz für neue Zellen herstellen. So soll der Krebs an seiner Ausbreitung und Größenzunahme behindert werden.