Fettstoffwechselstörungen Behandlung

Wenn eine Diät, Nikotin- und Alkoholverzicht, Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Bewegung den Blutfettspiegel nicht ausreichend senken, wird der Arzt Medikamente einsetzen. Folgende Mittel stehen zur Verfügung:
  • Statine, auch Cholesterin-Synthese-Hemmer genannt, senken erhöhte Cholesterinwerte im Blut. Zum Einsatz kommen Lovastatin, Pravastatin, Simvastatin, Fluvastatin und Atorvastatin.
  • Anionenaustauscherharze (so genannte Gallensäuren-Komplexbildner) wie beispielsweise Colestyramin werden meist mit Statinen kombiniert und senken ebenfalls den Cholesterinspiegel.
  • Cholesterin-Aufnahme-Hemmer (beispielsweise Ezetimib) lagern sich in der Schleimhaut des Dünndarms ab und hemmen dort die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung in den Körper. Eine klassische Wirkstoffkombination ist zum Beispiel Ezetimib + Simvastatin.
  • Fibrate wie Fenofibrat, Gemfibrozil und Bezafibrat senken den Triglycerid-Spiegel.
  • Ein anderer Cholesterin- und Triglyceridsenkender sind Omega-3-Fettsäuren. Dabei handelt es sich um essentielle Fettsäuren, die den Triglyceridspiegel senken.
  • Der Wirkstoff Nicotinsäure ist ein wasserlöslicher Vitamin-B-Komplex. Der Wirkungsmechanismus, über den die Nikotinsäure den Fettstoffgehalt im Blut verändert, ist noch nicht vollständig geklärt. Bekannt ist aber, dass Nikotinsäure die Freisetzung von freien Fettsäuren aus dem Fettgewebe hemmt. Dies kann zu einer verringerten LDL-Bildung führen.
  • Eine weitere Wirkstoffgruppe sind die Antiadiposita. Dazu gehört der Wirkstoff Orlistat. Dieser Wirkstoff verhindert circa 30 Prozent der Nahrungsfettaufnahme durch den Darm.
Durch die Kombination von Medikamenten und Diät lässt sich der Cholesteringehalt im Blut um 20 bis 40 Prozent reduzieren. In seltenen Fällen wird eine Blutwäsche (Lipidapherese) durchgeführt, um das Cholesterin aus dem Blut zu entfernen.