Diabetes mellitus vom Typ 1 Ursachen

Bei diesem Krankheitstyp zerstört das körpereigene Immunsystem im Rahmen einer Entzündungsreaktion die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse selbst. Diese Entzündungsreaktion setzt wahrscheinlich bereits in frühester Kindheit ein. Die daraus folgende Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen führt nach und nach zu einem zunehmenden Insulinmangel. Erst wenn etwa 80-90 Prozent der Beta-Zellen zerstört sind, kommt es zu den typischen Symptomen des Typ-1-Diabetes. In der Anfangsphase der Erkrankung, in der noch eine kleine Insulinrestproduktion vorhanden ist, sind die Patienten beschwerdefrei.

Bis auf wenige Ausnahmen tragen alle Typ-1-Diabetiker spezielle Merkmale auf ihren weißen Blutkörperchen (HLA-Merkmale DR 3 und DR 4). Deshalb wird eine genetische Veranlagung (Prädisposition) für die Erkrankung angenommen. Die vererbbaren Merkmale befinden sich auf dem kurzen Arm des Chromosoms Nummer 6. Allerdings gibt es viele Menschen, die diese Erbinformationen tragen und dennoch nicht an einem Diabetes erkranken.

Es wird deshalb angenommen, dass zusätzlich zu den Erbanlagen auch bestimmte Virusinfektionen zum Ausbruch der Krankheit beitragen. Als auslösende Viren kommen vor allem Masern-, Mumps- und Grippeviren in Betracht. Ein solcher Virusinfekt kann bei bestimmten Personen eine so genannte Autoimmunreaktion auslösen, bei der Antikörper gegen körpereigenes Gewebe, in diesem Fall gegen die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, gebildet werden. Diese Inselzellantikörper (ICA) führen schließlich zu einer vollständigen Zerstörung der insulinbildenden Zellen.

Der Typ-1-Diabetes-mellitus wird mit einer Wahrscheinlichkeit von drei bis fünf Prozent von der Mutter oder dem Vater auf die nachfolgende Generation vererbt. Sind beide Eltern Typ-1-Diabetiker, steigt das Risiko auf etwa 20 Prozent. Geschwister von diabetischen Kindern haben ein Erkrankungsrisiko von mindestens 10 Prozent. Bei eineiigen Zwillingen liegt das Risiko für die Geschwister der Betroffenen bei 35 Prozent.