Darmkrebs - das steckt dahinter

Zeichnung des Darms: Darmkrebs verhindern dank Früherkennung
Darmkrebs verhindern dank Früherkennung
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Doch was ist Darmkrebs überhaupt und wie entstehen bösartige Tumoren im Darm?

Inhaltsverzeichnis
Was ist Darmkrebs?
In welchem Alter tritt Darmkrebs auf?
Wie entsteht Darmkrebs?
Darmkrebs - das sind die Risikofaktoren
Bildergalerie: 5 Warnzeichen bei Darmkrebs
Darmspiegelung - so funktioniert sie
Darmkrebs - alles über Ursachen, Symptome, Therapien

Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist ein bösartiger Tumor im Dickdarm (Kolonkarzinom) oder Mastdarm (Rektumkarzinom). Im Dünndarm entwickeln sich bösartige Tumoren eher selten, genauso wie in der Region des Afters. Darmkrebs umfasst Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolon) und des Enddarms (Mastdarm/Rektum). Zusammenfassend werden sie als kolorektales Karzinom bezeichnet.

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Deutschland. Jährlich erkranken 33.400 Männer und 27.600 Frauen neu daran, berichtet das Robert Koch-Institut (2015).  Damit betrifft rund jede achte Krebserkrankung in Deutschland den Darm.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Zahl der Darmkrebserkrankungen mit an der Spitze. Fachleute machen dafür unter anderem die Ernährungsgewohnheiten und den Lebensstil verantwortlich. Insgesamt trifft Darmkrebs Männer und Frauen gleich häufig. Mehr als 25.000 Menschen sterben daran. Bezogen auf alle Darmkrebspatienten nimmt die Zahl der Todesfälle aber seit Jahren ab. Das bedeutet, dass mehr Menschen langfristig mit der Krankheit leben.

 

In welchem Alter tritt Darmkrebs auf?

Mit zunehmendem Alter steigt das Krebsrisiko  - die meisten Patienten mit Darmkrebs sind älter als 50 Jahre. Bei Männern beträgt das Durschnittsalter 69 Jahre, bei Frauen ist es mit 75 Jahren deutlich höher. Allerdings kann Darmkrebs auch familiär bedingt sein. Dann werden Genveränderungen von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Der Darmkrebs kann in diesem Fall schon in jüngeren Jahren ausbrechen. Betroffene mit der sogenannten familiären adenomatösen Polyposis (FAP) oder der hereditären nicht polypösen Form von Darmkrebs (HNPCC) erkranken häufig bereits sehr jung. Bei einem familiären Risiko sind frühe, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen - etwa die Darmspiegelung - deshalb besonders wichtig.

Wie ensteht Darmkrebs?

Darmkrebs entwickelt sich aus den Drüsenzellen der Darmschleimhaut. Der Darmkrebs zählt deshalb zu den so genannten Adenokarzinomen (lat. Adeno = Drüse). Darmkrebs tritt in den verschiedenen Abschnitten des Dickdarms unterschiedlich häufig auf. Mehr als 50 Prozent aller Darmtumoren entstehen im letzten Darmabschnitt, also im Mastdarm. Häufig findet sich der Darmkrebs  in den unteren 30 bis 40 Zentimetern.

Etwa 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen entwickeln sich aus Darmpolypen. Das sind gutartige, pilzähnliche Geschwulste im Dickdarm, deren Zellen entarten und zu Krebszellen werden. Darmkrebs wächst langsam: Bis aus einem Darmpolypen Darmkrebs entsteht, vergehen meist rund zehn Jahre. Mit diesen Jahren kommte es zu Genveränderungen (Mutationen) an den Schleimhautzellen der Darmwand. Die Zellen wachsen schließlich unkontrolliert, vermehren und verbreiten sich.

Darmkrebsfrüherkennung - Darmspiegelung und Stuhltest

Darmkrebs entwickelt sich meist über viele Jahre aus gutartigen Polypen der Darmschleimhaut. Die Darmkrebsfrüherkennung kann diese Darmpolypen auffinden. Im Rahmen einer Darmspiegelung lassen sich die Darmpolypen sogar gleichzeitig entfernen.

Auch ein Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl (z.B. Hämoccult-Test) kann Hinweise auf Darmkrebs liefern. Jeder Versicherte ab 50 Jahren hat in Deutschland einen Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Empfohlen wird ein Stuhltest auf okkultes Blut ab 50 Jahren (einmal im Jahr) und die Darmspiegelung ab 55 Jahren (alle zehn Jahre). Bei familiär bedingtem Darmkrebs wird die Darmspiegelung früher und häufiger empfohlen. Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Wer die Darmspiegelung scheut, kann auch eine Darmspiegelung mit einer Kapsel durchführen lassen - Mediziner nennen diese Methode Kapselendoskopie. Hierbei wird ein Kapsel mit einer winzigen Kamera geschluckt, die Bilder aus dem Darm liefert.