Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Selbsthilfe & Vorbeugung

Eine spezielle Diät für Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen gibt es nicht. Allerdings können sowohl der Verlauf als auch der Allgemeinzustand mit diätetischen Maßnahmen positiv beeinflusst werden. Allgemein gilt die so genannte Vermeidungsdiät, das heißt, der Patient soll essen, was ihm bekommt, und alles andere meiden. Weiterhin sollte die Kost eiweißreich, ballaststoffreich sowie blähungsarm sein.

Manche Patienten reagieren auch gut auf eine milchfreie Ernährung. Auf zuckerhaltige Produkte sollte weitestgehend verzichtet werden. Auch Weißmehlprodukte können den Verlauf der Erkrankung nachteilig beeinflussen. Viele Ballaststoffe unterstützen in den meisten Fällen die Linderung unangenehmer Symptome, da sie sich günstig auf die Verdauung auswirken. Während eines akuten Entzündungsschubes und bei Verengungen im Darm (Stenosen) sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung allerdings verzichtet werden.

Löwenzahn, als Tee aufgebrüht, soll Blähungen lindern. Propolis besitzt eine antibakterielle, antimykotische und entzündungshemmende Wirkung. Auch Weihrauch wird häufig als Nahrungsergänzung speziell bei chronisch entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Ebenso werden Tees mit Wirkstoffen aus Pfefferminze, Schöllkraut, Schwarzkümmel, Stiefmütterchen und Ringelblume eine therapeutische Wirkung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nachgesagt. Pfefferminze kann zum Beispiel Durchfall mildern und Schöllkraut schmerzhafte Darmkrämpfe positiv beeinflussen. Auch medizinisch aufbereiteten Mitteln mit Extrakten von Escherichia coli wird eine Linderung der Beschwerden zugeschrieben.

Einige Patienten berichten über gute Erfolge nach der Verwendung von Enzympräparaten. Zur Verlängerung des schmerzfreien Intervalls gibt es zum Beispiel spezielle Darm-Klistiere, welche in ansteigender Dosierung über den Tag verteilt verabreicht werden. Enzyme in Tabletten- oder Drageeform können diese Behandlung noch unterstützen.

Selten leiden Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auch an Verstopfung. Dann können Indische Flohsamenschalen (beispielsweise als Granulat) die Symptomatik verbessern.

Eventuell hilft Ihnen auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Dort können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen. Auch psychotherapeutische Verfahren unterstützen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen die medikamentöse Therapie. Qualifizierte Ansprechpartner finden Sie zum Beispiel beim Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP).
Eine weitere therapieunterstützende Möglichkeit stellt das Erlernen von Entspannungstechniken dar. Dazu zählen unter anderem Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation und Yoga.

Wann zum Arzt bei Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Patienten, die unter andauerndem Durchfall leiden oder Blut im Stuhl bemerken, sollten den Arzt aufsuchen. Auch hartnäckige Bauchschmerzen sind durch einen Arzt abzuklären. Das Gleiche gilt für schmerzhaften Stuhldrang mit oder ohne Fieber sowie das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung. Solche Symptome können Anzeichen von bösartigen Tumoren sein und bedürfen einer genauen Diagnose.

Gesellen sich zu Durchfällen und Bauchschmerzen noch andere Beschwerden wie ungewollter Gewichtsverlust und körperliche Schwäche, wird ebenfalls eine dringende ärztliche Abklärung empfohlen.

Leiden Sie bereits an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, sollte der behandelnde Arzt bei jeder Veränderung der Beschwerdesymptomatik aufgesucht werden. Insbesondere sind hierbei Entzündungen von Augen, Haut, Gelenken, Wirbeln, Gallenwegen, Leber sowie Nieren-und Harnwegen zu beachten.