Zyklusstörungen und -beschwerden Ursachen

In den ersten Jahren nach Einsetzen der Monatsblutung sind Zyklusunregelmäßigkeiten normal, denn das hormonelle Geschehen, das den Zyklusablauf bestimmt, muss sich erst einpendeln. Liegt eine echte Zyklusstörung vor, können die Ursachen sehr unterschiedlich sein.
  • Erkrankungen
    Endometriose, Myome der Gebärmutter sowie Zysten an den Eierstöcken als Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane können das Zyklusgeschehen stören. Auch andere Erkrankungen wie Bluthochdruck können den Zyklus verändern.
  • Hormonelle Störungen
    Das normale Zyklusgeschehen wird unter anderem durch die Hormone Östrogen und Progesteron sowie Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH) gesteuert. Sie werden an verschiedenen Stellen im Körper gebildet und unterliegen einem strengen Regelkreis. Werden die Hormone nicht in entsprechender Menge oder zum falschen Zeitpunkt ausgeschüttet, wird der Regelkreis gestört und Zyklusstörungen treten auf. Das ist beispielsweise bei mangelhafter Hormonproduktion in den Eierstöcken (Ovarialinsuffizienz) der Fall. Erkrankungen, die mit einem Überschuss von männlichen Geschlechthormonen (Androgenen) oder Cortisol einhergehen oder zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen, können ein Ausbleiben der Regelblutung verursachen.
  • Arzneimittel
    Eine Reihe von Wirkstoffen kann den Zyklus unregelmäßig werden lassen. Vor allem hormonelle Verhütungsmittel (orale Kontrazeptiva, Pille) und die Spirale können noch einige Monate, nachdem sie abgesetzt beziehungsweise entfernt wurden, auf diese Weise nachwirken. Zyklusstörungen können als Nebenwirkungen bei der Einnahme verschiedener Wirkstoffe wie bespielsweise Glukokortikoide auftreten.
  • Umwelteinflüsse
    Es gibt Hinweise darauf, dass einige Substanzen, die sich unter dem Begriff "Umweltgifte" zusammenfassen lassen, den Menstruationszyklus beeinträchtigen können. Dazu zählen organische Lösungsmittel wie Benzol, Toluol und Xylenol, Formaldehyd (mit dem Holzprodukte imprägniert werden), der Giftstoff Dioxin und synthetische Hormone, mit denen Frauen bei der industriellen Arbeit in Kontakt kommen. Auch Tabakrauch gehört dazu.
  • Psychische Einflüsse
    Das Zyklusgeschehen spiegelt intensiv das seelische Befinden wider. Konflikte in der Partnerschaft, Störungen im Sexualleben, ein unerfüllter Kinderwunsch oder Probleme mit dem eigenen Frauenbild können sich negativ auf den Zyklusablauf auswirken.
  • Körperliche Beanspruchung
    Körperlich anstrengende Arbeit, Leistungssport, starker Gewichtsverlust (zum Beispiel durch Magersucht) oder ständiger Wechsel der Tag-Nacht-Rhythmen können störend in den Zyklusablauf eingreifen.

Ist bis zum 15. Lebensjahr noch keine Regelblutung eingetreten (primäre Amenorrhoe) sind in der Regel angeborene Störungen der Erbanlagen (Chromosomenanomalien) die Ursache.