Wunde Nasen bei Schnupfen
Schniefen, schnäuzen – wund sein. Unsere Nase muss bei einem Schnupfen schon so einiges mitmachen: Die Nasenschleimhäute werden trocken und jucken oder brennen deshalb, die Nasenhaut ist gereizt, rötet sich und schuppt. Eine wunde Nase, ob innen oder außen, ist für niemanden angenehm. Was es damit genau auf sich hat und wie Sie dagegen vorgehen, erfahren Sie hier.
Das Wichtigste zur inneren und äußeren Nase
Unsere Nase ist nicht nur wichtiges Atmungsorgan und Träger unzähliger Riechzellen, sie besitzt auch eine ästhetische Bedeutung – als zentrale Struktur im Gesicht. Ob groß oder klein, dick oder dünn, spitz oder flach, keine Nase gleicht der anderen – und das obwohl die Nase eigentlich – anatomisch gesehen – nur aus zwei Bausteinen besteht:
- einem knöchern starren Teil (Nasenpyramide): Nasenbein und Oberkieferfortsätze
- einem knorpelig flexiblen Teil: Dreiecks- und Flügelknorpel, Rücken der Nasenscheidewand
Die Flexibilität des Knorpels ist notwendig, um Verletzungen durch etwaige kleine Stöße oder falsche Bewegungen zu verhindern. Über dem Stützgerüst befindet sich der Weichteilmantel, bestehend aus Muskulatur und Haut. Die Nasenhaut ist in ihrer Dicke und Beschaffenheit von Mensch zu Mensch verschieden.
Von der äußeren Nase erfolgt über die beiden Nasenlöcher der Zugang zum inneren Bereich. Er ist weitaus komplexer aufgebaut und umfasst die Nasenhöhle (Cavum nasi), die durch die Nasenscheidewand (Septum nasi) in zwei Hälften geteilt wird. Jede dieser Höhlen besteht aus
- einem Nasenvorhof und
- einer Nasenhaupthöhle, die sich vom inneren Nasenloch bis zu den hinteren Nasenöffnungen erstreckt.
Das Innere der Nase ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die zum Großteil aus Flimmerepithel besteht. Die feinen Härchen auf diesem Epithel bewegen sich hin und her, ähnlich Gras, das sich im Wind wiegt: Dadurch werden Schmutz- und Schadstoffe aus dem Körper befördert. Um der Aufgabe ohne Einschränkungen nachzukommen, ist es wichtig, dass die Nasenschleimhaut feucht bleibt – dafür sorgt das von Drüsen gebildete Nasensekret.
Wie entsteht eine innerlich wunde Nase?
Die wunde Nase tritt in der Regel dann auf, wenn die Schleimhäute austrocknen. Meist liegt die Ursache in einer Erkältung oder einem Heuschnupfen. Das Problem der trockenen Nasenschleimhaut: Anstatt ausreichend Flüssigkeit zu produzieren, um die Feuchtigkeit in der Nase aufrechtzuerhalten, verändert sich der Nasenschleim – er wird immer zäher und kommt so seiner Abwehrfunktion irgendwann nicht mehr nach.
Bemerkbar kann sich dies durch folgende Beschwerden machen:
- Riechstörungen
- Nies- und Juckreiz
- Brennen
- starkes Trockenheitsgefühl
Sind die Schleimhäute sehr trocken, können sie zudem aufreißen und Nasenbluten hervorrufen.
Neben Erkältung und Allergie setzen aber auch Abgase oder eine trockene Raumluft der Nasenschleimhaut zu. Dem Raum wird Feuchtigkeit beispielsweise aufgrund der warmen Heizungsluft im Winter oder der kalten, trockenen Luft von Klimaanlagen im Sommer entzogen. Und ist die eingeatmete Luft zu trocken, werden es auch die Nasenschleimhäute. Folglich kann sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen, was wiederum die Ansteckung mit Infektionen ermöglicht – ein Schnupfen entsteht.
Wie entsteht eine von außen wunde Nase?
Neben der Nasenschleimhaut wird bei einem Schnupfen die Nase auch von außen belastet. Und wer kennt das nicht? Die Nase läuft und läuft und man greift gefühlt im Sekundentakt zum Taschentuch. Dabei ist das Reiben mit dem Taschentuch alles andere als gut für die Nasenflügel. Häufig kommt dann noch kalte Winterluft oder schnupfenbedingte Feuchtigkeit hinzu und die Folge ist absehbar: eine wunde Nase im Außenbereich. Die Nasenflügel werden trocken, röten und schuppen sich. Mitunter sind sie auch verkrustet, was bei Berührung sehr schmerzhaft sein kann.
Was tun bei gereizter Nase und Nasenhaut?
Sieht die Nase rot, ist sanfte Unterstützung gefragt, um den Heilungsprozess voranzutreiben. Hierfür gibt es spezielle Salben, die häufig auf Vitamin A setzen. Das Vitamin hilft der Haut bei der Regeneration und pflegt den Naseneingang – es beruhigt wunde Nasen außen und gereizte Schleimhäuten gleichermaßen. Auf normale Feuchtigkeitscremes sollten Sie lieber verzichten, da diese das Flimmerepithel im Inneren der Nase verkleben, wodurch die natürliche Funktion gestört wird.
Darüber hinaus ist in einigen Salben der körpereigene Wirkstoff Dexpanthenol enthalten. Er wird zur Förderung der Wundheilung, zur Hautregeneration und Pflege der Schleimhaut angewandt. Für wunde Nasen bedeutet das ein schnelleres Abheilen der Nasenschleimhaut und eine Unterstützung der Wundheilung von außen.
Wer den Schnupfen schnell wieder loswerden möchte, kann auf verschiedene Hausmittel wie Kamillenkompressen oder Medikamente zurückgreifen. Für alle Triefnasen empfiehlt es sich, weiche Taschentücher zu verwenden, die schmerzende und wunde Nasen nicht noch weiter belasten. Auf Stofftaschentücher sollten Sie allerdings verzichten, sie sind in der Regel rauer und alles andere als hygienisch.
Wunden Nasen vorbeugen: Richtig putzen will gelernt sein
Schnäuzen oder Hochziehen? Eine Frage, die Wissenschaft und Gesellschaft spaltet. Von der Diskussion, was davon gesünder ist, einmal abgesehen: Manchmal muss man sich einfach die Nase putzen – und dann aber richtig. Das Wichtigste ist dabei, nicht zu kräftig zu schnäuzen. Der Grund: Ein zu großer Druck kann dazu führen, dass die hauchzarten Gefäße in der Nasenschleimhaut reißen. Wer außerdem mit dem Taschentuch stark rubbelt und reibt, schadet irgendwann seiner äußeren Nase und sie wird wund.
Sanft und vorsichtig lautet die Devise. Am besten werden beide Nasenlöcher separat entleert: Halten Sie beim Naseputzen eines der beiden Nasenlöcher zu, während Sie das andere durchpusten. Anschließend mit dem Taschentuch die Nase abtupfen, anstatt zu reiben.