Helfen Schnupfenmedikamente, wie Tabletten gegen Schnupfen?
Die Nase ist verstopft oder läuft ständig, obendrein plagt einen Niesreiz und vielleicht ein allgemeines Gefühl der Abgeschlagenheit – ungefährliche, aber lästige Beschwerden eines Schnupfens. Hinzu kommt, dass die empfindliche Nasenhaut bei einem Schnupfen in Mitleidenschaft gezogen wird und rissig und rau werden kann. Welche Schnupfenmedikamente zur Behandlung geeignet sind und was es über Tabletten, Nasensprays und sonstige Mittel gegen Schnupfen zu wissen gilt, lesen Sie jetzt.
Tabletten gegen Schnupfen und mehr – das Problem der Kombi-Mittel
Wer kennt es nicht: Im Winter trieft die Nase, im Büro hört man aus allen Ecken Niesanfälle – besonders in der kalten Jahreszeit tritt ein Schnupfen sehr häufig im Rahmen einer Erkältung auf. Ursache eines Erkältungsschnupfens sind meist Viren, die über Tröpfchen- oder Schmierinfektion von Erkrankten auf Gesunde übertragen werden. Die Krankheitserreger dringen über die Schleimhäute in Mund und Nase in den Körper ein und verursachen Erkältungssymptome, die einem typischen Verlauf folgen:
- zu Beginn: Halsschmerzen, Fließschnupfen, erhöhte Temperatur
- im weiteren Verlauf: Kopf- und Gliederschmerzen, Stockschnupfen
- im Anschluss: Husten
Unbehandelt dauert eine Erkältung ungefähr zehn Tage. Viele Arzneimittelhersteller werben bei Betroffenen mit sogenannten Kombi-Präparaten, die gegen all die genannten Symptome, inklusive des Schnupfens, helfen sollen. Grundlage der Mittel ist eine Kombination aus Wirkstoffen, die der Erkältung insgesamt den Garaus machen sollen. Das Problem an Kombi-Medikamenten bei Schnupfen:
- Die Wirkstoffe ergänzen sich oft nicht sinnvoll und belasten den Körper unnötig, da sie häufig so lange angewandt werden, bis alle Erkältungssymptome abgeklungen sind.
- Die einzelnen Wirkstoffe (beispielsweise zur Abschwellung der Schleimhaut) werden nicht am Ort der Beschwerden, bei Schnupfen also der Nase, verabreicht.
Gängige Kombi-Präparate als Tabletten gegen Schnupfen einzunehmen, ist also nicht unbedingt sinnvoll. Besser sind Schnupfenmedikamente, die lokal und je nach Bedarf eingesetzt werden können. Liegt dem Schnupfen keine Erkältung zugrunde, sondern eine andere Ursache, erweisen sich die Kombi-Präparate zudem als wirkungslos.
Salben und Nasensprays bei Schnupfen
Was ist nun mit einem lokalen Schnupfenmedikament gemeint? Ganz einfach: In Apotheken gibt es eine Vielzahl freiverkäuflicher Mittel, welche ausschließlich das Symptom Schnupfen behandeln und direkt an der Nase angewandt werden. Gleich zu Beginn einer Erkältung oder der Heuschnupfen-Saison kann eine Nasensalbe verhindern, dass die Nase durch das Schnäuzen wund wird und schmerzt. Wirkstoffe wie Dexpanthenol oder Vitamin A pflegen besonders, da sie dabei helfen, die trockene Außenhaut und die innenliegende Nasenschleimhaut zu regenerieren.
Beliebt sind bei Schnupfen zudem Nasensprays, die die Nase wieder freimachen und so Atemprobleme lindern. Generell kommen je nach Schnupfen-Ursache unterschiedliche Nasensprays zum Einsatz:
- Erkältungsschnupfen: Nasensprays mit Sympathomimetika wie Xylometazolin oder Oxymetazolin, die bewirken, dass sich die Blutgefäße in der Schleimhaut zusammenziehen.
- Allergischer Schnupfen: Sprays mit Antihistaminika oder Glucocorticoiden, welche die allergische Reaktion unterdrücken.
Gerade bei Stockschnupfen sind abschwellende oder antiallergische Nasensprays eine Wohltat, weil sie freies Durchatmen ermöglichen. Allerdings sollten diese Nasensprays bei Schnupfen nicht länger als eine Woche angewandt werden, da sie die Nasenschleimhaut austrocknen und letztendlich abhängig machen können. Viele Nasensprays enthalten zudem Konservierungsstoffe, die bei empfindlichen Personen Haut- und Schleimhautirritationen auslösen können.
Was also tun bei Schnupfen? Als Alternative bieten sich hypertone Meerwasser-Nasensprays an. Sie befeuchten die Nase auf natürliche Weise und wirken ebenfalls leicht abschwellend, da das enthaltene Salz der Nasenschleimhaut überschüssiges Wasser entzieht. Ebenso wie eine pflegende Nasensalbe können die Meerwasser-Sprays über einen längeren Zeitraum genutzt und als Ergänzung zu abschwellenden oder antiallergischen Sprays eingesetzt werden.
Weitere Mittel und Medikamente gegen Schnupfen
Neben Sprays und Kombi-Präparaten bei einer Erkältung gibt es noch mehr Medikamente, die bei Schnupfen angewandt werden. Patienten mit einem allergischen Schnupfen greifen häufig auf Tabletten gegen Schnupfen, die sogenannten Antihistaminika, zurück. Sie eignen sich sowohl zur Vorbeugung eines allergischen Schnupfens als auch zur akuten Therapie. Ihre Wirkweise ähnelt der von antiallergischen Nasensprays: Antihistaminika blockieren die Bindungsstellen für den Entzündungsbotenstoff Histamin, der für die allergischen Beschwerden verantwortlich ist. Für Kinder mit allergischem Schnupfen gibt es Antihistaminika auch als Saft zum Einnehmen.
Machen antiallergische Tabletten gegen Schnupfen müde?
Noch ein Tipp: Nicht immer müssen es bei Schnupfen gleich Medikamente sein. Besonders bei leichten Symptomen können Sie auf die Kraft der Natur oder Hausmittel setzen. Thymian, Bromelain aus der Ananas oder Myrtol sind als pflanzliche Helfer bei Schnupfen geeignet. Es gibt sie in unterschiedlicher Form – als Tabletten, Tropfen, Tee oder zum Einreiben – in der Apotheke zu kaufen.