Bei Scheidenpilz – Kraft der Homöopathie nutzen

Bei Scheidenpilz kann auch Homöopathie Linderung bringen.
Globuli gegen Scheidenpilz werden nach einem strengen Verfahren hergestellt.

In der Homöopathie sucht der Therapeut gezielt nach einer Substanz, die ähnliche Beschwerden wie eine bestimmte Erkrankung auslöst – und verabreicht sie zur Behandlung dieser. „Gleiches mit Gleichem“ therapieren, heißt das Prinzip, bei welchem durch die Verstärkung der Symptome auf die angeregten Selbstheilungsprozesse des Organismus gesetzt wird. Auch Scheidenpilz-Betroffenen können Globuli und andere Mittel helfen. Wie genau die Arzneien wirken, erfahren Sie hier.

Scheidenpilz: Welche Substanzen beinhalten Globuli und Co.?

Diese Arzneien der Homöopathie können Ihnen helfen
  • Kreosotum
  • Borax
  • Allium sativum
  • Calcium carbonicum
  • Cantharis
  • Mercurius solubilis
  • Sufur
  • Belladonna

Gegen eine Infektion der Scheide mit Brennen, Jucken und überwiegend bröckeligem, weißem Ausfluss (Fluor) hat sich eine Vielzahl an verschiedenen Mitteln zur homöopathischen Behandlung bewährt. Dies erklärt sich auch damit, dass selbst bei klar diagnostiziertem Scheidenpilz die Homöopathie – neben den Leitsymptomen wie Brennen, Juckreiz und Ausfluss – zusätzlich die Lebensumstände, Begleiterkrankungen und Gemütslagen des Betroffenen berücksichtigt. Die Arznei wird dann nach der umfassenden Befragung (Anamnese) individuell für den jeweiligen Patienten herausgesucht.t einem Experten erfolgen.

Hinweis:

Wir möchten an dieser Stelle anführen, dass es für die Wirkung der Homöopathie keine wissenschaftlichen Belege gibt. Doch hat diese Behandlungsvariante aufgrund der Menge an positiven Erfahrungen auch eine Berechtigung näher vorgestellt zu werden. Und stellt nach Rücksprache mit einem Experten – einem Arzt oder Homöopathen – durchaus eine Alternative dar, die auszutesten sich lohnt.

Im Folgenden haben wir Ihnen die gängigsten Arzneien der Homöopathie gegen Scheidenpilz zusammengetragen und auch erklärt, bei welchen primären Leitsymptomen sowie Begleiterscheinungen diese zum Einsatz kommen und wie sie wirken.

  • Kreosotum (Buchenholzteer): Kann bei eitrigem, wundmachendem Ausfluss, der starken Juckreiz hervorruft, angewandt werden und wenn es außerdem zu Schwellungen und Wundheit der Vulva (äußere Genitalien) kommt. Buchenholzteer ist vor allem als keimtötend bekannt.

  • Borax (Natriumborat): Borax desinfiziert und findet Anwendung bei weißlichem Vaginalausfluss sowie Entzündungen der ableitenden Harnwege. Diese Betroffenen leiden neben den unmittelbaren Infektionsbeschwerden zusätzlich unter Schlafstörungen und sind tagsüber deswegen sehr gereizt.

  • Allium sativum (Knoblauch): Allium sativum hilft in der Homöopathie gegen Scheidenpilz, wenn Patientinnen – überwiegend während der Menstruation – in der Vagina und an der Vulva Ausschläge haben. Knoblauch hat hier eine antibakterielle und antimykotische Wirkung. Calcium carbonicum (Austernkalk, Calciumcarbonat): Austernkalk hat Einfluss auf das zentrale Nervensystem und damit auch auf die Reizübertragung. Deshalb ist dieses Mittel vor allem bei wundmachendem, milchigem Ausfluss, der zwischen den Monatsblutungen schlimmer wird, sinnvoll. Die Frau fröstelt neben den bereits genannten Beschwerden leicht und die Blutungen treten oft, stark und zu lang.

  • Cantharis (Spanische Fliege): Die Schamlippen der Betroffenen brennen und jucken, besonders beim Wasserlassen. Des Weiteren setzen als Begleitbeschwerden die Regelblutungen zu früh ein und das Blut ist von dunkler bis schwarzer Farbe. Cantharis ist als reine Substanz für Gesunde hochgiftig sowie hautreizend, bei Patientinnen mit den genannten Beschwerden zeigt es sich jedoch verdünnt in Form von Globuli zur Selbstheilung anregend und entzündungshemmend.

  • Mercurius solubilis (Quecksilber): Quecksilber kann sich als homöopathisches Mittel gegen entzündliche Erkrankungen eignen. Es wird vor allem bei langanhaltendem Juckreiz an den Schamlippen, der sich vor der Menstruation, durch Bettwärme, bei Urinkontakt und nachts verschlimmert, angewendet.

  • Sulfur (Schwefel): Die Vulva juckt bei diesen Patientinnen mit Scheidenpilzinfektion sehr stark und weist oft einen Akne-artigen Ausschlag auf. Betroffene verspüren an den Schamlippen sowie in der Scheide ein Brennen und die Frauen treten generell sehr hitzig beziehungsweise reizbar auf. Schwefel wirkt sich auf die (Schleim-)Haut antiseptisch und leicht entzündungshemmend aus.

  • Belladonna (Tollkirsche): Belladonna ist bei Infektionen und hochakuten Entzündungen im Intimbereich anzuwenden. Begleiterscheinungen sind nach unten drückende Unterleibschmerzen, die vor der Menstruation stärker werden. Betroffene Frauen fühlen sich häufig fiebrig und haben ein heißes Gesicht.

Die homöopathische Behandlung setzt eine genaue und umfassende Anamnese durch den Therapeuten voraus. Dabei werden Fragen nicht nur zu den Symptomen, sondern auch zur generellen körperlichen und seelischen Verfassung, zum Charakter sowie zu Vorlieben und Abneigungen gestellt. So ist der Homöopath (Allgemeinmediziner oder Heilpraktiker mit Zusatzausbildung) in der Lage, sich ein Gesamtbild über den Zustand seines Patienten zu machen und ein geeignetes Mittel zu finden.

Wie Globuli gegen Scheidenpilz wirken

In der Homöopathie als ganzheitliche Behandlungsform geht es – auch bei Scheidenpilz – darum, den Körper gezielt einem Reiz auszusetzen, damit dieser entsprechend reagiert. Ziel ist es, den Organismus zur Selbstheilung anzuregen. Dafür werden Substanzen eingesetzt, die die jeweiligen Symptome bei Gesunden auslösen. Das bedeutet, dass Krankheits- und Arzneimittelbild übereinstimmen.

Beispiel:

Gegen juckende und brennende Haut wie bei Nesselsucht kann das homöopathisch aufbereitete Mittel aus Brennnessel (Urtica urens) helfen. Die Pflanze löst bekanntlich bei gesunden Menschen starken Juckreiz aus und soll bei Kranken den eigenen Heilungsprozess fördern.

Homöopathika gibt es vor allem als

  • selbst einzunehmende Streukügelchen (Globuli),
  • Tabletten und
  • Tropfen.

Ampullen werden dem Patienten vom behandelnden Therapeuten injiziert, wobei auch Trinkampullen als Darreichungsart zum Einsatz kommen. Des Weiteren sind homöopathische Arzneimittel in Form von Salben und Augentropfen zu finden.

Aber sind denn Tollkirsche und Quecksilber nicht hoch giftig?

In ihrer Reinform durchaus, aber in der Homöopathie werden derlei giftige Ausgangsstoffe so oft potenziert, dass das Mittel eigentlich nicht mehr nachweisbar ist.

Homöopathischen Arzneien werden bei der Herstellung stufenweise potenziert, das heißt in einem streng vorgeschriebenen Verfahren verdünnt. Der Homöopathika-Produzent oder Apotheker vermischt zunächst die Urtinktur mit Alkohol oder Milchzucker als Arzneistoffträger. Danach erfolgt das Verschütteln oder Verreiben in unterschiedlichen Mengenverhältnissen. Die gängigste Verarbeitung ist die Dezimalpotenzierung (auf die Grundzahl zehn bezogen): Ein Milliliter der Substanz wird mit neun Millilitern Alkohol vermengt (D1). 1 Milliliter der D1-Potenz wird wieder mit neun Milliliter Alkohol vermischt (D2). Und so wiederholt sich das Verfahren bis zur jeweiligen Potenz.

Die Homöopathika sollen jedoch die „gute“ Wirkungsinformation gespeichert haben. Nach homöopathischer Lehre sind diese sogenannten Hochpotenzen (über 30-Mal verdünnt) besonders wirkungsstark.[1]

Alternative zur Homöopathie: Schüßler-Salze gegen Scheidenpilz

Schüßler-Salze sind homöopathisch aufbereitete Mineralsalze, die auch als wichtige Bestandteile im menschlichen Körper vorkommen. Die Auswahl der Mittel ist damit kleiner und klarer. Es gibt die Salze üblicherweise in Tablettenform. So werden zum Beispiel je nach Ausprägung des Fluors (Ausflusses) bei Scheidenpilz unterschiedliche Salze empfohlen:

  • mild, dick, klebrig-weiß: Kalium chloratum (Nr.4)
  • scharf brennend/dünn-wässrig: Natrium chloratum (Nr.8)
  • wässrig, scharf, juckend: Silicea (Nr.11)
  • weißlich: Calcium phosphoricum (Nr.2)

Schüßler-Salze und Homöopathie sind als Naturheilverfahren gute Alternativen zur herkömmlichen Scheidenpilz-Therapie mit Medikamenten. Die Einnahme sollte aber erst nach Absprache mit einem Experten erfolgen.