Fliegen in der Schwangerschaft – Wissenswertes für werdende Eltern
Bald soll es auf Reisen gehen. Doch dieses Mal ist etwas ganz Wesentliches anders – Sie sind schwanger. Was es in Sachen Fliegen in der Schwangerschaft beziehungsweise Frühschwangerschaft für werdende Mütter zu beachten gibt, verraten wir Ihnen im Folgenden.
Fliegen in der Schwangerschaft – geht das?
Falls Sie eine Reise planen, freut es Sie vermutlich zu hören, dass Fliegen in der Schwangerschaft grundsätzlich möglich ist. Je nach Zustand einer Schwangeren kann jedoch vom Reisen abgeraten werden. Zudem gibt es Zeiträume, wie etwa die ersten Schwangerschaftswochen, in denen Frauen vermehrt mit Schwangerschaftsbeschwerden zu kämpfen haben. So ist beispielsweise vielen werdenden Müttern zu Beginn der Schwangerschaft häufig übel.
Es hängt immer stark vom individuellen Zustand einer Schwangeren ab, ob sie eine längere Reise auf sich nehmen sollte. Nur ein Spezialist verfügt über das nötige Fachwissen, um das wirklich einschätzen zu können. Daher ist es in der Schwangerschaft vor dem Antritt jedes Langstreckenfluges unbedingt empfehlenswert, vorher Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten. Auch weil es sich nicht leugnen lässt, dass eine Flugreise Risiken mit sich bringt.
Beim Langstreckenflug in der Schwangerschaft droht eine Thrombose
Wenn eine schwangere Frau in ein Flugzeug steigt, besteht die größte Gefahr für sie darin, dass es zu einer Thrombose kommt. Das bedeutet, dass sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß (oft eine Beinvene) bildet. Die Folge: ein eingeschränkter Blutfluss. Im schlimmsten Fall löst sich das Blutgerinnsel, wird vom Blutstrom mitgezogen und bleibt erst wieder in den kleinen Verästelungen der Lunge hängen. Hier droht eine akute Atemnot.
Zu den Risikofaktoren für eine Thrombose gehören neben
- Rauchen,
- Übergewicht oder
- zu wenig Flüssigkeitszufuhr auch
- Schwangerschaften und
- langes Sitzen.
Um Ihren Blutfluss während der Reise so kontinuierlich wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, die Zehen, Füße und Beine so oft es geht zu bewegen. Das funktioniert auch im Sitzen, indem beispielsweise die Füße einfach hin und wieder auf und ab bewegt werden. Zudem sollten Sie ausreichend trinken – mindestens die täglich benötigte Menge von 1,5 Litern.[1] Eine weitere Option, um einer Thrombose vorzubeugen, bieten Kompressionsstrümpfe. Sie unterstützen die Venen dabei, den Blutfluss in einem gesunden Maß zu halten. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie mehr über diese ganz fest am Körper sitzenden Strümpfe erfahren möchten.
Diese weiteren Risiken bestehen beim Fliegen in der Schwangerschaft
Nicht unbegründet gibt es viele Frauen, die sich den Kopf darüber zerbrechen, ob sie in der Schwangerschaft wirklich fliegen möchten. Neben einer Thrombose gibt es auch diese Risiken, wenn Schwangere reisen:
- Zwischenblutungen
- Erbrechen
- Geburt während des Fluges
Dabei ist es nicht so, dass die Flugreise an sich diese Konsequenzen hervorruft. Vielmehr stellt die eingeschränkte Notversorgung an Bord ein Problem dar. Sie kann im Flugzeug nicht so einfach erfolgen, wie in einer Praxis oder Klinik. Daher gilt im Allgemeinen:
- In der 1. bis 14. Schwangerschaftswoche – also in der Frühschwangerschaft – sollte auf das Fliegen verzichtet werden. In dieser Zeit ist das Risiko für Zwischenblutungen, Fehlgeburten und Erbrechen erhöht.
- Zwischen der 29. und der 35. Schwangerschaftswoche möchten viele Fluggesellschaften ein ärztliches Attest sehen, das bestätigt, dass Ihr Arzt Ihnen grünes Licht für den Flug gegeben hat. Weitere Auskünfte darüber, erhalten Sie direkt bei der gewählten Airline.
Gut zu wissen: Die Mehrheit der Fluggesellschaften verwehrt einer Frau das Fliegen in der Schwangerschaft ab der 36. Schwangerschaftswoche. Die Gefahr, dass es während des Fluges zur Geburt kommt, ist hier erhöht.[2]
Der Zeitraum, der sich für Schwangere am besten zum Reisen eignet, ist in der Regel zwischen der 15. und der 28. Woche der Schwangerschaft. Natürlich nur, wenn der behandelnde Arzt nicht anderer Meinung ist.[2]