Nach dem Pieks: Mückenstiche einfach und schnell behandeln

Eine Mücke hat sich eine Hautstelle zum Stechen gesucht und trinkt unbemerkt ihre Blutmahlzeit. Jetzt gilt es, den Mückenstich zu behandeln.
Mücken sind an einem lauen Sommerabend richtige Plagegeister. Mit den richtigen Tipps lassen sich Mückenstiche aber gut behandeln.

Mücken können den schönsten Sommerabend im Urlaub zunichtemachen. Nicht nur, weil Mückenstiche jucken, sondern so mancher Blutsauger auch Krankheiten übertragt. Wir verraten, wie Sie die Insekten vertreiben und die lästigen Mückenstiche behandeln. Viele der Tipps können Sie übrigens auch für andere Insektenstiche wie etwa von Bienen anwenden.

Hilfe, das juckt – Hausmittel gegen Mückenstiche

Wenn Sie eine Mücke erwischt hat, können Sie den Mückenstich oder auch andere Insektenstiche mit einfachen Hausmitteln behandeln, um in erster Linie den Juckreiz und die Schwellung zu lindern. Geeignete Hausmittel gegen Mückenstiche sind zum Beispiel:

  • Kühlung: Die sofortige Kühlung nach dem Mückenstich kann eine Schwellung verhindern. Am besten die Stelle unter fließend kaltes und vor allem sauberes Wasser halten oder Eiswürfel in ein Tuch legen und damit die Stelle etwa 30 Minuten lang kühlen.[1]

  • Wärme: Mit nur wenige Sekunden andauernder, konzentrierter Wärme von 50 bis 53 Grad Celsius lassen sich die Symptome des Mückenstichs oder Insektenstichs behandeln beziehungsweise sogar verhindern.[2] Entsprechende Wärmestifte erhalten Sie in der Apotheke. Alternativ können Sie auch einen Löffel nehmen, ihn unter heißes Wasser halten, bis er sich aufheizt, und dann auf den betroffenen Bereich legen. Kontrollieren Sie die Temperatur des Wassers mit einem Thermometer.

  • Essig: Um die Einstichstelle zu desinfizieren, tragen Sie bevorzugt Apfelessig auf. Er kann zusätzlich den Juckreiz lindern.

  • Zwiebel: Halbieren Sie eine Zwiebel und reiben Sie mit einer Hälfte die Hautstelle ein. Die enthaltenen ätherischen Öle kühlen und sollen entzündungshemmend wirken.

  • Zitrone: Wie die Zwiebel wird auch die Zitrone aufgeschnitten und auf den Stich gerieben. Die Inhaltsstoffe können ebenfalls die Entzündung hemmen und kühlen.

  • Teebaumöl: Gegen den Juckreiz kann es helfen, etwas Teebaumöl auf die Stelle zu träufeln.

  • Lavendelöl: Auch Lavendelöl soll das Jucken verhindern. Einfach etwas davon auf einen Wattebausch geben und auf die Einstichstelle tupfen.

Als Alternative zu Hausmitteln gegen Mückenstiche können Sie auch zu Juckreiz lindernden Produkten aus der Apotheke greifen.

Mückenstichen auf Reisen vorbeugen: So geht‘s

Egal, ob Thailand, Schottland oder zuhause in Deutschland: Um Mückenstiche oder andere Insektenstiche wie zum Beispiel von Bienen erst gar nicht behandeln zu müssen, sollten Sie sich vor den Blutsaugern in Acht nehmen. Da es unter den Mücken sowohl tag- als auch nachtaktive Arten gibt, ist der Insektenschutz rund um die Uhr wichtig.

  • Repellent verwenden: Dabei handelt es sich um ein Insektenabwehrmittel, das die Tierchen vertreibt, aber nicht tötet. Sie sind mit unterschiedlichen Wirkstoffen verfügbar und halten Mücken fern, indem sie entweder einen schützenden Duftmantel auf der Haut des Menschen bilden oder aber die Rezeptoren der Blutsauger beeinflussen. Beides irritiert die Mücken, sodass sie ihren Wirt nicht finden können.

  • Insektennetz mitnehmen: Besonders im Zelturlaub und in Ländern mit Malariarisiko sollten Sie ein Schutzgitter nicht vergessen. Es gibt Exemplare, die zusammenfaltbar sind und dadurch auch wunderbar in den Reisekoffer passen.

  • Helle und lange Kleidung tragen: Das Anziehen von dicht gewebten Stoffen, wie zum Beispiel Leinen, bewirkt, dass die Mücken nicht bis zur Haut durchdringen. Helle Farben halten die Insekten fern. Grelle Nuancen wie beispielsweise rote oder gelbe Töne erinnern die Mücken dagegen an Blumen und wirken anlockend.

  • Klimaanlage anschalten: Buchen Sie ein Hotelzimmer mit Klimaanlage. Die Insekten lieben es warm sowie feucht und meiden deswegen auf etwa 20 Grad Celsius gekühlte Räumlichkeiten.

  • Rastplatz richtig wählen: Mücken bevorzugen als Aufenthaltsort stehende Gewässer, da diese der ideale Ort zum Brüten sind. Vermeiden Sie deswegen Camping- und Rastplätze in der Nähe von Seen. Decken Sie außerdem mögliche Brutstellen wie Gießkannen oder Planschbecken ab.

Für einen idealen Mückenschutz sollten Sie verschiedene Vorbeugungsmaßnahmen miteinander kombinieren. Aber auch trotz gutem Schutz kann es passieren, dass die Mücke eine Möglichkeit zum Zustechen findet. Doch keine Panik: Behandeln Sie den Mückenstich zeitnah und beobachten Sie eventuelle Veränderungen an der betroffenen Hautstelle.

Gefahren durch Mückenstiche: Mögliche Krankheiten

Das Jucken nach dem Mückenstich ist zwar lästig, aber wenn er schnell behandelt wird, ist das Ganze nicht weiter schlimm. Was jedoch gefährlich ist, sind die durch einige Mücken übertragenen Krankheiten. Klären Sie im Rahmen der Reisevorbereitung daher ab, ob Sie in ein potenzielles Risikogebiet reisen.

  • Malaria: zum Beispiel in Thailand, Indonesien oder Kenia

  • Zika-Virus: unter anderem in Brasilien, Laos oder Uganda

  • Gelbfieber: beispielsweise in Bolivien, Costa Rica oder der Elfenbeinküste

  • Chikungunyafieber: häufig in Argentinien, der Karibik oder auf den Fidschi-Inseln

  • Denguefieber: verbreitet in Ländern wie Indien, den Philippinen, Vietnam oder Sri Lanka

Während Sie gegen das Zika-Virus oder Denguefieber mithilfe von Repellents und Co. vorbeugen sollten, können Sie sich für den Gelbfieberschutz impfen lassen und gegen Malaria vorsorglich Tabletten einnehmen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt über die möglichen Maßnahmen aufklären. Denn bei einer Ansteckung mit einer dieser Krankheiten müssen Sie im Urlaub nicht mehr nur den Mückenstich behandeln, sondern zusätzlich schwere Symptome wie Fieber oder Erbrechen. Ein Gang zum Arzt ist dann unumgänglich.

Informationen zu gesundheitlichen Risiken:

Auf der Webseite des Auswärtigen Amtes finden Sie allerlei potentielle Krankheiten und andere wichtige Informationen rund um das Thema Gesundheit in Ihrem Reiseland.

Darum stechen Mücken

Für den Menschen sind die Mückenstiche lästig, für das Insekt selbst notwendig. Während die Männchen ihren Stechrüssel hauptsächlich zum Saugen von Nektar benötigen, brauchen ihn die Weibchen zusätzlich dazu, um an Blut von Menschen oder Tieren zu kommen. Der Grund: Sie verwenden die daraus gewonnenen Proteine für die Produktion ihrer Eier.

Angelockt wird das Insekt durch chemische Signale wie Gerüche, die der Wirt sendet. Wenn eine Mücke zum Stich ansetzt, bemerkt das der Mensch nur selten. Sie führt ihren Stechrüssel tief in die Haut ein, bis sie auf ein feines Blutgefäß (Blutkapillar) stößt. Anschließend injiziert sie eine Flüssigkeit, die aus Antikoagulantien (Gerinnungshemmer) und Histamin (an Entzündungsreaktionen beteiligtes Gewebshormon) besteht. Das Sekret hemmt die Blutgerinnung, wodurch die Mücke das Blut viel leichter und vor allem unbemerkt trinken kann. Die Flüssigkeit ist auch daran schuld, dass die Haut nach dem Mückenstich anschwillt und juckt. Während des Stichs pumpt die Mücke das Blut in ihren Darm und speichert es dort. Erst wenn sie fertig ist, macht sich der Mückenstich durch die allergische Reaktion bemerkbar und Sie können ihn behandeln.