Denken Sie beim Kofferpacken an die Reiseapotheke
Bald hat das fieberhafte Warten ein Ende und Sie können endlich in Ihren wohl verdienten Urlaub fahren. Sicherlich haben Sie Ihren Koffer in Gedanken schon gepackt. Doch haben Sie auch an eine Reiseapotheke gedacht? Warum Sie so wichtig ist und was in die Reiseapotheke gehört, erfahren Sie hier.
Eine Reiseapotheke – also eine Apotheke zum Mitnehmen – hat einen ganz besonderen Vorteil. Nämlich den, dass Sie Verbandszeug, Tabletten gegen Übelkeit, Schmerzmittel, Desinfektionsmittel und Co. immer dann parat haben, wenn Sie diese Gegenstände brauchen. Das kann Gold wert sein, sollte Ihnen beispielsweise während einer Busreise unerwartet schlecht werden. Und auch bei einem Urlaub an sehr abgelegenen Orten ohne schnellen Zugang zu Apotheken oder Ärzten – beispielsweise bei einer Backpackingtour durch die Regenwälder Thailands – haben Sie mit einer Reiseapotheke immer eine medizinische Grundausstattung dabei.
Reiseapotheke: Darum macht sie Sinn
Gerade, wenn Sie vorhaben in ferne beziehungsweise exotische Länder wie Australien, Thailand, Indien oder Kuba zu fahren, kann Ihre Urlaubsvorbereitung nicht akribisch genug sein. Denn in vielen dieser Regionen lauern Gefahren auf Sie, wie Infektionskrankheiten (beispielsweise Malaria, Gelbfieber oder das Zika-Virus), die durch Mücken übertragen werden. Weshalb, je nach Urlaubsziel, neben einer Reiseapotheke unter Umständen auch Impfungen von Vorteil sind – Ihr Hausarzt ist für das Thema Krankheitsvorsorge auf Reisen im Übrigen ein erster Ansprechpartner.
Doch im Urlaubsland drohen nicht nur Infektionskrankheiten. Auch Reiseübelkeit, Durchfall oder ein Sonnenbrand können Ihnen das Lachen vergehen lassen – an Erholung ist dann kaum noch zu denken. Aber: Mit einer gut bestückten Reiseapotheke stehen die Chancen gut, dass mögliche kleinere oder größere Lappalien wie eine Schnittwunde oder eine Magenverstimmung Ihren Urlaub nicht ruinieren.
Eines der gravierendsten Probleme in Sachen Gesundheit auf Reisen ist die Tatsache, dass bereits in nicht ganz so exotischen Ländern wie Italien oder Spanien in der Regel eine Sprachbarriere besteht. Damit ist es auch viel komplizierter als zu Hause, zum Beispiel einem Apotheker seine Beschwerden zu schildern. Die Folge: Er versteht Sie nicht und kann Ihnen keine Empfehlung für ein Medikament oder Medizinprodukt aussprechen. Und falls er es doch machen sollte, besteht unter Umständen wiederum die Schwierigkeit, dass es Ihnen nicht möglich ist, der Anwendungsschilderung zu folgen. Besser ist es also, wenn Sie bereits eine gewisse Basis zur Selbstmedikation von Zuhause mitnehmen.
Was gehört in die Reiseapotheke?
Falls nicht anders von einem Mediziner empfohlen, haben Sie in der Regel eine gut gepackte Reiseapotheke, sobald diese Folgendes beinhaltet:
- persönliche Medikamente (diese nehmen Sie auch Zuhause, wie Blutdruckmittel oder Arzneien gegen chronische Krankheiten)
- Medikamente gegen Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Reisekrankheit
- Medikamente gegen Fieber und Schmerzen (beispielsweise Arzneimittel mit Paracetamol oder Ibuprofen)
- Augensalbe/tropfen (für mögliche Augenentzündungen)
- Verbandsmaterial (Binde, Rollpflaster, Dreieckstuch, Wundkompresse, Schere)
- Desinfektionsmittel
- Fieberthermometer
- Pinzette
- Pflaster
- Blasenpflaster
- Repellent (Insektenschutzmittel)
- Sonnencreme (je nach Urlaubsort mit Lichtschutzfaktor 20 oder höher)
- Wasserdesinfektionstabletten (für Reiseziele mit niedrigem Hygienestandard)[1]
Falls Sie eine Frau sind, sollten Sie darüber hinaus beim Befüllen Ihrer Reiseapotheke an Ihre Antibabypille – sofern Sie eine einnehmen – denken. Vergessen Sie zudem Medikamente gegen Menstruationsscherzen sowie Binden und Tampons nicht. Denn auf Reisen kann Ihr Organismus durcheinanderkommen und eine Regelblutung unerwartet auftreten beziehungsweise mit Schmerzen einhergehen.
Reisen Sie mit Ihrem kleinen Schützling, ist es empfehlenswert, wenn Sie Ihre Reiseapotheke für Kinder abstimmen. Am besten beraten sind Sie in diesem Fall bei Ihrem Arzt oder Apotheker. Denn nicht alle (rezeptfreien) Medikamente und Medizinprodukte sind für noch sehr junge Menschen geeignet. Tipp: Manchmal kann bereits ein bunt bedrucktes Pflaster auf der verwundeten Haut Wunder bewirken und die Schmerzen sind plötzlich vergessen.
Die Homöopathie ist eine alternativmedizinische Heilmethode. Die Substanzen, denen man einen heilenden Effekt nachsagt, werden durch ein Potenzierungsverfahren so sehr verdünnt, dass sie im einzunehmenden homöopathischen Mittel – häufig in Form von Globuli (kleine weiße Kügelchen) – nur noch in geringsten Spuren enthalten sind.
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die auf die Homöopathie setzten, sollten Sie beim Packen für Ihren Urlaub nicht nur an die Standardreiseapotheke, sondern auch an eine homöopathische Reiseapotheke denken. Doch was gehört in die homöopathische Reiseapotheke? Bewährt haben sich unter anderem diese alternativmedizinischen Präparate:
- Coffea C30: auf Basis von Kaffee bei Schlaflosigkeit und Überdrehtheit vor Vorfreude oder Nervosität
- Argentum nitricum C30: auf Basis von Silbernitrat bei Angstzuständen (Flugangst, Höhenangst), Hektik, nervösem Durchfall oder Harndrang
- Aconitum C30: auf Basis von Eisenhut bei Panikattacken oder Schock nach einem Unfall
- Gelsemium C30: auf Basis von Gelben Jasmin bei Zittrigkeit, Reisefieber oder Schwäche auch in Verbindung mit Durchfall und Kopfschmerzen[2]
Falls Sie noch weitere Anregungen für Ihre homöopathische Reiseapotheke benötigen, können Sie sich in einer homöopathischen Praxis beraten lassen.