Impfungen und Reiseapotheke: Das sollten Sie für Südafrika wissen
Werfen Sie einen Blick auf Ihren Impfpass, bevor Sie in den Flieger nach Südafrika steigen. Haben Sie eine Tetanus-Impfung? Und wie sieht es mit Ihrem Grippeschutz aus? Wir verraten Ihnen, welche Impfungen Sie für einen Besuch im südlichsten Staat des afrikanischen Kontinents benötigen und was in Ihrer Reiseapotheke nicht fehlen darf.
Wichtige Impfungen für den Urlaub in Südafrika
Wenn Sie mit einem Direktflug aus Europa nach Südafrika fliegen, sind keine verpflichtenden Impfungen vorgesehen. Sollten Sie aber aus einem Land einreisen, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Gelbfieberendemiegebiet deklariert hat, benötigen Sie den Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Zu diesen Regionen zählen Länder wie Kenia oder Äthiopien . Eine vollständige Liste mit allen betroffenen Nationen finden Sie auf der Website der WHO. Die Impfempfehlung gilt im Übrigen auch, wenn Sie einen Zwischenstopp in einem dieser Risikogebiete gemacht haben beziehungsweise ihr dortiger Aufenthalt länger als zwölf Stunden[1] angedauert hat. Aber selbst bei einer kürzeren Landung empfiehlt sich eine vorsorgliche Impfung gegen Gelbfieber, da der Weiterflug nach Südafrika unter Umständen Verspätung haben könnte.
Grundsätzlich rät das Auswärtige Amt zu einer Impfung gegen Hepatitis A (infektiöse Gelbsucht) und B (Entzündung der Leber) für Reisen nach Südafrika. Des Weiteren wird eine Kontrolle des Impfpasses auf gängige Standardimpfungen empfohlen. Dazu zählen:
- Tetanus (Wundstarrkrampf)
- Diphtherie (Infektion durch Bakterien)
- Pertussis (Keuchhusten)
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Pneumokokken (bakterielle Infektion)
- Masern, Mumps, Röteln (hochgradig infektiöse Krankheiten)
- Influenza (Grippe)
Alle, die einen längeren Aufenthalt planen und in dieser Zeit zum Beispiel Campen gehen oder etwa im Rahmen des Tierschutzes Kontakt zu Wildtieren haben, sollten vor der Reise nach Südafrika an eine Impfung gegen Tollwut denken. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch infizierte Säugetiere übertragen wird.
Achtung, Malaria: Wo in Südafrika besondere Vorsicht geboten ist
Das Risiko für eine Erkrankung an Malaria ist in einigen Gegenden Südafrikas besonders hoch. Informieren Sie sich vor Reiseantritt, in welchen Gebieten aktuell eine Gefahr besteht. Dies kann sich aufgrund der Dauer der Regenzeit saisonal ändern. Der Grund: Mücken lieben es warm und feucht, um brüten zu können.
Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die insbesondere in tropischen und subtropischen Ländern auftritt. Die Erreger, sogenannte Protozoen (Einzeller) der Gattung Plasmodium, werden von der dämmerungs- und nachtaktiven Anophelesmücke übertragen. Die Symptome wie Fieber, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen treten frühestens sieben Tage nach dem Stich[2] auf. Normalerweise dauert es sogar länger, bis Betroffene die Anzeichen einer Infektion mit Malaria merken. So sollten Sie auch nach der Rückkehr aus dem Urlaub in Südafrika – genauer gesagt bis zu einem Jahr danach[3] – bei den genannten grippeähnlichen Symptomen sofort zum Arzt gehen. Die gefährlichste Form von Malaria ist Malaria tropica, die tödlich enden kann.
Die Gefahr von Malaria ist in folgenden Gebieten Südafrikas vorhanden:
- hohes Risiko von Oktober bis Mai: im Osten der Mpumalanga-Provinz inklusive des Krüger Nationalparks, im Norden und Nordosten der Limpopo-Provinz, Waterbergen, im Nordosten von KwaZulu-Natal samt des Tembe- und Ndumu-Nationalparks
- mittleres Risiko von Juni bis September: im Osten der Mpumalanga-Provinz mit dem Krüger Nationalpark, im Norden und Nordosten von KwaZulu-Natal
- geringes Risiko: im übrigen Tiefland von KwaZulu Nataln
Eine Impfung gegen Malaria gibt es noch nicht. Sie können vor Ihrer Reise nach Südafrika allerdings trotzdem vorbeugend gegen die Krankheit handeln.
Malaria in Südafrika: So schützen Sie sich
Wenn Sie eine Reise in eine Gegend mit hohem Malariarisiko planen – also zum Beispiel eine Safari durch den Krüger Nationalpark – empfiehlt es sich, eine Chemoprophylaxe durchzuführen. Dabei handelt es sich um die Einnahme von Tabletten mit Wirkstoffen wie beispielsweise Atovaquon in Kombination mit Proguanil. Die Wirkstoffe verhindern zwar nicht die Infektion, dafür aber das Auftreten der Symptome. Einige Medikamente zur Chemoprophylaxe können auch im Notfall zur Selbstbehandlung (Stand-by-Therapie) verwendet werden, wenn Verdacht auf Malaria besteht, aber in Südafrika kein ärztlicher Zugang vorhanden ist.
Wenn Sie bereits wegen der Impfungen für Südafrika einen Reise- oder Tropenmediziner aufsuchen, fragen Sie auch zeitgleich nach einer passenden Chemoprophylaxe. Nehmen Sie einen ausreichenden Vorrat mit, die genaue Menge kann Ihnen der Arzt empfehlen. Übrigens: Falls Sie die Chemoprophylaxe vergessen, können Sie die Medikamente auch vor Ort in guter Qualität kaufen.
Ansonsten ist es grundsätzlich wichtig, sich im Rahmen einer ausreichenden Expositionsprophylaxe (nicht-medikamentöse Vorbeugemaßnahme) vor den Mückenstichen zu schützen. Beachten Sie folgende Mückenschutztipps:
- Verwenden Sie vor allem nachts ein Repellent (Insektenabwehrmittel).
- Tragen Sie lange, dicht gewebte Hosen und Oberteile in gedeckten Farben, denn Mücken bevorzugen grelle Blütenfarben wie Rot oder Gelb.
- Schlafen Sie unter einem Moskitonetz, das am besten mit einem Insektizid (Insektenvernichtungsmittel) imprägniert wurde.
- Halten Sie sich nicht an stehenden Gewässern auf, da Mücken hier bevorzugt brüten.
- Buchen Sie ein Hotelzimmer mit Klimaanlage und halten Sie besonders nachts die Fenster geschlossen. Die kleinen Blutsauger meiden gekühlte Räume.
Eine Kombination aus Chemoprophylaxe und Mückenschutz gilt als gute Maßnahme zur Vorbeugung gegen Malaria. Schützen Sie sich besonders nachts, denn in Südafrika werden 90 Prozent der Malariainfektionen zwischen 22 Uhr und 2 Uhr morgens übertragen, da die Mücken zu dieser Zeit besonders aktiv sind.[4]
Vom Repellent bis hin zum Kondom: Die Reiseapotheke für Südafrika
Neben den Impfungen sollten Sie auch an eine gut gefüllte Reiseapotheke für Südafrika denken. Packen Sie zusätzlich zu Repellent und Tabletten zur Chemoprophylaxe folgende Arzneimittel und Gegenstände ein:
- Mittel gegen Durchfall
- Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen
- Schmerz- und Fiebermittel
- Arznei gegen Erkältung
- Wundsalbe
- Sonnencreme
- Pinzette
- Schere
- Desinfektionsspray für Hände und Gegenstände
- Pflaster und Verbandszeug
- Fieberthermometer
- Kondome
Das Mittel gegen Durchfall ist in der Reiseapotheke für Südafrika besonders wichtig, da mögliche Beschwerden nicht unwahrscheinlich sind. Der Grund: Die hygienischen Standards in Südafrika entsprechen teilweise nicht denen in Europa. Um Durchfallerkrankungen zu vermeiden, trinken Sie Wasser nur aus verschlossenen Flaschen aus dem Supermarkt. Kochen, schälen oder desinfizieren Sie Lebensmittel vor dem Verzehr und waschen Sie sich regelmäßig die Hände.
Zudem gilt HIV/Aids als größtes gesundheitliches Problem in Südafrika. Mit der Immunschwäche geht häufig eine Tuberkulose (bakterielle Infektionskrankheit) einher, was für die hohe Sterblichkeitsrate von HIV-Patienten mitverantwortlich ist. Neben Bluttransfusionen stellt ungeschützter Geschlechtsverkehr ein mögliches Übertragungsrisiko von HIV dar. Wenn Sie Sex mit Gelegenheitsbekanntschaften planen, gehören Kondome unbedingt in die Reiseapotheke für Südafrika.
In größeren Städten ähneln private Krankenhäuser denen in Europa. Staatliche Einrichtungen dagegen sind schlechter ausgestattet, aber auch dort finden Sie eine gute Behandlung. Nur in ländlichen Regionen ist die medizinische Versorgung ungenügend. Der Besuch beim Arzt oder der Aufenthalt im Krankenhaus ist in der Regel sofort in bar zu begleichen.
Denken Sie vor Reiseantritt auch an eine Reisekrankenversicherung und schließen Sie zudem eine Rückholversicherung ab, um bei schwerer Erkrankung wieder in die Heimat geflogen zu werden.
Wenn Sie an alle wichtigen Impfungen für Südafrika gedacht, sich über den Schutz vor Malaria Gedanken gemacht und die Reiseapotheke gepackt haben, sind Sie bestens für Ihren Urlaub gerüstet.