Impfungen und Reiseapotheke: Für einen gesunden Urlaub in Indien
Bunt und vielfältig: So wird Indien häufig beschrieben. Ein guter Grund, um seinen nächsten Urlaub in das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde zu planen. Damit die Reise ohne gesundheitliche Zwischenfälle abläuft, denken Sie an Impfungen und Reiseapotheke für Indien. Alles Wichtige haben wir für Sie in einem Überblick zusammengestellt.
Checken Sie die Impfungen vor Ihrem Urlaub in Indien
Grundsätzlich sind keine bestimmten Impfungen für die Reise nach Indien notwendig, Sie sollten allerdings zur Sicherheit den Standardschutz prüfen. Beachten Sie folgende Informationen zu den Impfungen für Ihre nächste Reise nach Indien:
- Gelbfieber: Bei direkter Einreise aus Europa benötigen Sie keine Gelbfieberimpfung. Wenn Sie allerdings aus einem Risikoland nach Indien einfliegen, zum Beispiel aus den afrikanischen Staaten Kenia oder Äthiopien, brauchen Sie einen schriftlichen Nachweis über den Impfschutz.
- Standardimpfungen: Kontrollieren Sie Ihren Impfpass. Zu den gängigen Impfungen zählen jene gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie (Infektion durch Bakterien), Pertussis (Keuchhusten), Poliomyelitis (Kinderlähmung), Pneumokokken (bakterielle Infektion), Masern, Mumps, Röteln (hochgradig infektiöse Krankheiten) und Influenza (Grippe).
- Empfohlene Reiseimpfungen: Für Indien wird darüber hinaus ein Schutz gegen Hepatitis A (infektiöse Gelbsucht) und Typhus (bakterielle Infektionskrankheit) empfohlen.
- Bei Langzeitaufenthalt: Wenn Sie über mehrere Wochen bis Monate in Indien bleiben, sollten Sie sich zudem gegen Hepatitis B (Leberentzündung), Tollwut (Viruserkrankung), Meningokokken-Meningitis (Form von Hirnhautentzündung) und Japanische Encephalitis (durch Mücken übertragene Virusinfektion) impfen lassen.
Informieren Sie sich vor Reiseantritt bei einem Reisemediziner über die für Sie individuell benötigten Impfungen für Indien.
Checkliste für die Reiseapotheke: Koffer packen für Indien
Wenn Sie alle Impfungen kontrolliert haben, können Sie sich um die Reiseapotheke für Indien kümmern. Diese sollte Medikamente gegen alle gängigen Beschwerden enthalten. Fragen Sie dazu am besten ebenfalls Ihren Hausarzt oder einen Reisespezialisten. Empfohlen werden in der Regel folgende Utensilien:
- Mittel gegen Durchfall
- Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen
- Schmerz- und Fiebermittel
- Arznei gegen Erkältungssymptome (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen)
- Wundsalbe
- Sonnencreme
- Repellent (Insektenabwehrmittel)
- Pinzette
- Schere
- Desinfektionsspray für Hände und Gegenstände
- Pflaster und Verbandszeug
- Fieberthermometer
- Kondome
Denken Sie auch an die persönlichen Medikamente und nehmen Sie am besten immer die Originalpackung samt Beipackzettel in der Reiseapotheke nach Indien mit. So können Sie bei einer möglichen Behandlung Ihren Arzt über die Wirkstoffe informieren oder gegebenenfalls Medikamente nachkaufen.
Welche ist die beste Reisezeit für den Urlaub in Indien?
Sie suchen nach einem geeigneten Zeitraum für Ihren Urlaub? Dann informieren Sie sich zuvor über die ideale Reisezeit für Indien. Je nachdem, welche Gebiete Sie erkunden möchten, variieren die empfohlenen Aufenthaltsmonate, die in etwa wären:[1]
- Norden: In den Monaten Oktober bis März sollten Sie in den Norden des Landes fliegen, denn in den übrigen Sommermonaten sorgt der feuchte Monsun für zahlreiche Niederschläge und heiße Temperaturen.
- Westküste: Ähnliches gilt für westlichen Regionen Indiens. Auch hier empfiehlt es sich, wegen des Monsuns, die Reisezeit von Oktober bis März zu wählen.
- Süden: Die beste Reisezeit für den Süden Indiens liegt zwischen Dezember und Februar. In diesen Monaten sind die Temperaturen besonders angenehm, der Niederschlag im Jahresvergleich am geringsten.
- Himalaja Gebirge: Wen es in die Berge zieht, sollte zwischen Juli und September nach Indien fliegen. Der Grund: In den übrigen Monaten kann es zu starken Schneestürmen kommen.
Aufgrund der Größe des Landes gibt es somit nicht nur eine perfekte Reisezeit für Indien, vielmehr unterscheidet sie sich je nach Region.
Vorsicht vor Mückenstichen: Mögliche Krankheiten
Die Zeit während des Sommermonsuns in etwa zwischen Juni und September sollte im Idealfall gemieden werden, da es zur und nach der Regenzeit zahlreiche Mücken gibt. Das Übertragungsrisiko von Infektionen ist dann in Indien besonders hoch und erfordert einen guten Mückenschutz. Impfungen sind in den wenigsten Fällen möglich. Vor folgenden Erkrankungen sollten Sie sich schützen:
- Malaria: Das Risiko der Infektionskrankheit besteht in ganz Indien – bis auf Gebirge mit einer Höhe von mindestens 1.500 Metern.[2] Auch Großstädte, wie zum Beispiel Mumbai, sind nicht ausgenommen. Da die Malariamücke vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv ist, gilt es, sich besonders zu diesen Stunden zu schützen, beispielsweise durch ein Moskitonetz. Eine Impfung gegen Malaria ist zwar bisher nicht möglich, es gibt allerdings Tabletten, die vor dem Reisebeginn nach Indien eingenommen werden können (Chemoprophylaxe).
- Denguefieber: Die Viruserkrankung wird von tagaktiven Mücken übertragen. Grundsätzlich ist die Gefahr einer Infektion im ganzen Land hoch, besonders aber an den Küsten, in Städten und in Höhenlagen bis circa 1.500 Metern.
- Chikungunya: Auch diese Erkrankung wird von tagaktiven Mücken verbreitet. Betroffen sind insbesondere bevölkerungsreiche Küstengebiete und große Metropolen wie Mumbai oder Neu-Delhi.
- Zika: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch von einer Reise in die betroffenen Risikogebiete, wie zum Beispiel eben Indien, ab. Der Grund: Das Virus kann auch von der Mutter auf das ungeborene Baby übertragen werden und zu schweren Fehlbildungen führen. Da es gegen das Virus keinerlei medikamentöse Vorsorgemaßnahme gibt, müssen Reisende auf den Mückenschutz am Tag und in der Nacht achten.
- Japanische Encephalitis: Die Entzündung des Gehirns wird von Viren verursacht, die durch tagaktive Stechmücken übertragen werden. Die Regionen Uttar Pradesh und Bihar weisen ein höheres Infektionsrisiko auf als die restlichen Gegenden Indiens, in denen dennoch auch ganzjährig eine geringe Gefahr besteht. Eine vorbeugende Impfung ist vor Abreise nach Indien möglich. Informieren Sie sich darüber bei Ihrem Hausarzt.
Um sich vor Mückenstichen zu schützen, sollten Sie auf einen ganztätigen Mückenschutz setzen. Wir haben für Sie hilfreiche Tipps gegen die Blutsauger zusammengefasst.
Ab in den Urlaub: Mehr Tipps für die Reise
Neben den Impfungen und der Reiseapotheke gibt es für den Trip nach Indien einige weitere Dinge zu beachten, um gesund durch den Urlaub zu kommen:
- Hygiene: Durchfallerkrankungen gehören zu häufigen gesundheitlichen Problemen im Indienurlaub. Eine gute Hygiene ist somit empfehlenswert. Trinken Sie Wasser nur aus geschlossenen Flaschen und Dosen. Kochen Sie Obst und Gemüse vor dem Verzehr ab oder schälen Sie es. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und halten Sie Fliegen von Ihrem Essen fern. Denn das Risiko einer Infektion mit zum Beispiel Salmonellen oder Shigellen, Hepatitis A und E (virale, infektiöse Entzündung der Leber) sowie Wurmerkrankungen besteht im gesamten Land.
- Geschlechtsverkehr: Die Übertragung von HIV/Aids ist in Indien ein großes Problem. Das Virus wird durch beispielsweise Blutinfusionen, Nadeln beim Tätowieren oder ungeschützten Sex übertragen. Denken Sie deswegen bei flüchtigen Bekanntschaften immer an ein Kondom.
- Höhenkrankheit: Falls Sie einen Trekkingurlaub im Norden Indiens geplant haben, lassen Sie sich von einem spezialisierten Arzt beraten. Denn vor allem bei einem raschen Aufstieg auf über 2.300 Meter kann die Höhenkrankheit[2] mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Leistungsabfall bis hin zu Sehstörungen, Schwindel und Atemnot auftreten. Auch wenn Sie jung, gesund und trainiert sind, können Sie betroffen sein. Schließen Sie im Rahmen Ihrer Auslandskrankenversicherung bei geplanten Bergtouren eine Bergrettung mit ein.
- Sonnenbrand: Vor allem im Süden des Landes ist wegen der Äquatornähe die Gefahr von Verbrennungen durch übermäßige Sonneneinstrahlung groß. Verwenden Sie einen ausreichenden Sonnenschutz und achten Sie darauf, dass vor allem Kinder und ältere Menschen genug trinken.
- Luftverschmutzung: Besonders in den großen Städten wie Delhi und Kalkutta ist die Luft stark durch Verbrennungsrückstände, Abgase und Qualm verunreinigt. Der Gesundheitszustand von Menschen, die an Asthma und anderen chronischen Atemwegserkrankungen leiden, könnte sich durch den Aufenthalt verschlechtern. Reisende sollten auf Mundschutz setzen und im Idealfall die Ballungsgebiete meiden.
- Medizinische Versorgung: Diese schwankt abhängig von der Gegend. Während die Standards in ländlichen Regionen medizinisch, hygienisch, technisch sowie organisatorisch sehr schlecht sind, können die Kliniken in den Großstädten problemlos mit entsprechenden Einrichtungen in Europa mithalten. Die Kosten sind hier allerdings sehr hoch und müssen meist angezahlt werden.
Wenn Sie diese Ratschläge zusätzlich zu den Impfungen und der Reiseapotheke befolgen, müssen Sie sich in Indien keine Gedanken um Ihre Gesundheit machen.