Reiseimpfungen und gesundheitliche Vorsorge für den Urlaub
Das Reiseziel ist ausgewählt, der Flug gebucht und die Route steht: Machen Sie sich im nächsten Schritt Gedanken um die Reiseimpfungen, die Sie für Ihr Urlaubsland benötigen. Erfahren Sie, wo Sie wichtige Informationen finden und worauf Sie – Ihrer Gesundheit zuliebe – beim Packen des Koffers achten sollten.
Vor dem Urlaub: Reiseimpfberatung einholen
Nicht jede Reise benötigt eine umfangreiche Vorbereitung. Doch sobald Sie eine Fernreise in ein noch unbekanntes Land antreten, sollten Sie sich vorab mit den möglichen Krankheiten vor Ort befassen und über geeignete Präventionsmaßnahmen nachdenken. Diese hängen oft von folgenden Faktoren ab:
- Ziel (Bleiben Sie in Europa oder geht es in die Tropen etwa nach Thailand?)
- Jahreszeit im Reiseland (Reisen Sie auf die Nord- oder Südhalbkugel? Wie ist das vorherrschende Klima?)
- Dauer (Ist ein längerer Aufenthalt über mehrere Wochen oder sogar Monate geplant?)
- Stil (Machen Sie eine Rucksackrundreise, Tagesausflüge oder verweilen Sie dauerhaft in einem Ressort?)
- Aktivitäten während des Urlaubs (Gehen Sie zelten oder wandern?)
Sobald Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, sollten Sie – am besten mindestens einen Monat vor Abflug – zur Reiseimpfberatung gehen. Erste Anhaltspunkte zu Vorsorgemaßnahmen finden Sie auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Dort existiert ein Überblick über gesundheitliche Hinweise zu Krankheiten oder medizinischer Versorgung in Ihrem Reiseland. Wenden Sie sich anschließend rechtzeitig an einen Reise- oder Tropenmediziner, der Ihnen die nötigen Reiseimpfungen empfiehlt. Wenn Sie keinen Spezialisten kennen, befragen Sie zunächst Ihren Hausarzt. Womöglich kann er Ihnen erste Informationen zu Risikogebieten sowie benötigten Impfungen geben und Sie dann an einen Spezialisten überweisen.
Was gehört noch zur Reisevorsorge?
Die Reiseimpfberatung ist nur ein Teil der Präventionsmaßnahme, um Krankheiten im Urlaub vorzubeugen. Denken Sie auch daran, dass der schnelle Zeitzonen- und Klimawechsel den Körper belastet, was etwa zu Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Halsschmerzen führen kann. Darüber hinaus sollten Sie sich um folgende Aspekte vor Ihrer Reise Gedanken machen:
- Hygiene: Nicht jedes Reiseland weist gute hygienische Standards auf. Während Sie in Ländern wie Australien in den meisten Regionen keine Probleme haben werden, vermeiden Sie es, zum Beispiel in Thailand oder Indonesien Wasser aus dem Hahn zu trinken. Kaufen Sie stattdessen nur Wasser aus dem Supermarkt in verschlossenen Flaschen. Benutzen Sie es auch, um Obst und Gemüse vom Markt gründlich zu waschen, bevor Sie es verzehren. Von Zuhause können Sie etwa ein Desinfektionsmittel für die Hände mitnehmen, das Sie zwischendurch immer wieder verwenden sollten.
- Fliegen: Thrombose, Jetlag oder Reiseübelkeit – Flüge sind für viele Menschen nicht angenehm. Ein Langstreckenflug, etwa nach Kuba, dauert mehr als elf Stunden und stellt eine körperliche Belastung dar. Versuchen Sie diese Beanspruchung zu minimieren: Stehen Sie während des Fluges häufiger auf und bewegen Sie sich. Das verhindert die Bildung von Blutgerinnseln, also einer Verstopfung der Venen, was wiederum zu einer Thrombose führen kann. Buchen Sie deswegen am besten einen Sitzplatz am Gang. Kompressionsstrümpfe sorgen zusätzlich dafür, dass das Blut besser im Körper verteilt wird. Verzichten Sie im Flugzeug zudem auf Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke. Passen Sie stattdessen Ihren Rhythmus schon während des Fluges an die neue Zeitzone an, um Jetlag zu vermeiden. Gegen die Reiseübelkeit können bestimmte Medikamente helfen, die noch vor Abflug eingenommen werden.
- Reisekranken- und Rückholversicherung: Neben den Reiseimpfungen ist die Krankenversicherung für das Ausland besonders wichtig. Da die medizinische Versorgung in vielen Reiseländern wie Indien schlecht ist, sollten Sie zusätzlich eine Versicherung abschließen, um im Notfall bei einer schweren Erkrankung wieder zurückgeholt zu werden.
- Reiseapotheke: Neben Gegenständen wie Pflastern, Schmerztabletten oder einer Pinzette, gehört auch ein Insektenschutzmittel in die Reiseapotheke. Vergessen Sie zudem individuelle Medikamente nicht, die Sie unbedingt im Handgepäck mit sich führen sollten. Bei größeren Mengen an Flüssigkeiten ist eine Bescheinigung vom Arzt nötig. So dürfen Sie das Arzneimittel, trotz einer Füllmenge von mehr als den vorgeschriebenen 100 Millilitern, in die Flugzeugkabine mitnehmen.
- Geplante Aktionen: Sie möchten Bergsteigen oder Tauchen ausprobieren? Dann lassen Sie sich vorab unbedingt von einem Arzt auf Ihre körperliche Tauglichkeit hin untersuchen. Bei Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Beispiel ist von solchen Aktivitäten abzuraten. Beim Tauchen kann die Schule vor Ort sogar ein Tauchtauglichkeitszeugnis von Ihnen verlangen, das Ihnen ein Hausarzt mit Erfahrung in Tauchmedizin ausstellt.
Übrigens: Wenn Sie nur eine Kurzreise von ein paar Tagen unternehmen, sollten Sie trotzdem bei der Reisevorsorge sorgsam vorgehen und die Reiseimpfungen nicht vergessen. Machen Sie sich auch in diesem Fall vorab Gedanken zu den einzelnen Punkten und fragen Sie im Rahmen der Reiseimpfberatung Ihren Arzt nach weiteren Informationen für Ihr Reiseland.
Mückenschutz auf Reisen: Insektenschutzmittel, Kleidung und Co.
Ein wichtiger Punkt zur der Vermeidung von Infektionen ist der Schutz vor Mückenstichen. Denn manche der kleinen Blutsauger übertragen Krankheiten wie Malaria, Denguefieber oder das Zika-Virus. Gegen einige Erkrankungen, wie zum Beispiel Malaria, gibt es Vorsorgemaßnahmen; hier in Form von speziellen Tabletten (Chemoprophylaxe). Eine Impfung existiert dagegen nur in seltenen Fällen. Stattdessen müssen Sie die Stiche so gut es geht verhindern. Folgende Maßnahmen haben sich im Mückenschutz besonders bewährt:
- Insektenschutzmittel: Ein sogenanntes Repellent (Abwehrmittel gegen Insekten) hält Mücken erfolgreich fern. Inhaltsstoffe wie DEET (Diethyltoluamid) wirken unter anderem gegen Malariamücken. Der Duftmantel, den das Insektenschutzmittel auf der Haut bildet, verwirrt die Blutsauger, sodass sie den Menschen nicht mehr finden.
- Kleidung: Tragen Sie in Regionen mit vielen Mücken und hohem Infektionsrisiko als Mückenschutz lange, helle und dicht gewebte Kleidung. Die unauffälligen Farben locken die Tiere nicht an und lange Hosenbeine und Ärmel geben ihnen keinen Raum für Stiche.
- Mückennetze: Ein engmaschiges Insektenschutznetz, das Sie zusammenfalten und im Reisekoffer verstauen können, darf auf der Tropenreise nicht fehlen. In Malariagebieten beispielsweise sollten Sie sogar zu imprägnierten Netzen greifen – also Exemplaren, die zusätzlich mit einem Insektizid bearbeitet sind. Die Mücken sterben dann bei Kontakt mit dem Netz.
- Klimaanlage: Die Insekten lieben eine warme und feuchte Umgebung. Buchen Sie deswegen im Urlaub ein Hotelzimmer mit Klimaanlage, die Sie auf etwa 20 Grad Celsius einstellen. Die Tierchen werden davon absehen, Ihren Schlafraum aufzusuchen.
Vergewissern Sie sich vor Abreise, ob in Ihrem Urlaubsland oder -ort durch Mücken übertragene Krankheiten vorherrschen. Einige Länder sind sehr groß und je nachdem in welches Gebiet und zu welcher Jahreszeit Sie fliegen, sind Reiseimpfungen oder andere Prophylaxen empfehlenswert. Als Beispiel: Während in nördlichen Gebieten Südafrikas in den Monaten Oktober bis Mai das Malariarisiko hoch ist, brauchen Sie dort zu einer anderen Reisezeit in der Regel keine Bedenken zu haben.