Achtung: nicht nur körperliche Symptome erwähnen

Doch es gibt auch Hausärzte, die von Psychologie und Psychotherapie überhaupt nichts halten. Sie kümmern sich nur um die körperlichen Symptome, ohne darauf zu achten, welche Ursachen und welche komplexen Zusammenhänge damit verbunden sind.

Die körperlichen Symptome versuchen sie mit Medikamenten zu beseitigen, die oft viele Nebenwirkungen haben und nicht helfen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hausarzt Ihren Zustand nicht richtig oder zu einseitig behandelt, sollten Sie entweder noch einen anderen Arzt aufsuchen oder Ihren Hausarzt ein wenig sensibilisieren.

So sensibilisieren Sie Ihren Hausarzt:

  • überwinden Sie Ihre Scheu, über psychische Ursachen und Symptome zu sprechen

  • fragen Sie den Hausarzt direkt, ob Stress, Anspannung und Ärger für Ihren Zustand verantwortlich sein könnten

  • scheuen Sie sich nicht, offen über Ihre Probleme am Arbeitsplatz oder in der Familie zu berichten

  • fragen Sie, welche Therapie - außer der Therapie mit Medikamenten - er noch empfiehlt

Überweisung durch den Hausarzt

Ob ein Hausarzt Sie überweist oder nicht, hängt nicht nur von seinen fachlichen Kompetenzen, sondern auch vom Honorar für ärztliche Behandlung ab. Die Krankenkassen stellen Hausärzten und Fachärzten nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung, das nicht überschritten werden darf.

 

Überschreitet ein Hausarzt das Budget dennoch, weil er zum Beispiel alle Patienten selbst behandeln möchte und nicht an die Fachkollegen überweist, hat er dadurch nur Nachteile. Er bekommt pro Patient nur die medizinischen Leistungen in einem Zeitraum von drei Monaten erstattet. Deshalb sollte jeder Hausarzt ein Interesse daran haben, einen Fall, der eine langwierige Behandlung und häufige Patientenbesuche erfordert, an einen Facharzt abzugeben.