Die soziale Phobie

„Ich habe ständig Angst, mich zu blamieren oder zu versagen.“ So lautet eine typische Aussage von Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden. Für diese Menschen ist fast jeder Kontakt mit anderen Menschen eine Hürde. Das gilt umso mehr, wenn die Zahl der Menschen groß ist, etwa auf einer Party, oder die Menschen fremd sind, wie beispielsweise bei einer Reise.

Nur keine Aufmerksamkeit erregen 

Den Betroffenen ist es ein Gräuel, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen oder gar im Mittelpunkt zu stehen. Die Ängste können bei jeder Form der Zusammenkunft auftreten. Sie äußern sich körperlich oft durch Erröten, Zittern, Übelkeit, Schwitzen, Schwindel sowie verstärkten Harn- oder Stuhldrang.

Eine Sonderform der Sozialphobie ist die spezifische Sozialphobie. Sie wird dann akut, wenn dem Betroffenen vor anderen Menschen eine Leistung abgefordert wird (Leistungsangst). Das kann etwa die Rede des Bauherrn beim Richtfest sein, die Abschlussprüfung vor der Schulkommission oder das Referat in einer Arbeitsgruppe.

Diese Sonderform ist vor allem unter Schülern verbreitet. Sie entsteht oft nach einem Panikerlebnis, zum Beispiel nach dem Versagen bei Prüfungen, meist im Alter von zirka 16 Jahren.

Menschen mit sozialer Phobie neigen dazu, sich zurückzuziehen. Die Kontaktscheue kann zu einer allmählichen Vereinsamung führen. Das wird häufig begleitet von depressiven Zuständen. Typischer körperlicher Ausdruck dieser Angststörung sind Krankheiten, für die allgemein Stress verantwortlich gemacht wird. Also etwa Magenbeschwerden oder Herzprobleme.

Typische Merkmale einer sozialen Phobie

  • ausgeprägter Angst im Umgang mit anderen Mensche
  • körperlichen Symptomen wie Erröten, Zittern, Übelkeit, Schwindel, verstärktem Harn- oder Stuhldrang
  • psychischen Symptomen wie Kontaktscheue und depressiven Verstimmungen, häufig auch Alkohol- oder Drogenmissbrauch