Die körperliche Komponente der Angst

Diese Komponente der Angst ist sprichwörtlich: Das Herz schlägt bis zum Hals, die Knie werden weich, Sie bekommen ein flaues Gefühl im Magen.

Die häufigsten körperlichen Symptome der Angst und deren Ursachen sind:

  • Herzrasen/Herzstiche: Die Angstreaktion bewirkt eine Beschleunigung des Herzschlages, um mehr Blut und damit Nährstoffe im Körper zu transportieren. Die Wahrnehmung des ungewohnt heftigen Herzschlages kann wiederum dazu führen, dass die nervliche Anspannung im linken Brustkorb besonders groß wird. Dies verursacht zuweilen eine schmerzhafte Kontraktion der Zwischenrippenmuskeln. Die andauernde Konzentration auf den linken Brustkorb bewirkt in wenigen Fällen sogar eine Fehlstellung von Hals- und Brustwirbelsäule. Und die kann unbehandelt ständige Schmerzen verursachen.
  • Schwindelgefühle/schwarz vor Augen: Das Gehirn lenkt das Blut bei einer Angstreaktion vor allem in die Muskeln. Die anderen Organe werden nur noch minimal versorgt. Das gilt auch für die Gehirnrinde, in der die bewusstseinsbildenden Prozesse ablaufen. Die Folge des Blutmangels dort können Schwindelgefühle oder Benommenheit sein. Verstärkt werden diese Empfindungen häufig durch das Gefühl, nicht mehr richtig sehen zu können. Ebenfalls eine Folge der mangelnden Durchblutung, in diesem Fall des Augenhintergrundes.
  • Erröten, Hitze- oder Kälteschauer, kribbelnde Extremitäten: Auch diese Symptome sind Ergebnis der Umverteilung des Blutes und der Beschleunigung des Herzschlages. Außerdem aktiviert Angst die Tätigkeit der Schweißdrüsen. Das soll den Körper bei Anstrengung vor Überhitzung schützen. Ferner ist eine verschwitzte und damit nasse Haut für einen möglichen Angreifer schwerer zu greifen.
  • Weiche Knie, Zittern: Diese Symptome sind Ausdruck der hohen Leistungsbereitschaft des Körpers bei Angst. Die Gelenke sind auf Flucht oder Angriff programmiert, die Nerven zur schnellstmöglichen Reaktion angespannt. Diese Bewegungs- und Reaktionsbereitschaft ist ungewohnt und wird von vielen Menschen als unsicherer Stand wahrgenommen.
  • Mundtrockenheit/flaues Gefühl im Magen: Bei Angst ist der Körper auf Leistung und nicht auf Verdauung eingestellt. Deshalb arbeiten die Speicheldrüsen weniger. Zudem wird durch die verstärkte Atmung mehr Speichel verdunstet. So entsteht die Mundtrockenheit. Der Bauchraum ist weniger stark durchblutet. Das kann Übelkeit verursachen.
  • Atembeklemmung, Kloß im Hals: Beide Lungenflügel werden bei Angst weit gestellt, um den Körper besser mit Sauerstoff versorgen zu können. Zusätzlich steigt die Zahl der Atemzüge pro Minute. Ohne tatsächliche körperliche Leistung aber bleibt die Atmung flach (Hyperventilation). Dadurch gelangt der Sauerstoff nicht in die Randbezirke der Lunge. Das erzeugt das Gefühl der Atembeklemmung. Der Kloß im Hals erklärt sich durch die damit einhergehende Verkrampfung der Bronchien.