Zu viel Angst macht krank

Zuweilen verliert die Angst ihre normale Schutzfunktion. Sie verursacht ein Krankheitsbild. In diesem Fall wird die Angst selbst zu einer Bedrohung oder Belastung, die der Mensch nicht mehr kontrollieren kann.

Psychologen sprechen dann von einer Angststörung. Diese kann die Lebensqualität des Betroffenen erheblich einschränken und macht ein normales Leben oft unmöglich.

Angststörungen zeigen sich auf verschiedenste Weise. Grundlegend lassen sich drei Gruppen von Erkrankungen unterscheiden:

1. Übersteigerte Ängste (Phobien)

Phobien sind die offensichtlichste Erscheinungsform einer Angststörung. Vermutlich kennen Sie den Begriff Platzangst oder den Ekel vieler Menschen vor Spinnentieren. Wenn sich diese weit verbreiteten Gefühle von Ängstlichkeit oder Ekel zu einer Angststörung entwickelt haben, sprechen Mediziner und Psychologen von einer Phobie.

Die Platzangst wird Agoraphobie genannt, die Angst vor Spinnentieren Arachnophobie. Phobien machen den Erkrankten das Leben oft zur Qual. Das gilt umso mehr, als die Umwelt den Grund der Angst des Erkrankten oft nicht akzeptieren kann oder gering schätzt. Häufig finden es Menschen sogar lustig, beispielsweise einem Arachnophobiker eine Gummispinne etwa in den Wäschekorb zu legen.

2. Seelische Erkrankungen

Nicht so offensichtlich wie die Phobien sind seelische Erkrankungen als Folge von Angststörungen zu erkennen. Dazu zählen an erster Stelle Depressionen. Depressive Menschen leiden unter einer tief sitzenden Traurigkeit, die nicht von selbst vergeht. Depressionen rauben den Erkrankten den Lebensmut und die Energie, das Leben zu gestalten. Depressionen sind eine häufige Ursache von Selbstmord.

Weitere durch Angst ausgelöste seelische Erkrankungen sind Zwangshandlungen und Beziehungsstörungen. Als Zwangshandlungen verstehen Psychologen Verhaltensweisen, die der Erkrankte nicht lassen kann. Beziehungsgestörte Menschen sind beispielsweise nicht in der Lage, sich aus einer Partnerschaft zu lösen, obwohl sie in der Partnerschaft leiden. Beispiele dafür sind hörige Menschen oder Partner, die misshandelt werden.

3. Körperliche Erkrankungen

Magengeschwüre, Herzkrankheiten, Verspannungen, Kopfschmerzen – auch diese und viele andere körperliche Symptome können auf das Konto von Angststörungen gehen. Denn fortwährende Angst bedeutet für den Körper ständig negativen Stress. Und der wirkt sich langfristig auch körperlich sehr nachteilig aus.