Nikotinabhängigkeit Behandlung

Eine Alternative zu den Nikotinersatzstoffen stellen "Anti-Raucher-Pillen" dar. Aktuell eingesetzt werden die Wirkstoffe Bupropion-Hydrochlorid und Vareniclin. Die Behandlung dauert mehrere Wochen und beginnt bereits, bevor das Rauchen aufgegeben wird. Die Anwendung des verschreibungspflichtigen Medikaments sollte mit dem Arzt abgesprochen werden. Die Kosten der Behandlung werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Eine Tagesdosis kostet etwa so viel wie eine Schachtel Zigaretten. Wichtig bleibt dabei, dass auch diese Methode ihre besten Erfolgschancen hat, wenn sie mit psychischer Unterstützung kombiniert wird und die Eigenmotivation stimmt. Um diese zu stärken, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:
  • Bei starken Rauchern, die schon viele Versuche der Entwöhnung hinter sich haben, bietet sich eine Verhaltenstherapie an. Hier werden besonders die Verführungssituationen zum Rauchen unter die Lupe genommen. Durch Motivationsförderung, Aufklärung über die Mechanismen der Suchtentwicklung und den Aufbau neuer Verhaltensweisen wird der Raucher psychisch unterstützt. Findet die Behandlung in einer Gruppe statt, so stellt die Gemeinsamkeit mit anderen entwöhnungswilligen Rauchern einen zusätzlichen Anreiz zur konsequenten Entwöhnung dar.
  • Bei der Aversionstherapie soll der Raucher innerhalb kurzer Zeit so viele Zigaretten rauchen, bis ihm übel ist. Er soll auf diese Weise die Lust am Rauchen verlieren. Die Aversionstherapie ist nicht unumstritten und darf nur bei gesunden Menschen angewandt werden.
  • Bei der Hypnose wirkt der Therapeut auf das Unterbewusstsein des Rauchers ein. In einem ersten Schritt wird das Rauchen mit unangenehmen Vorstellungen verbunden. Anschließend wird das Nichtrauchen mit positiven Gefühlen zusammengebracht. Die Erfolgsrate der Hypnose hängt sehr vom Therapeuten ab, aber auch von der grundlegenden Motivation des Rauchers. Wissenschaftlich belegt ist diese Methode der Raucherentwöhnung nicht.
  • Die Akupunktur stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Nadeln werden in ausgewählte Punkte der Haut gestochen und wirken so auf innere Steuerungsabläufe des Körpers ein. Im Fall der Nikotinabhängigkeit werden meist mehrere "Suchtpunkte" am Ohr genadelt. Dabei sollen die Gier nach der Zigarette und die Entzugserscheinungen vermindert werden. Über die Erfolgsraten der Akupunktur bei der Raucherentwöhnung gibt es keine wissenschaftlich belegten Zahlen, unter anderem weil die einzelnen Akupunkturschulen verschiedene Punkte behandeln und unterschiedliche Therapieempfehlungen aussprechen. Erfahrungsberichte weisen darauf hin, dass die Akupunktur bei einigen Rauchern sehr gut wirkt und bei anderen gar nicht oder nur kurzfristig.