Depression bei älteren Menschen

Viele denken, dass ältere oder alte Menschen häufiger unglücklich und verzweifelt seien. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege. Doch gerade, weil man dies denkt, bleiben depressive Störungen bei älteren Menschen oft unbemerkt. Sowohl für den Betroffenen als auch für seine Angehörigen entsteht dadurch unnötiges und überflüssiges Leiden.

Für dieses Missverständnis gibt es verschiedene Gründe: Häufig schildern ältere Menschen dem Arzt ausschließlich körperliche Symptome, anstatt über negative Gefühle wie Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit zu sprechen. Oder sie erkennen zwar, dass sie depressiv gestimmt sind, meinen aber, dass der Arzt dagegen nichts unternehmen kann. Dabei können Depressionen im Alter genauso gut behandelt werden wie in jedem anderen Lebensalter. Oft sind schon kurze psychotherapeutische Gespräche zur Behandlung von Depressionen im Alter erfolgreich, ohne dass Medikamente nötig sind.

Fest steht, dass ältere Menschen häufiger unter körperlichen Erkrankungen leiden und daher insgesamt mehr Medikamente einnehmen. Depressionen können aber auch als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Depressive Symptome bei älteren Menschen können außerdem ein Anzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung oder eine andere körperliche Krankheit sein. Deshalb sollten ältere Menschen und ihre Angehörigen besonders gut auf erste Anzeichen für Depressionen achten.